Die Tage werden kürzer und die Nächte kälter – höchste Zeit, sich um den Winterschutz deiner Pflanzen zu kümmern. Ob Balkonblumen, Kübelpflanzen oder Zimmerpflanzen, die richtige Vorbereitung ist entscheidend, damit sie gesund durch die kalte Jahreszeit kommen. Hier findest du 4 Tipps und Tricks für jede Pflanzenart.
Mit dem entsprechenden Schutz können viele Kübelpflanzen außen überwintern. Foto: bonilook / stock.adobe.com
1. Herbstpflege: Der erste Schritt zur Winterruhe
Um deine Pflanzen optimal auf den Winter vorzubereiten, beginne im Herbst mit einem gründlichen Check-up. Entferne welke Blätter, abgestorbene Äste und schneide kranke oder schwache Triebe zurück. Diese Pflege stärkt nicht nur die Pflanze, sondern verhindert auch, dass sich Krankheiten über den Winter verbreiten.
Für Topfpflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse empfiehlt es sich, sie in einen frostgeschützten Bereich zu bringen. Besonders empfindliche Arten wie Oleander, Geranien oder Fuchsien können durch Frost irreparablen Schaden nehmen. Ein heller, kühler Raum wie der Keller, die Garage oder ein frostfreier Wintergarten ist ideal. Vergiss nicht, die Pflanzen auf Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben zu überprüfen, da diese oft den Winter überdauern und im Frühjahr erneut Schäden verursachen können.
2. Isolierung und Schutz: So überstehen Pflanzen die kalten Monate
Gerade Kübelpflanzen, die draußen bleiben, benötigen zusätzlichen Schutz vor Kälte und Frost. Der erste Schritt ist die Isolierung des Pflanzgefäßes: Wickele die Töpfe mit Vlies, Jutestoff oder speziellen Kokosmatten ein, um die Wurzeln zu schützen. So verhinderst du, dass der Frost direkt an den Ballen gelangt und die Pflanze austrocknet oder erfriert.
Setze die Kübel auf Styroporplatten oder Holzscheiben, um sie vom kalten Boden zu isolieren. Eine Schicht Rindenmulch oder Reisig auf dem Boden rund um die Pflanze bietet zusätzliche Isolation und schützt die Wurzeln. Für empfindliche Pflanzenarten sind spezielle Wintervliese oder -hauben besonders sinnvoll, die über die Pflanze gezogen werden und sie so vor Schnee und Frost schützen. Achte darauf, dass das Material luftdurchlässig ist, damit die Pflanze weiterhin "atmen" kann und sich keine Feuchtigkeit staut, was sonst Schimmelbildung fördert.
3. Die richtige Wasser- und Lichtversorgung: Weniger ist mehr
Während des Winters benötigen die meisten Pflanzen deutlich weniger Wasser als in den warmen Monaten. Viele Pflanzen gehen in eine Art „Winterruhe“, in der sie ihren Stoffwechsel herunterfahren und somit auch weniger Nährstoffe und Feuchtigkeit brauchen. Gieße also nur noch sparsam, da Staunässe bei kühleren Temperaturen schnell zu Wurzelfäule führen kann.
Pflanzen, die in der Wohnung überwintern, sollten an einem möglichst hellen Standort platziert werden, da auch im Winter Licht für die Photosynthese wichtig ist. Ideal sind Plätze in Fensternähe, aber vermeide direkte Heizungswärme, da diese die Luftfeuchtigkeit stark reduziert und die Blätter austrocknen lässt. Für besonders empfindliche Pflanzen kann ein Luftbefeuchter hilfreich sein, der die Umgebungsluft auf ein gesundes Maß an Feuchtigkeit bringt.
4. Immergrüne und spezielle Überwinterungsbedürfnisse
Nicht alle Pflanzen haben im Winter die gleichen Bedürfnisse. Immergrüne Kübelpflanzen wie Buchsbaum oder Zypressen benötigen auch in der kalten Jahreszeit gelegentlich Wasser, da sie über ihre Blätter weiterhin Feuchtigkeit verlieren. Achte darauf, an frostfreien Tagen leicht zu gießen, um ein Austrocknen zu verhindern.
Mediterrane Pflanzen wie Olivenbäume oder Zitronensträucher mögen kühle, aber nicht eisige Temperaturen. Platziere sie daher in einem Raum mit ca. 5 bis 10 Grad Celsius, wo sie ausreichend Licht bekommen. Tropische Zimmerpflanzen wie Monstera, Palmen oder Orchideen hingegen brauchen durchgehend eine Temperatur von über 15 Grad. Ein Standort im Wohnzimmer ist hier ideal, aber Vorsicht vor trockener Heizungsluft! Regelmäßiges Besprühen der Blätter oder das Aufstellen einer Schale mit Wasser neben der Pflanze kann helfen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.