In Deutschlands Metropolen schlummert viel Potential, um Wohnraum zu schaffen. Platz für bis zu 100.000 Menschen soll die Umwandlung von Bürogebäuden allein in 7 Städten ermöglichen.
Homeoffice bietet Potenzial für Wohnungen in Bürogebäuden. Foto: iStock.com / GrandWarszawski
Sind Büros Lösung für Wohnraummangel?
Die Umwandlung leerstehender Büroflächen in Wohnraum könnte laut einer neuen Analyse des Ifo-Instituts in Zusammenarbeit mit Colliers eine bedeutende Rolle bei der Bekämpfung des Wohnungsmangels in den deutschen Großstädten spielen. Allein in den 7 größten Städten des Landes – Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf – könnten dadurch rund 60.000 neue Wohnungen entstehen. Diese Maßnahme würde Wohnraum für etwa 100.000 Menschen schaffen.
Ein ähnliches Potenzial sah bereits eine frühere Studie des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) aus dem Jahr 2023, die die Möglichkeit aufzeigte, rund 20.000 Wohnungen durch Büro-Umwandlung in den deutschen Metropolen zu schaffen. Auch damals wurde betont, dass diese Maßnahme ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Wohnungsmangel sein könnte.
30 Prozent leerstehender Büroflächen für Wohnraum geeignet
Die neue Ifo-Analyse bestätigt nun diese Einschätzung und zeigt, dass bis zu 30 Prozent der derzeit leerstehenden Büroflächen technisch und baurechtlich in Wohnraum umgewandelt werden könnten. „Gerade in Zeiten von Homeoffice stehen viele Bürogebäude leer und könnten sinnvoll genutzt werden, um den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten“, erklärt Ifo-Forscher Simon Krause.
Dennoch gibt es auch Herausforderungen. Wie bereits in der JLL-Studie hervorgehoben, stellen die Kosten für den Umbau sowie bauliche Hürden oftmals Hindernisse dar. Besonders in Städten wie Frankfurt, wo es viele geeignete Bürohochhäuser gibt, könnte der Umbau von leerstehenden Büros eine deutlich günstigere Alternative zum Neubau darstellen. JLL schätzte die Kosten für die Umnutzung von Büros auf 1.700 bis 2.200 Euro pro Quadratmeter, was fast 50 Prozent günstiger als ein Neubau sei. Zudem seien die CO2-Emissionen bei einer Sanierung deutlich geringer.