Böller und Raketen gehören für viele zu einer gelungenen Silvesternacht dazu, doch die Freude währt meist nur kurz: Am Neujahrsmorgen liegt ein Teppich aus Müll auf Straßen, Plätzen und Gehwegen. Aber wer kümmert sich um die Überreste?
Nach der Silvesternacht liegt jedes Jahr tonnenweise Müll auf Deutschlands Straßen. Foto: Stephanie Albert / stock.adobe.com
Ein Feuerwerk an Müll: Die Folgen einer lauten Nacht
Knallkörper, Raketenstiele, Plastikverpackungen und Glasscherben – der Anblick vieler Straßen am Neujahrsmorgen ist alles andere als einladend. Allein in Deutschland fallen durch Silvesterfeuerwerke jedes Jahr mehrere tausend Tonnen Müll an. Besonders betroffen sind belebte Plätze und Innenstädte, die oft schon wenige Stunden nach Mitternacht gereinigt werden müssen.
Die Verantwortung für die Müllbeseitigung liegt in der Regel bei den kommunalen Reinigungsdiensten. Doch nicht nur diese sind gefordert: Privatpersonen müssen den Müll vor der eigenen Haustür selbst beseitigen. Wer das nicht tut, riskiert Bußgelder, da viele Kommunen dies als Pflicht in ihren Satzungen festlegen.
Was kostet der Spaß?
Die Reinigung nach Silvester kostet die Städte jedes Jahr Millionen. Allein in Berlin werden jährlich rund 1,5 Millionen Euro für die Beseitigung von Feuerwerksresten ausgegeben. In kleineren Städten und Gemeinden sind die Kosten zwar niedriger, belasten jedoch trotzdem die kommunalen Haushalte.
Hinzu kommen indirekte Kosten: Straßenreinigungsfahrzeuge und Personal sind oft bis zur Belastungsgrenze im Einsatz, während Schäden an Infrastruktur, wie durch angebrannte Mülltonnen oder beschädigte Bushaltestellen, zusätzliche Kosten verursachen.
Alternativen und Appelle
Angesichts der hohen Kosten und der Umweltbelastung plädieren immer mehr Stimmen für Einschränkungen beim privaten Feuerwerk. Einige Städte setzen auf zentrale Feuerwerksshows, um die Müllmenge zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen. Gleichzeitig wird immer wieder an die Eigenverantwortung der Feiernden appelliert: Müllsammeln direkt nach dem Abbrennen der Raketen wäre ein kleiner Beitrag, der viel bewirken könnte.
Ob die traditionellen Böller und Raketen auch in Zukunft ein fester Bestandteil von Silvester bleiben oder strengeren Regulierungen weichen müssen, wird zunehmend zur Diskussion gestellt. Klar ist: Der Müll wird nicht von selbst verschwinden.