Ratgeber

Bausparverträge weniger attraktiv: Welche Alternativen jetzt interessant sind

Die Nachfrage nach Bausparverträgen in Deutschland sinkt. Nachdem die Zinswende 2022 einen Boom im Bauspargeschäft ausgelöst hatte, kehrt nun Normalität ein. Ein Blick auf die Alternativen.

Zinswende bringt Boom und Rückgang

Im Jahr 2022 führte die Erhöhung der Leitzinsen zu einem sprunghaften Anstieg bei Bausparverträgen. Viele Haushalte wollten sich noch gegen steigende Bauzinsen absichern, was zu zweistelligen Wachstumsraten führte. Nun hat sich der Trend gedreht. Die Landesbausparkassen (LBS) verzeichneten bis September 2023 einen Rückgang von zehn Prozent bei neuen Verträgen, das Volumen sank sogar um 16,4 Prozent. Ähnlich sieht es bei den privaten Bausparkassen aus, die bis Oktober einen Rückgang von 14,3 Prozent und ein Minus von knapp einem Viertel beim Volumen hinnehmen mussten.

Trotzdem zeigt sich die Branche für die Zukunft vorsichtig optimistisch. Die Landesbausparkassen erwarten für 2025 weiterhin eine stabile Nachfrage – auch wenn die Bauwirtschaft aktuell in der Krise steckt.

Bausparvertrag: Klassiker mit Einschränkungen

Der Bausparvertrag war jahrzehntelang ein bevorzugtes Finanzprodukt für Menschen, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllen wollten. Doch die Entwicklung zeigt, dass sich Rahmenbedingungen und Bedürfnisse der Sparer verändern. Insbesondere sinkende Zinsen könnten die Attraktivität der Verträge weiter schmälern. Für viele stellt sich die Frage: Welche Alternativen gibt es?

Alternativen zum Bausparvertrag

  1. ETFs und Fonds für den Vermögensaufbau
    Wer flexibel sparen möchte, kann auf börsengehandelte Indexfonds (ETFs) setzen. Diese bieten die Möglichkeit, langfristig von Aktienmarktrenditen zu profitieren und sind im Vergleich zu Bausparverträgen nicht an einen bestimmten Zweck gebunden.
  2. Wohn-Riester
    Speziell für die Altersvorsorge und den Immobilienerwerb bietet sich Wohn-Riester an. Die staatliche Förderung macht dieses Produkt besonders für junge Familien interessant.
  3. Festgeld und Tagesgeldkonten
    Für Sparer, die auf Sicherheit setzen, bieten Festgeldkonten stabile Zinsen bei überschaubaren Laufzeiten. Tagesgeldkonten hingegen ermöglichen maximale Flexibilität.
  4. Direktkredite oder Kombikredite
    Wer konkret auf eine Baufinanzierung hinarbeitet, kann auch Direktkredite mit festen Zinssätzen in Betracht ziehen. Kombikredite, die Elemente von Bau- und Ratenkrediten vereinen, bieten ebenfalls interessante Konditionen.

Ein Blick in die Zukunft

Die Niedrigzinspolitik nach der Finanzkrise hatte das Geschäft der Bausparkassen massiv belastet. Mit der Zinswende 2022 folgte ein Aufschwung, der nun durch die Zinssenkungen seit Juni 2024 wieder abflacht. Der Bausparvertrag bleibt zwar eine solide Option, doch der Markt zeigt, dass Flexibilität und Renditechancen zunehmend gefragt sind. Wer heute auf Alternativen setzt, kann möglicherweise langfristig profitieren – ob beim Vermögensaufbau oder bei der Finanzierung eines Eigenheims.

Du suchst ein neues Zuhause?

Immobilie finden

(0)
0 von 5 Sternen
5 Sterne
 
0
4 Sterne
 
0
3 Sterne
 
0
2 Sterne
 
0
1 Stern
 
0
Deine Bewertung:

Seite weiterleiten

Artikel drucken

War dieser Artikel hilfreich?

Neuen Kommentar schreiben

immowelt Redaktionskodex

Die immowelt Redaktion verfügt über ein breites Immobilienwissen und bietet den Lesern sorgfältig recherchierte Informationen in hilfreichen Ratgebertexten. Der Anspruch der immowelt Experten ist es, komplexe Sachverhalte möglichst einfach wiederzugeben. Sämtliche Inhalte werden regelmäßig überprüft und verlässlich aktualisiert. Die immowelt Redaktion kann und darf keine rechtsgültige Beratung leisten. Für rechtsverbindliche Auskünfte empfehlen wir stets den Rat eines Fachanwalts, Eigentümer- oder Mieterverbands einzuholen.

Hier geht es zu unserem Impressum, den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, den Hinweisen zum Datenschutz und nutzungsbasierter Online-Werbung.