Du hast ein Haus mit Garten, aber noch keinen Regenwassersammler? Wenn du Trinkwasser sparen und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun möchtest, dann könnte ein Regenwassersammelsystem genau das Richtige für dich sein.
Nachhaltige Gartenbewässerung: Regenwasser sammeln und umweltfreundlich nutzen. Foto: iStock.com / JJGouin
Regenwasser nutzen – gut für die Umwelt und deinen Geldbeutel
Der Klimawandel, extreme Niederschläge und historische Dürren machen Wasser zu einer immer kostbareren Ressource. Vor allem im Sommer steigt der Wasserverbrauch, insbesondere für die Bewässerung des Gartens. Pro Quadratmeter Gartenfläche benötigst du etwa 15 bis 20 Liter Wasser – eine Menge Trinkwasser, die man sich sparen könnte.
Viele alltägliche Aufgaben im Haushalt erfordern zudem nicht zwingend Trinkwasser. Regenwasser zu nutzen, ist daher nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern spart auch bares Geld.
Regenwasser: Wofür darfst du es nutzen?
Wenn es richtig gelagert wird, kannst du Regenwasser für viele Aufgaben im Haushalt verwenden. Regenwasser ist kalkarm und weich, was es besonders umweltfreundlich macht. Laut Verbraucherzentrale NRW kannst du in privaten Haushalten etwa 40 Prozent sparen, wenn du Regenwasser für Gartenbewässerung, Waschmaschine und Toilettenspülung nutzt. Kosten lassen sich durch den verringerten Haushaltsverbrauch und eine geringere Abwassergebühr senken. Diese muss bei der jeweiligen Kommune beantragt werden.
- Bewässerung des Gartens und des Gemüsebeets
- Wäsche waschen (per Hand oder Waschmaschine)
- Toilettenspülung
- Reinigung von Böden, Autos, Terrassen und Außenbereichen
Wie funktioniert ein Regenwassersammler?
Ein Regenwassersammler sammelt, speichert und bereitet das Wasser zur Wiederverwendung auf. Die meisten Systeme bestehen aus einem Tank, der an das Fallrohr deines Daches angeschlossen wird, um das Regenwasser vom Dach aufzufangen. Diese Tanks gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen – von kleinen Behältern für den Balkon bis hin zu großen unterirdischen Tanks.
Bei der Wahl des richtigen Modells solltest du verschiedene Faktoren berücksichtigen: Wie groß ist dein Grundstück? Wie viel Regen fällt in deiner Region? Für welche Zwecke möchtest du das Wasser verwenden? Das wichtigste Kriterium ist jedoch die Tankgröße – also die Menge an Wasser, die der Tank speichern kann.
Die verschiedenen Arten von Regenwassersammlern
- Oberirdische Tanks
Diese Tanks bestehen meist aus Kunststoff und sind in verschiedenen Designs erhältlich – von schlichten Modellen bis hin zu dekorativen Varianten wie Amphoren oder Säulen. Sie eignen sich besonders gut für kleinere Gärten. Das Fassungsvermögen reicht von 200 bis 2.000 Litern. Wenn du einen durchschnittlich großen Garten von etwa 500 Quadratmetern hast, benötigst du pro Woche rund 1.000 Liter Wasser zur Bewässerung im heißen Sommer.
Diese Tanks sind leicht zu installieren und oft mit Filtern und einem Hahn ausgestattet, an den du eine Gießkanne oder einen Gartenschlauch anschließen kannst. Du kannst auch eine Tauchpumpe installieren, um Druck zu erzeugen und die Bewässerung mit einem Schlauch zu erleichtern. Achte darauf, den Tank auf einer stabilen, ebenen Fläche zu platzieren – eventuell musst du ein Betonfundament gießen, um das Gewicht des vollen Tanks zu tragen. - Unterirdische Tanks - Zisternen
Diese größeren Tanks sind ideal, wenn du nicht nur den Garten bewässern, sondern auch Regenwasser im Haushalt nutzen möchtest. Unterirdische Tanks haben ein Fassungsvermögen von 5.000 bis 10.000 Litern und sind mit Pumpen ausgestattet, um das Wasser ins Haus zu leiten.
Sie bestehen aus robusten Materialien wie Beton oder Stahl und erfordern eine aufwendigere Installation. Dazu gehören Erdarbeiten, um den Tank zu vergraben und ihn mit den Regenrinnen sowie der Hausinstallation zu verbinden. Auch der Überlauf muss in das Abwassernetz geleitet werden. Die Kosten für solch ein System, inklusive Installation, liegen bei etwa 2.000 bis 6.000 Euro – je nach Komplexität des Projekts.
Wenn du den Tank an dein Hausnetz anschließt, musst du dies beim örtlichen Rathaus melden. Der Grund: Das verwendete Regenwasser wird später in das öffentliche Abwassernetz eingeleitet.
Wie groß sollte der Tank sein?
Die Größe des Tanks hängt davon ab, wofür du das Wasser nutzen möchtest und wie groß dein Garten ist. Wenn du das Wasser nur zur Bewässerung verwenden willst, solltest du die Größe deines Gartens und die zu bewässernden Flächen berücksichtigen. Hier ein paar Richtwerte:
- 300 bis 500 Liter für einen kleinen Garten mit Gemüsepflanzen oder Blumen
- 500 bis 1.500 Liter für einen mittelgroßen Garten von bis zu 500 Quadratmetern
- 1.500 bis 3.000 Liter für größere Gärten bis zu 1.000 Quadratmetern
Wenn du das Regenwasser auch für den Haushalt nutzen möchtest, solltest du die benötigten Mengen für verschiedene Aufgaben im Auge behalten. Zum Beispiel:
- 200 bis 300 Liter zum Waschen eines Autos
- 35 bis 60 Liter pro Waschgang
- 6 bis 12 Liter pro Toilettenspülung, was einem täglichen Verbrauch von etwa 46 Litern pro Person entspricht
Kombinierst du mehrere Verwendungszwecke, ist ein unterirdischer Tank mit 3.000 bis 9.000 Litern ideal. Lass dich am besten von einem Fachmann beraten, um das passende Modell zu finden und die Installation richtig durchzuführen.
Mit einem gut gewählten Regenwassersammler kannst du nicht nur Wasser sparen, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten – und gleichzeitig deine Haushaltskasse schonen.