Die Immobilienpreise steigen wieder – besonders in Spanien und Portugal sind die Anstiege enorm. Auch Deutschland verzeichnet wieder höhere Kaufpreise. Welche Länder noch betroffen sind und was das für Käufer bedeutet.

In den meisten europäischen Ländern steigen die Kaufpreise wieder. Foto: David Andres / stock.adobe.com
Immobilienpreise steigen – Spanien und Portugal vorne, Deutschland holt auf
Nach den turbulenten Jahren mit hohen Zinsen und schwächelnden Immobilienmärkten scheint die Erholung in vollem Gange zu sein. 6 der 7 untersuchten europäischen Länder verzeichneten 2024 steigende Angebotspreise für Wohnimmobilien, das geht aus dem aktuellen AVIV Housing Report hervor. Besonders bemerkenswert:
- Spanien führt das Ranking mit einem Preisanstieg von 11,2 Prozent an, auf nun 2.271 €/m².
- Portugal liegt mit +10,4 Prozent knapp dahinter und erreicht einen Durchschnittspreis von 2.827 €/m².
- Deutschland meldet eine Preissteigerung von 2,9 Prozent und liegt mit 3.012 €/m² fast auf dem Niveau von Frankreich (3.017 €/m²).
Einzig Luxemburg bildet mit einem Preisrückgang von -4,8 Prozent die Ausnahme, bleibt aber mit 8.272 €/m² das mit Abstand teuerste Land.
Warum steigen die Immobilienpreise wieder?
Ein wesentlicher Faktor für den Preisanstieg sind die gesunkenen Zinsen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat 2024 vier Zinssenkungen vorgenommen – die erste im Juni um 25 Basispunkte, gefolgt von drei weiteren im zweiten Halbjahr. Dadurch ist der Einlagenzins im Dezember 2024 auf 3 Prozent gesunken.
Diese Zinssenkungen haben die Finanzierungskosten gesenkt und eine Erholung des Kreditmarktes ausgelöst:
- Das Kreditvolumen für Baufinanzierungen in Deutschland stieg im November 2024 um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
- In Spanien und Portugal befeuern niedrige Zinsen und starkes Bevölkerungswachstum die Nachfrage nach Wohnimmobilien weiter.
Deutschland fast so teuer wie Frankreich – lohnt sich der Kauf noch?
Deutschland hat sich 2024 von einem schwierigen Jahr 2023 (mit -6,7 Prozent Preisrückgang) erholt. Besonders in den Metropolen ziehen die Preise wieder an:
- Leipzig verzeichnet einen Anstieg von +3,7 Prozent, gefolgt von Essen (+3,1 Prozent) und Nürnberg (+2,8 Prozent).
- München, Dresden und Hannover zeigen die stärksten jährlichen Wachstumsraten von +6 Prozent bis +7,6 Prozent.
Auch Häuser werden teurer:
- Stuttgart (+4,3 Prozent), Leipzig (+3,4 Prozent) und Frankfurt (+3,6 Prozent) führen die Preisliste für Häuser an.
Ob sich der Kauf jetzt noch lohnt? Die Zeichen stehen auf weiter steigende Preise. Prognosen zufolge könnte das Preiswachstum in Deutschland 2025 über 3 Prozent steigen, während Frankreich von bescheidenen +0,4 Prozent im Jahr 2024 auf rund 2 Prozent anziehen soll.
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Fazit: Wer jetzt nicht kauft, könnte es später bereuen
Der Immobilienmarkt ist zurück im Aufwind. Wer in Spanien oder Portugal kaufen möchte, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch vor einem Jahr. Aber auch in Deutschland steigen die Preise wieder.
Die aktuelle Entwicklung zeigt:
- Die EZB-Zinspolitik hat einen Wendepunkt eingeläutet.
- Kredite sind wieder günstiger, die Nachfrage zieht an.
- Wer noch auf fallende Preise wartet, könnte sich täuschen – 2025 könnte es teurer werden.