Ein eigener Schrebergarten bietet nicht nur einen Rückzugsort im Grünen, sondern auch die Möglichkeit, eigenes Obst und Gemüse anzubauen. Doch wie gelangt man zu solch einem Garten? Hier sind die Schritte und wichtigen Informationen, die du beachten solltest:

In einem Garten finden Kleingärtner einen Rückzugsort und können eigenes Obst und Gemüse anbauen. Foto: allexclusive / stock.adobe.com
Mitgliedschaft in einem Kleingartenverein
Der erste Schritt führt in der Regel über die Mitgliedschaft in einem Kleingartenverein. Diese Vereine verwalten die Vergabe der Parzellen und setzen bestimmte Regeln und Vorschriften fest. Ohne Mitgliedschaft ist es oft schwierig, einen Schrebergarten zu pachten.
In vielen Städten, besonders in Ballungszentren, übersteigt die Nachfrage nach Kleingärten das Angebot. Viele Vereine führen deshalb Wartelisten und es ist ratsam, sich frühzeitig zu bewerben. Nicht selten warten Kleingärtner in spe mehrere Jahre auf ein eigenes Stück Grün.
Pachtvertrag und Kosten
Hast du eine Parzelle bekommen, wird ein Pachtvertrag abgeschlossen. Die jährlichen Kosten variieren je nach Region und Verein, liegen aber durchschnittlich zwischen 300 und 400 Euro. Diese Summe beinhaltet oft die Pacht, Mitgliedsbeiträge und Nebenkosten.
Dem Vorpächter musst du meist eine Ablöse zahlen. Ein Preis, der einmal gezahlt wird und mit dem das Inventar des Gartens auf den neuen Pächter übergeht. Die Summen sind sehr unterschiedlich. Im Speckgürtel Berlins verlangten Pächter zuletzt teils horrende Summen von bis zu 30.000 Euro.
Regeln und Vorschriften
Mit der Pacht eines Schrebergartens gehen bestimmte Verpflichtungen einher. Das Bundeskleingartengesetz (BKleingG) bildet die rechtliche Grundlage und legt fest, dass ein Kleingarten nicht größer als 400 Quadratmeter sein sollte und eine Laube maximal 24 Quadratmeter umfassen darf. Zudem ist eine kleingärtnerische Nutzung, also der Anbau von Obst und Gemüse für den Eigenbedarf, vorgeschrieben. In vielen Vereinen beträgt dieser Anteil 2/3 der gesamten Pflanzen.
Obwohl das BKleingG bundesweit gilt, können einzelne Bundesländer zusätzliche Regelungen haben. Diese betreffen oft spezifische Aspekte wie die Gestaltung der Parzellen oder zusätzliche Pflichten der Pächter. Du solltest dich über die jeweils geltenden Landesvorschriften in deinem Bundesland informieren.
7 Tipps für eine kürzere Wartezeit
In vielen Städten sind die Wartelisten für Kleingärten lang, und es kann Jahre dauern, bis du eine Parzelle bekommst. Doch es gibt Möglichkeiten, schneller an einen Schrebergarten zu kommen:
Bewirb dich in mehreren Vereinen gleichzeitig: Je mehr Anfragen du stellst, desto höher sind deine Chancen. Manche Vereine haben kürzere Wartelisten als andere.
Bleib bei Lage und Zustand des Gartens flexibel: Viele Bewerber möchten nur bestimmte Anlagen oder perfekt gepflegte Gärten übernehmen. Bist du bereit etwas weiter zu fahren oder etwas mehr Arbeit zu investiere, kannst du schneller zum Zuge kommen.
Stell dich persönlich bei den Vereinen vor: Viele Vereine vergeben Parzellen bevorzugt an aktive Mitglieder oder Bewerber, die sich persönlich vorstellen.
Signalisiere die Bereitschaft zur Übernahme von einem „Problemgarten“: Verwilderte Gärten oder ungepflegte Lauben bleiben oft länger frei. Wenn du bereit bist ein wenig mehr Arbeit zu investieren, wirst du schneller fündig.
Achte auf schwarze Bretter und Aushänge: Gärten werden nicht immer nur über Wartelisten vergeben. Manche Pächter suchen selbst Nachfolger und hängen Zettel in Vereinsheimen oder Supermärkten aus. Auch lokale Facebook-Gruppen oder eBay Kleinanzeigen können eine gute Anlaufstelle sein.
Knüpfe Kontakte in Kleingartenvereinen: Viele Gärten werden innerhalb der Vereine weitergegeben, kennst du Mitglieder oder den Vorstand eines Vereins erfährst du oft schneller von frei werdenden Parzellen.
Zeig Eigeninitiative und mach bei Arbeitseinsätzen mit: In einem Kleingartenverein ist es üblich sich als Pächter mit Arbeitseinsätzen zu beteiligen. Manche Vereine bevorzugen Bewerber, die sich bereits vor der Pacht engagieren. Frage nach, ob du bei Gartenfesten oder Arbeitseinsätzen helfen kannst – das zeigt dein Interesse und erhöht deine Chancen.
Fazit: Mit Engagement schneller zum eigenen Garten
Der Weg zum eigenen Schrebergarten führt über die Mitgliedschaft in einem Kleingartenverein, Geduld bei möglichen Wartezeiten und die Bereitschaft, sich an festgelegte Regeln zu halten. Wer sich engagiert kann die Wartezeit auf einen Kleingarten oft deutlich verkürzen.