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Umzug: Wer verlässt schneller das Hotel Mama? Männer und Frauen im Vergleich

Es gibt viele Vorurteile. Zum Beispiel vom starken Mann, der das Sagen hat und immer die Antwort auch auf schwierige Fragen weiß. Dass er sich diese Führungsqualitäten aber einfach sehr lange bei Mutti vom Kinderzimmer aus abgeschaut hat, verschweigt er dabei wohl gerne, wie eine Umfrage zeigt.

Wenn es um den Auszug aus dem Elternhaus geht, gibt es klare Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Frauen werden im Schnitt schneller selbstständig, während Männer sich mit dem Schritt in die Eigenständigkeit oft mehr Zeit lassen. Zudem ziehen Frauen im Laufe ihres Lebens häufiger um als Männer. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag von immowelt.

Frauen packen schneller ihre Sachen

Während Männer oft länger im Elternhaus wohnen bleiben, ziehen Frauen in der Regel früher aus. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Frauen beginnen häufiger ein Studium oder eine Ausbildung in einer anderen Stadt.
  • Sie legen oft mehr Wert auf eine eigenständige Lebensführung.
  • Gesellschaftliche Erwartungen fördern bei Frauen eher den frühen Auszug.

Doch das bedeutet nicht, dass sie danach für immer an einem Ort bleiben. Im Gegenteil: Frauen sind deutlich umzugfreudiger als Männer.

Wer wechselt häufiger die Wohnung?

Frauen ziehen nicht nur früher aus, sondern wechseln auch insgesamt häufiger den Wohnort:

  • 73 Prozent der Frauen sind mindestens dreimal umgezogen.
  • Bei den Männern sind es nur 64 Prozent.

Diese höhere Mobilität könnte daran liegen, dass Frauen sich öfter an neue Lebenssituationen anpassen – sei es für eine Partnerschaft, eine berufliche Veränderung oder eine Verbesserung der Wohnqualität. Männer hingegen bleiben häufiger in einer einmal gewählten Wohnsituation.

Bleiben Männer länger bei den Eltern, weil sie es bequemer haben?

Ein Klischee besagt, dass Männer länger zu Hause bleiben, weil sie sich dort besser versorgt fühlen – gewaschene Wäsche, volle Kühlschränke und geringe Kosten. Tatsächlich könnte dieser Aspekt eine Rolle spielen, aber es gibt auch andere Erklärungen:

  • Finanzielle Unsicherheit: Männer haben oft eine andere berufliche Orientierung und nehmen sich mehr Zeit für Entscheidungen. Ein späterer Berufseinstieg kann den Auszug verzögern.
  • Soziale Netzwerke: Während Frauen oft schneller ein eigenständiges Umfeld aufbauen, bleiben Männer länger in ihrem gewohnten sozialen Kreis.
  • Geringerer Wohnanspruch: Männer nehmen eher Kompromisse bei ihrer Wohnsituation in Kauf und fühlen sich in einer bekannten Umgebung wohler.

Emotionen beim Umzug

Ein Umzug ist für viele Menschen eine emotionale Herausforderung. Während 31 Prozent der Deutschen Freude empfinden, sind 17 Prozent neutral und 14 Prozent fühlen sich überfordert. Besonders Frauen erleben Umzüge oft als positiven Neuanfang, während Männer eher pragmatisch oder gestresst reagieren.

Fazit: Frauen suchen schneller die Unabhängigkeit, Männer zögern länger

Die Umfrage zeigt: Frauen werden schneller selbstständig und sind im Laufe ihres Lebens mobiler. Männer bleiben tendenziell länger im Elternhaus und ziehen seltener um. Die Gründe dafür sind komplex, doch eines ist sicher: Während Frauen oft aktiv nach Veränderung suchen, scheinen Männer sich eher an bestehende Strukturen zu klammern. Doch egal ob Mann oder Frau – irgendwann heißt es für alle: Kisten packen und den nächsten Schritt wagen!

Die Ergebnisse stammen aus einer aktuellen Umfrage im Auftrag von immowelt, für die im Februar 2025 insgesamt 2.007 Personen in Deutschland befragt wurden.

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