Geschichtsträchtige Land-Villa in Wendisch Rietz am Scharmützelsee mit über 13.800 m² Land
Villa Waldhof Metzing:
Erwerb Anfang des 19. Jahrhunderts von Adalbert Metzing und seine Ehefrau Johanna, geb. Zeitler. Auf dem Grundstück befanden sich ein Tennisplatz sowie eine Gärtnerei und Viezucht für den Hausbedarf. Der Garten wurde als Park angelegt. Für ein kleines Rehkitz, das hier zu Zeiten lebte und als Parkattraktion gehalten wurde, ist ein kleines Sandsteinkreuz aufgestellt worden. Am Kanal hinter dem Grundstückspark befand sich ein Bootshaus mit dem Motorboot "Johanna". Große Flächen wurden ebenfalls als Park mit seltenen Gewächsen angelegt. Die Villa wurde hauptsächlich für die Familie als Wochenendsitz, aber auch für Geschäftsbesuche von Industriellen und Politikern wie z.B. den Großmufti der Türkei genutzt. Nach 1947 wurde die Villa im Zuge der Bodenreform enteignet und ein Kindergarten eingerichtet. Ab 1950 wurde das Anwesen vom Forstamt Schwenow übernommen und zum Sitz der Oberförsterei. Anfang der 2000er im Besitz der Fam. Greiner-Bäuerle.
Das großzügige Grundstück umfasst mehrere Flurstücke mit einer Gesamtfläche von über 13.800 m². Es bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, sei es für eine Erweiterung der bestehenden Parkanlagen, den Bau zusätzlicher Gebäude oder andere individuelle Projekte. Die Villa ist sanierungsbedürftig, aber gut erhalten und bietet eine solide Basis für eine umfassende Renovierung. Stromverlegung: Teilweise erneuert, Wasserverlegung: Teilweise erneuert Dach: gedeckt mit engobierten Dachziegeln. Der Keller wird durch einen sogenannten Luftbrunnen natürlich trocken gehalten. Aktuell verfügt die Immobilie über keine zentrale Heizungsanlage. Die vorhandene Schwerkraftheizung wurde schon ausgebaut. Diese historische Landhausvilla bietet viel Potenzial für Liebhaber von Altbauten und historischen Immobilien. Mit der richtigen Sanierung kann dieses Anwesen wieder in altem Glanz erstrahlen und zu einem einzigartigen Wohn- oder Geschäftssitz werden.
Adalbert Metzing:
Inhaber und Geschäftsführer von Zeidler & Wimmel in den Jahren 1905-1945. Die Firmengeschichte reicht von der Gründung im Jahre 1776 bis in die Neuzeit. Schon Goethe und Schinkel pflegten den persönlichen und freundschaftlichen Kontakt mit der Familie und wussten die Handwerkskunst und Materialien dieser bedeutenden Firma zu schätzen. 1910 wurde Adalbert Metzing königlicher Hofsteinmetzmeister und vom Kaiser persönlich mit dem Kronenorden im Schloss ausgezeichnet.
historischer Auszug zum 70.Geburtstag:
Es sei nur erwähnt, dass ihn einige Städte und technische Hochschulen wegen seiner besonderen Verdienste mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts und Ehrendoktors ausgezeichnet haben.Bei all seinem Wirken im Betriebe der großen Zeit ist A. Metzing in seiner persönlichen Lebensführung der schlichte, naturverbundene und heimattreue Sohn der Märkischen Erde geblieben. Es gab für ihn keine größere Erholung als der Aufenthalt auf seinem Landgut Märkisch Rietz. Hier holt er sich die Entspannung und Kraft zu seinem vielseitigen kräfteverzehrenden Wirken im Getriebe der großen Wirtschaft. Hier lebt er mit seinen Bauern im innigen Kontakt und wird von ihnen als Ehrenbürger dekoriert. Hier empfängt er treue Freunde in herzlicher Gastfreundschaft wie z.B. den Türkischen Großmufti.Metzing gehörte zu einer Familie, die in Berlin 245 Jahre ansässig ist und in der das Steinmetzgewerbe seit Generationen heimisch ist. Kein Geringerer als Friedrich der Große gehörte schon zu den Auftraggebern der von ihm geleiteten Firma. In Berlin begegnen wir kaum ein Bauwerk von Bedeutung, an dem nicht die Firma Zeidler & Wimmel ihren Beitrag in Erzeugnissen der Werksteinkunst geleistet hat. Unter vielen wäre der Berliner Dom, der Stadtschloß Umbau des Weißen Saales, das Brandenburger Tor, die Neue Wache, das Alte Museum am Lustgarten und das Neue Palais Sanssouci aufzuzählen.