Schlichte Möbel, dezente Farben und einfache Materialien – dieser Einrichtungstrend sieht günstig aus. Doch wer sich auskennt, weiß: Er kostet ein Vermögen.

Schlicht, aber teuer. Foto: iStock.com / FollowTheFlow
Minimalismus mit Maximal-Preis: Der teure Schein der Schlichtheit
Wer durch Instagram oder Pinterest scrollt, sieht immer häufiger helle, natürliche Töne, reduzierte Formen und simple Materialien wie Holz oder Leinen. Der Look erinnert an günstige Möbelhaus-Kollektionen. Doch wer genauer hinsieht, stellt fest: Diese Möbel können ein kleines Vermögen kosten.
Der Grund? Hochwertige Materialien, handgefertigte Designs und edle Marken, die den perfekten Minimalismus erschaffen. Besonders angesagt: Möbel, die bewusst "roh" oder "unperfekt" wirken – und dabei teurer sind als so mancher Neuwagen.
Diese Möbel sehen billig aus, sind aber Luxus:
- Minimalistische Sofas: Oft ab 10.000 Euro aufwärts (z. B. Cassina, B&B Italia)
- Schlichte Holztische: Designer-Qualität beginnt bei 3.000 Euro (z. B. E15, GUBI)
- Regale im "selbstgebauten" Look: Handgefertigt schnell 5.000 Euro und mehr
- Rohe Betten aus unbehandeltem Holz: Perfekter Minimalismus kostet ab 4.000 Euro
Understatement als neues Statussymbol
Dieser Trend folgt dem Prinzip des "Quiet Luxury" – dem Luxus, den nur Kenner erkennen. Statt prunkvoller Marmor-Tische oder vergoldeter Regale setzen Wohlhabende zunehmend auf schlichte, aber extrem teure Möbel. Die teuersten Stücke glitzern nicht – sie sind für Insider gemacht.
Würdest du eine simple, cremefarbene Couch für ein Designerstück halten? Wer sich nicht auskennt, würde sie vielleicht mit einer IKEA-Alternative verwechseln. Tatsächlich könnte es ein handgefertigtes Stück von Ligne Roset oder Muuto sein – für mehrere Tausend Euro.
Luxus definiert sich also nicht mehr über sichtbare Extravaganz, sondern über die Kunst des Understatements. Und genau das macht diesen Trend so teuer.