Görlitz ist die östlichste Stadt Deutschlands, Kreisstadt des Landkreises Görlitz im Freistaat Sachsen und größte Stadt der Oberlausitz. Sie liegt am linken Ufer der Neiße, genau auf dem 15. Grad östlicher Länge.
Im 15. und 16. Jahrhundert kam sie als mittelalterliches Handelszentrum an der Via Regia zu höchster Blüte. Eine zweite erlebte sie ab 1833 unter Oberbürgermeister Demiani. So erhielt sie 1847 einen Bahnanschluss nach Dresden, 1867 einen nach Berlin. Damit in Verbindung stand eine rasche Industrialisierung, zwischen 1825 und 1905 verachtfachte sich die Einwohnerzahl auf fast 84.000. Anfang des 20. Jahrhunderts war Görlitz die reichste Stadt Deutschlands.
Seit 1945 ist Görlitz geteilt - die Neiße ist zugleich die Grenze zwischen Deutschland und Polen. Die Stadtteile auf der rechten Seite des Flusses gehören zur Stadt Zgorzelec. Seit 1998 sind beide Teile als Europastadt verbunden und haben heute zusammen rund 85.600 Einwohner, Zgorzelec davon ca. 30.000.
Görlitz blieb im Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen fast völlig verschont. An den Häusern der historischen Altstadt erkennt man alle wesentlichen Phasen der mitteleuropäischen Baustile (Spätgotik-, Renaissance- und Barockbürgerhäuser). Umgeben ist die Altstadt von ausgedehnten Gründerzeitvierteln. Mit über 4.000 großteils restaurierten Kultur- und Baudenkmalen wird Görlitz oft als das flächengrößte zusammenhängende Denkmalgebiet Deutschlands bezeichnet. Das machte Görlitz auch zu einem beliebten Filmdrehstandort, weshalb es auch "Görliwood" genannt wird.
In die Zukunft kann Görlitz optimistisch schauen, denn die Stadt liegt an einer neuen europäischen Wirtschaftsachse, die von Paris bis nach Kiew führt. Die Entwicklung des Fernverkehrs auf der Bundesautobahn 4 beweist es. Zudem liegt Görlitz in einer Region, die in den nächsten Jahrzehnten nach dem Kohleausstieg einen von Ökologie geprägten und von Digitalisierung begleiteten Strukturwandel hin zu Zukunftstechnologien erleben wird.