Historisches Schloss Schmölz bei Küps zu verkaufen
Das Schloß von Schmölz (heute in Küps eingemeindet) ist eines von einst zwölf Schlössern der Freiherren von Redwitz. Es handelt sich um einen Winkelbau aus einem Südwest und einem Südostflügel, an ersteren ist ein vorspringender Eingangsbau angebaut, in den 1777 im Obergeschoß eine Kapelle eingebaut wurde. Eine hohe Freitreppe mit neugotischen Maßwerkbrüstungen führt zu dem erhöht gelegenen Haupteingang hinauf. Zwei Rundtürme mit polygonalem Obergeschoß flankieren den Südwestflügel. Der erste Herr auf Schmölz war Wolfram von Redwitz im 14. Jh. 1511 erwarb Christoph von Redwitz ein Herrenhaus, das im Bauernkrieg zerstört wurde. Danach wurde das jetzige Schloß erbaut. Die Linie der v. Redwitz zu Schmölz bestand bis zum 8.9.1964 und endete damals mit dem Tod von Prof. Dr. Erich Freiherr von Redwitz, Direktor der chirurgischen Abteilung der Bonner Universitätsklinik und Ältester des gesamten Geschlechtes derer von Redwitz.
Das Schloß entstammt im wesentlichen aus der ersten Hälfte des 16. Jh., nachdem der Vorgängerbau ein Opfer des Bauernkrieges wurde. Der ältere Teil ist der Südwestflügel (im Bild), der Südostflügel kam erst 1855-1857 dazu. Der ältere Flügel wurde dabei aber ebenfalls überarbeitet. Die v. Redwitz verkauften das Schloß allerdings schon vor Erlöschen der Linie im Zuge des Niedergangs und Ausverkaufs im 19. Jh. Der letzte Eigentümer, Oskar von Redwitz, veräußerte den Herrensitz im Jahre 1861 an die Freiherren von Egloffstein, welche das Schloß im Stile der Zeit teilweise umbauten. Dabei wurde auch der Eingangsbau mit neugotischer Figurennische und Spitzbogenfries verändert. Seit 1972 gehörte das Herrenhaus der Familie Prümer, danach wurde es von deren Tochter, Frau von Mansbach, bewohnt und bewirtschaftet. Seit 2017 ist das Schloß in Besitz des Kunstlerehepaares Paul Eddie und Girle Pfisterer, die im Schloß ein Atelier unterhalten und ihre Werke ausstellen. Als privat bewohntes Anwesen kann es nur von außen angeschaut werden.
Abb. links: An der Hauptfassade befindet sich linkerhand des Eingangsbaus über dem rundbogigen Westportal ein auf 1698 datiertes Allianzwappen v. Redwitz (siebenmal silbern-blau geteilt und belegt mit einem roten, schrägrechten Wellenbalken, Helmzier Kopf und Hals eines roten Einhornes, Helmdecken rot-silbern) und v. Boyneburg (müßte hier eigentlich schwarz-silbern geviert sein für die schwarze Linie, ist aber falsch umgekehrt angestrichen, was die weiße Linie wäre, Helmzier zwei Büffelhörner in den beiden Farben des Schildes übereck geteilt (das Rosa der gegenwärtigen Fassung ist natürlich falsch), Helmdecken schwarz-silbern). Das Schriftband nennt die Initialen GCVRURMVRGVB für Georg Christoph v. Redwitz und seine Frau Ursula Regina Margaretha v. Boyneburg (geb. 1653), der Tochter von Caspar v. Boyneburg aus der Heinrichs-Linie zu Gerstungen, zur schwarzen Linie gehörend, und Catharina v. Herda. Deshalb muß das Boyneburg-Wappen umgekehrt angestrichen werden, denn die "schwarze Fahne (heute heute Boineburg-Lengsfeld), führte Schwarz in den Feldern 1 und 4, nur die "weiße Fahne" (Linie Boyneburgk-Stedtfeld und die ausgestorbene Linie auf Erolzheim) hätte es umgekehrt.
Abb. rechts: Rechterhand des vorspringenden Eingangs befindet sich ein Redwitz-Vollwappen zwischen Adam und Eva mit insgesamt acht Wappenschilden, zu Paaren gruppiert. Von heraldisch rechts oben nach links unten sind das 1.) ein Turm, 2.) eine eingebogene Spitze (vermutlich v. Künsberg), 3.) ein Balken, 4.) geviert aus 5 Heerkolben und einer Teilung aus vier Spitzen (Schenk von Limpurg), 5.) ein mit drei Lindenblättern belegter Schrägbalken, 6.) zwei zu einer Acht verschlungene und unten verbundene Lindenzweige mit vier Blättern nach jeder Seite (v. Seckendorff), 7.) vier Reihen von Eisenhutfeh, mit aufrechten roten und gestürzten goldenen Eisenhüten, darüber ein blauer Herzschild und über allem ein silberner Leistenschragen (v. Oettingen) und 8.) eine dreilätzige Kirchenfahne.