Einst in erster Linie bekannt für Weinflaschenkorken, gilt Kork heute als natürliches und leistungsstarkes Isolationsmaterial. Verrottungsbeständig und biologisch abbaubar. Erfahre hier, warum dieses Material immer beliebter wird – und welchen Haken es gibt.

Kork als Isolationsmaterial erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Foto: Marut / stock.adobe.com
Der langsame Niedergang der Korkenproduktion
Wenn es um Isolationsmaterialien geht, denkt man meist an Glas-, Stein- oder Holzfaserwolle. Andere Optionen wie Kork bleiben oft im Hintergrund. Das liegt auch daran, dass Kork ursprünglich aus einem ganz anderen Bereich stammt: der Weinindustrie.
Kork war jahrzehntelang das bevorzugte Material für Flaschenkorken. Doch in den letzten Jahren hat der weltweite Weinkonsum stark nachgelassen. Laut der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) fiel der Weinkonsum 2023 um 2,6 Prozent auf 221 Millionen Hektoliter – den niedrigsten Stand seit 1996.
Hervorragende Wärmedämmung
Durch den Rückgang in der Weinindustrie sucht die Korkbranche nach neuen Absatzmärkten. Neben Handtaschen, Schmuck oder Untersetzern findet Kork zunehmend Anwendung im Bau- und Renovierungsbereich.
Und das aus gutem Grund: Kork ist verrottungsbeständig, resistent gegen Insekten und lässt keine Feuchtigkeit durch. Dank seiner mit Luft gefüllten Zellen bietet Kork eine extrem niedrige Wärmeleitfähigkeit und schützt Häuser effektiv vor Kälte.
Ein nachhaltiges und umweltfreundliches Material
Doch Kork überzeugt nicht nur als Wärmedämmung. Durch seine elastische Zellstruktur absorbiert er auch Vibrationen und reduziert Lärm. Damit ist Kork auch für die akustische Isolation ideal.
Zudem ist Kork atmungsaktiv, biologisch abbaubar und frei von giftigen Ausdünstungen, was ihn besonders in ökologisch konzipierten Gebäuden beliebt macht.
Die Kosten: Kork als Luxusprodukt?
Der einzige Nachteil? Kork ist vergleichsweise teuer. Mit 20 bis 40 €/m² kostet er deutlich mehr als Glaswolle (5 bis 15 €/m²) oder expandiertes Polystyrol (10 bis 20 €/m²).
Für den Einsatz von Kork in Gebäuden gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten: von Korkbeton, der aus Kalk und zerkleinerten Korken hergestellt wird, bis hin zu expandierten Korkplatten, die sich perfekt für Wände und Dächer eignen.
Eine kostengünstige Alternative wählen manche Eigentümer, indem sie Korken von Freunden oder Restaurants sammeln. Diese werden zerkleinert und als Dämmmaterial in Formen gefüllt – eine Lösung, die fast nichts kostet.