Mein erster Winter als Gartenbesitzer war eine echte Lernkurve. Trotz aller Vorbereitungen habe ich einige Fehler gemacht, die ich heute so nicht wiederholen würde. Deshalb möchte ich meine Erfahrungen teilen und dir zeigen, wie du es besser machen kannst. Hier sind die fünf größten Fehler, die ich gemacht habe, und meine Tipps, um deinen Garten im Winter optimal zu schützen.
Vor dem Winter sollte man sich im Garten ums Laub kümmern. Foto: Unsplash / Rust & Leaf
Endlich ein eigener Garten! Damit hatte sich ein großer Traum erfüllt. Im Frühjahr und Sommer wurde tatkräftig gepflanzt, gejähtet und geerntet. Jede Menge Pflanzen wurden gekauft und mit Liebe gepflegt, und natürlich durften Gartenliegen, Solar-Dusche und Beet-Beleuchtung nicht fehlen. Doch dann kam der Winter und mit ihm zahlreiche Anfängerfehler, die mich später Geld und Nerven gekostet haben. Welche Fehler das waren und wie man es besser machen kann, erfährst du hier.
1. Ich habe den Boden nicht richtig vorbereitet
Einer meiner größten Fehler war, den Boden vor dem Wintereinbruch nicht ausreichend vorzubereiten. Ich dachte, die Pflanzen würden schon alleine klarkommen, aber der harte Frost und die Kälte haben dem Boden erheblich zugesetzt. Viele Beetpflanzen, selbst die eigentlich winterharten, sind im harten Berliner Winter eingegangen. Jetzt weiß ich, dass es wichtig ist, den Boden im Spätherbst gründlich zu lockern und organisches Material wie Kompost oder Mulch aufzutragen. Das schützt die Pflanzenwurzeln und verbessert die Bodenstruktur, sodass sie besser gegen Frost geschützt sind. Auch das Hochbeet braucht speziellen Winterschutz.
2. Ich habe die empfindlichen Pflanzen draußen gelassen
Ein weiterer Fehler war, dass ich einige empfindliche Pflanzen einfach draußen stehen gelassen habe, ohne sie richtig zu schützen. Besonders Topfpflanzen sind anfällig für Frostschäden, und einige meiner Lieblinge haben den Winter nicht überlebt. So zum Beispiel eine spezielle Eagle-Palme, die laut Etikett eigentlich bis zu -19 Grad aushalten soll. Doch im ungeschützen Kübel trifft dies leider nicht zu, wie ich schmerzlich feststellen musste. So war im Frühjahr von der einst prächtigen Palme nur noch trauriger ein brauner Strunk übrig. Heute weiß ich, dass empfindliche Pflanzen am besten ins Haus oder in einen frostfreien Raum umziehen sollten. Alternativ hilft es, die Pflanzen mit Noppenfolie oder Jutesäcken zu umwickeln und ihre Töpfe auf Styropor oder Holz zu stellen, um den direkten Kontakt mit dem kalten Boden zu vermeiden. Da ich drinnen nicht so viel Platz zur Verfügung habe, bin ich inzwischen von empflindlichen Palmen und mediterranen Olivenstämmchen abgewichen und setze lieber direkt auf Pflanzen, die härter im Nehmen sind. Empfehlen kann ich zum Beispiel Rhododendron oder auch Liliengewächse, die trotz Kälte und Frost jedes Frühjahr wieder neu austreiben.
3. Ich habe das Laub einfach liegengelassen
Ein klassischer Anfängerfehler aus purer Faulheit: Ich habe das herabgefallene Laub im Garten einfach liegengelassen. Ich dachte, es würde den Boden schützen und den Pflanzen gut tun. Die Natur weiß schließlich schon, was sie macht, oder? Allerdings hat das Laub sich durch den Wind unkontrolliert überall in den Ecken des Gartens verteilt. Durch den vielen Regen haben sich in den vielen feuchten Laubhaufen regelrechte Nacktschnecken-Kolonien entwickelt. Und so hatte ich dann im Frühjahr und Sommer den Salat! Bzw. keinen Salat! Denn die zahlreichen Nacktschnecken, die sich inzwischen überall im Garten ausgebreitet hatten, haben sich liebend gerne über all mein Gemüse im Beet hergemacht. Heute weiß ich, dass es besser ist, das Laub zusammenzukehren und zu entsorgen. Oder gezielt zu verwenden – etwa als Mulchschicht in Beeten oder als Schutz für empfindliche Pflanzen. Wusstest du, dass einige Städte sogar eine Laubrente zahlen?
4. Ich habe die Gartengeräte & Deko ungeschützt gelassen
Ein echter Anfängerfehler war, meine Gartengeräte einfach rumstehen zu lassen, ohne sie richtig zu schützen. Durch die Feuchtigkeit sind einige Werkzeuge, wie Gartenscheren, verrostet und unbrauchbar geworden. Auch die Solarleuchten im Beet waren nach dem Winter leider hinüber. Am schlimmsten traf es eine Solar-Außendusche. Zwar hatte ich das Wasser aus der Dusche abgelassen, doch den eisigen Winter überstand die Kunststoffdusche dennoch nicht. Bei Betriebnahme im Frühjahr spritze das Wasser aus sämtlichen Ritzen, jedoch nicht dort heraus, wo es sollte. Heute nehme ich mir im Herbst die Zeit, alle Gartengeräte und die Deko zu reinigen, gegebenenfalls abzubauen und sie sicher im Schuppen aufzubewahren. Eine trockene, frostfreie Lagerung ist entscheidend, um die Lebensdauer der Geräte zu verlängern und im Frühjahr ohne böse Überraschungen wieder loslegen zu können.
5. Ich habe meine Wasserleitungen nicht ordentlich entleert
Das man die Wasserleitungen und Schläuche draußen vor dem Winter entleeren muss, das weiß eigentlich jeder. Schließlich kann das Wasser sonst in den Leitungen gefrieren und teure Schäden verursachen. Was ich allerdings beim ersten Mal vergessen hatte: Auch der Wasseranschluss bzw. Wasserverteiler kann Schaden nehmen. So ist im ersten Winder der Gardena-Wasserverteiler aufgrund des Frosts einfach komplett zerplatzt und musste ersetzt werden. Jetzt achte ich darauf, dass ich alle Wasserleitungen rechtzeitig entleere, den Gartenschlauch und Wasserverteiler abmontiere und trocken einlagere. Zusätzlich decke ich meine Regentonnen ab, um sie vor Frostschäden zu schützen.
Fazit: Ein Garten im Winter erfordert ein wenig mehr Planung und Vorbereitung, als ich anfangs gedacht hatte. Sind dir solche Anfängerfehler auch schon mal passiert? Mit den richtigen Maßnahmen kann jeder sicherstellen, dass Pflanzen, Gartengeräte und Wasserleitungen gut durch die kalten Monate kommen und man im Frühjahr keine bösen Überraschungen erlebt.