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Grunderwerbssteuer in NRW: Größtes Bundesland mit stabilen Zuwächsen

Nordrhein-Westfalen bleibt auch 2024 mit großem Abstand das Bundesland mit den höchsten Einnahmen aus der Grunderwerbssteuer. Mit 3,01 Milliarden Euro liegt NRW deutlich vor Bayern und Baden-Württemberg . Besonders bemerkenswert: Während viele Bundesländer weiter unter Druck stehen, hat NRW seine Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent gesteigert.

Warum entwickelt sich NRW so stark?

NRW hat eine Vielzahl wirtschaftsstarker Regionen mit hoher Nachfrage nach Immobilien – darunter das Ruhrgebiet, Köln und Düsseldorf. Trotz hoher Zinsen bleibt die Nachfrage nach Wohnraum stabil, was die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer stützt.

  • Hohe Transaktionszahlen: NRW bleibt ein attraktiver Immobilienstandort, sowohl für Käufer als auch für Investoren.
  • Größte Bevölkerung: Mit knapp 18 Millionen Einwohnern gibt es hier eine natürliche Marktdynamik.
  • Starke Ballungsräume: Besonders die Städte entlang des Rheins sorgen für stabile Einnahmen.

Vergleich mit anderen Bundesländern

NRW führt die Rangliste bei den Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer mit großem Abstand an. Der Unterschied zu den anderen Bundesländern ist enorm:

  • Bayern: 1,75 Milliarden Euro (+11,8 %)
  • Baden-Württemberg: 1,82 Milliarden Euro (+9,5 %)
  • Hessen: 1,16 Milliarden Euro (+8,4 %)

Die Steigerung von 8,2 % liegt in NRW leicht unter den Wachstumsraten von Bayern und Baden-Württemberg, dennoch bleibt das Bundesland mit Abstand an der Spitze.

Wie steht NRW im Vergleich zur Vergangenheit da?

Trotz des Anstiegs 2024 ist NRW noch weit von seinen Höchstwerten entfernt. 2021 lagen die Einnahmen bei 4,1 Milliarden Euro – knapp 37 % mehr als heute. Der Einbruch der letzten Jahre ist vor allem auf die hohen Zinsen zurückzuführen, die den Immobilienmarkt ausgebremst haben.

Ein Blick auf die vergangenen Jahre:

  • 2024: 3,01 Milliarden Euro
  • 2023: 2,78 Milliarden Euro
  • 2022: 3,85 Milliarden Euro
  • 2021: 4,10 Milliarden Euro (Rekordjahr)
  • 2020: 3,66 Milliarden Euro

Die aktuelle Erholung ist also ein Schritt nach vorne, doch von alten Spitzenwerten ist NRW noch weit entfernt.

Fazit: NRW bleibt stabil, aber noch nicht auf Rekordniveau

NRW ist weiterhin das wirtschaftliche Zentrum Deutschlands, was sich auch in den Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer widerspiegelt. Die aktuellen Zahlen zeigen eine erste Erholung, doch der Weg zurück zu den Rekordwerten bleibt lang.

Ob sich die positiven Entwicklungen fortsetzen, wird maßgeblich von der Zinspolitik der EZB abhängen. Sollte es 2025 erste Zinssenkungen geben, könnte sich der Immobilienmarkt weiter stabilisieren – und NRW könnte weiter von seiner starken wirtschaftlichen Basis profitieren.

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