Die Zeiten, in denen ausschließlich die Lage einer Immobilie die Kaufentscheidung bestimmte, sind vorbei. 2024 sind weitere Einflussfaktoren in den Fokus von Kaufinteressenten gerückt.
Jahrelang kam es beim Immobilienkauf in erster Linie auf die Lage an – doch inzwischen sind andere Faktoren fast genauso wichtig. Foto: iStock.com / rudolfgeiger
Zinsen als Schlüsselfaktor
Eine aktuelle Umfrage von YouGov in Zusammenarbeit mit Bauer Immobilien zeigt, welche Faktoren den Kaufprozess derzeit am meisten beeinflussen – vermieter-ratgeber.de berichtete. Ein wesentliches Ergebnis der Umfrage ist, dass die Bauzinsen weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Nach der Zeit der Niedrigzinsen beobachten potenzielle Käufer die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) genauer denn je. Für 33 Prozent der Befragten beeinflussen die regulatorischen Zinssätze „eher stark“ ihren potenziellen Immobilienkauf, während 9 Prozent den Einfluss als „sehr stark“ einstufen. Mit der jüngsten Leitzinssenkung durch die EZB steigen nun die Hoffnungen auf günstigere Finanzierungsbedingungen, was zu einer Wiederbelebung der Nachfrage führen könnte.
Energieeffizienz im Fokus
Neben den Zinsen ist die Energieeffizienz von Immobilien ein immer wichtigeres Kriterium. Steigende Energiekosten und verschärfte gesetzliche Vorgaben haben das Thema in den Vordergrund gerückt. 45 Prozent der Befragten legen großen Wert auf den energetischen Zustand eines Objekts. Käufer sehen in gut gedämmten Immobilien eine Möglichkeit, langfristig Heiz- und Nebenkosten zu reduzieren, was besonders bei steigenden Energiekosten ein starkes Verkaufsargument darstellt.
Eigennutzung als Hauptmotiv
Die Mehrheit der Käufer möchte die Immobilie selbst bewohnen: Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer gaben an, primär für den eigenen Gebrauch zu kaufen. Ein Drittel sieht Immobilien hingegen als Kapitalanlage. Interessant ist auch, dass 64 Prozent der Befragten Immobilienkäufe als langfristige Investition betrachten, unabhängig davon, ob sie das Objekt selbst nutzen oder vermieten.
Unsicherheiten hemmen die Kaufbereitschaft
Trotz des nach wie vor großen Interesses an Immobilien gibt es Hürden. Rund 27 Prozent der Befragten sehen in ihren unsicheren finanziellen Verhältnissen den Hauptgrund, warum sie aktuell keinen Immobilienkauf tätigen. Hinzu kommen die wirtschaftlichen Unsicherheiten in Deutschland, die 17 Prozent der Teilnehmer beunruhigen. Dennoch bleibt das Interesse an Immobilienkäufen stark, vor allem bei den 25- bis 44-Jährigen, die den Immobilienmarkt als Möglichkeit zur langfristigen Wertsteigerung sehen.
Unter dem Strich zeigt die Umfrage: Zinsen und Energieeffizienz sind 2024 die beiden Schlüsselfaktoren, auf die Immobilienkäufer besonders achten. Auch wenn finanzielle Unsicherheiten den Kaufprozess erschweren, bleibt das Interesse hoch, vor allem bei der jüngeren Generation, die Immobilien als stabiles Investment betrachtet.