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So senkst du den Kaufpreis: Sanierungskosten als Tipp für Immobilienkäufer

Die Bedingungen für Immobilienkäufer haben sich verbessert – auch wenn die hohen Kosten für energetische Sanierungen abschreckend wirken. Doch genau diese können laut immowelt Geschäftsführer Piet Derriks als Vorteil genutzt werden, um die Preise um bis zu 15 Prozent zu drücken.

Der deutsche Immobilienmarkt hat einen Wandel durchgemacht. Die Phase der extrem niedrigen Zinsen und der damit einhergehenden hohen Nachfrage endete vor zwei Jahren abrupt durch einen Zinsanstieg. Die Unsicherheit wurde zusätzlich durch die Diskussionen rund um das Gebäudeenergiegesetz verstärkt. Viele Kaufinteressenten sind seither aufgrund der gestiegenen Zinsen und der Kosten für energetische Sanierungen zurückhaltend. Dabei könnten die Bedingungen für einen Immobilienkauf momentan kaum besser sein. Es wäre daher entscheidend, dass die Politik klare Signale sendet und stabile Förderprogramme auflegt, um mehr Menschen den Weg ins Eigenheim zu erleichtern. Schließlich tragen eigene Immobilien maßgeblich zur Altersvorsorge und Vermögensbildung bei.

Ein Paradigmenwechsel auf dem Immobilienmarkt

Während in der Boomzeit die Preise durch Bieterwettstreite in die Höhe getrieben wurden, hat sich der Markt seit 2022 abgekühlt. So sanken laut Statistischem Bundesamt die Immobilienpreise in Deutschland im vergangenen Jahr um 8,4 Prozent – ein Rückgang, wie ihn das Land seit über 20 Jahren nicht erlebt hat. Im Vergleich zum Höchststand sind die Angebotspreise sogar um bis zu 21 Prozent gefallen, wie Daten von immowelt zeigen. Auch die energetische Beschaffenheit einer Immobilie ist durch die Debatten um das Gebäudeenergiegesetz zunehmend ein entscheidender Faktor für den Immobilienwert geworden. Kaufinteressenten sollten sich intensiv mit den Themen Sanierung und Modernisierung befassen und diese als Chance betrachten. Die Folgekosten für energetische Maßnahmen können geschickt in die Preisverhandlungen eingebracht werden.

Im Gegensatz zur Hochphase des Immobilienmarktes, als Objekte innerhalb weniger Tage verkauft wurden, haben Interessenten heute deutlich mehr Zeit für Verhandlungen. Eine detaillierte Kostenaufstellung der notwendigen Sanierungsarbeiten kann dabei helfen, den Kaufpreis um 5 bis 15 Prozent zu senken. Zwar bleibt die Finanzierung durch die höheren Zinsen eine Herausforderung, doch zuletzt haben sich die Kreditkonditionen leicht verbessert. Hypothekenzinsen für zehnjährige Darlehen liegen wieder unter 4 Prozent, sodass Käufer mit einem Eigenkapitalanteil von 10 Prozent und guter Bonität Zinssätze zwischen 3,4 und 3,8 Prozent erreichen können.

Förderungen und politische Maßnahmen – Handlungsbedarf

Ein wachsendes Angebot und sinkende Preise treffen auf ein leicht fallendes Zinsniveau – eine günstige Kombination für Immobilienkäufer. Dennoch bleibt die Unsicherheit groß, da staatliche Förderungen oft durch hohe Anforderungen und plötzliche Kürzungen an Wirkung verlieren. Um mehr Menschen den Immobilienkauf zu ermöglichen, sollte die Bundesregierung 2 Schritte unternehmen: Erstens braucht es ein umfassendes Förderprogramm für Erstkäufer mit vergünstigten Zinsen. Derzeit gibt es solche Kredite nur unter strengen Auflagen für besonders energieeffiziente Immobilien – meist die teuersten Objekte am Markt. Polen könnte hier ein Vorbild sein: Dort bietet der Staat zinsvergünstigte Darlehen mit einem Zinssatz von 2 Prozent für 10 Jahre an.

Zweitens braucht es verlässliche Rahmenbedingungen für Förderungen, die Planungssicherheit bieten. Bisher werden Fördermittel nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ vergeben, was Kaufinteressenten oft verunsichert. Die Bundesregierung sollte sicherstellen, dass die Fördergelder über das gesamte Jahr hinweg abrufbar sind.

Wohneigentum ist nicht nur eine solide Altersvorsorge, sondern schafft langfristig Vermögen für kommende Generationen. Die aktuellen Rahmenbedingungen bieten eine gute Gelegenheit, mehr Menschen den Weg ins Eigenheim zu ebnen.

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