Mitten in der Stadt und dennoch mitten im Wald!
Es hört sich zwar reißerisch an, aber das gibt es tatsächlich!
„In den Freßäckern“, ein etwas derber Name für ein kleines, geradezu beschauliches Wohnviertel in Bietigheim-Bissingen, das in den 60er Jahren tatsächlich wie eine Waldlichtung mitten im Bruchwald ausgewiesen wurde. Teilweise sind die Häuser hier im Gebiet noch in der Hand der Erbauer, zum überwiegenden Teil hat der Generationenwechsel jedoch schon stattgefunden und die Häuser sind aufwändig modernisiert.
Auf einem 659 m² großen Eckgrundstück wurde hier im Jahr 1966 dieses außergewöhnliche Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von etwas mehr als 173 m² erstellt.
Von außen eher schlicht anzusehen, eröffnet einem das Haus seine Qualitäten erst nach und nach. In den Sechzigern kamen insbesondere im Möbeldesign skandinavische Entwürfe sehr in Mode. Auch in der Architektur setzten sich skandinavische Einflüsse zunehmend durch und begründeten teils bis heute gültige Standards.
Die für damalige Verhältnisse fortschrittliche Grundhaltung der Bauherren wird hier an allen Ecken und Enden offenbar. So war beispielsweis 1966 die in Skandinavien übliche Bauweise in Holzständerkonstruktion in Deutschland noch recht wenig verbreitet. Diese zukunftsweisende Entscheidung für gut gedämmte Außenwände hat den Bewohnern seit nun über 50 Jahren nicht nur ein wohltuendes Raumklima, sondern auch deutlich unterdurchschnittliche Heizkosten beschert.
Auch der Grundriss des Hauses könnte im Lehrbuch als Musterbeispiel für klassischen skandinavischen Stil stehen. In den Bereichen des familiären Alltagslebens folgt die Anordnung der Räume strikt funktional den täglichen Abläufen. Kurze Wege und logische Abfolgen stehen hier eindeutig vor modischer Effekthascherei. Das Ergebnis ist von unaufdringlichem Charme und strahlt tatsächlich so etwas wie Ruhe und Gelassenheit aus.
Etwa der gut belichtete Flur mit Waschbecken und separatem Ausgang zum Garten vor den aneinandergereihten Kinderzimmern, oder die Küche als Durchgangsraum zwischen Eingangsdiele und Essbereich und die Ankleide vor dem Elternschlafzimmer, alles Dinge, die 1966 hochmodern und fortschrittlich waren. Oder wann haben Sie zum letzten mal ein royalblaues Bad mit Bidet gesehen? Verglichen mit dem damals üblichen deutschen Siedlungshäuschen war das der „Knaller“.
Ergänzt wird dieser an sich schon familientaugliche Grundriss darüber hinaus noch durch eine andere ganz wichtige Komponente: Platz!
Im Untergeschoss gibt es zwei große und gut belichtete Wohnräume die über die letzten Jahrzehnte sehr wichtig waren da sie zu unterschiedlichen Zeiten ganz unterschiedliche Nutzungen übernehmen konnten: Spielzimmer, Gästezimmer, Jugendzimmer, Büro, Sportstudio Partyraum, etc. Echte Multifunktionsräume also!
Möglich wäre hier nach Einbau eines Bades zukünftig sicher auch eine reizvolle Einliegerwohnung denn der südliche Gartenbereich davor wurde bereits als Terrassenhof mit umliegendem alpinem Terrassengarten angelegt.
Neben Waschküche und allgemeinem Vorratsraum gibt es im UG auch eine richtig große Werkstatt. Die ermöglicht allen Familienmitgliedern ihre handwerklichen und künstlerischen Neigungen auszuloten. Es gibt zudem die Möglichkeit, eine kleine Treppe zwischen Garage und Werkstatt einzubauen. Die verschlossene Aussparung in der Kellerdecke gibt es hierzu bereits. Eine Garage mit Werkstatt darunter: Bill Gates und Steve Jobs hätten ihre Freude gehabt.