Ratgeber

Unicredit vor Übernahme der Commerzbank? Das passiert mit deiner Baufinanzierung

Die Commerzbank ist eines der bekanntesten Geldhäuser Deutschlands. Bald könnte sie in italienische Hände übergehen. Wie Capital.de berichtet, plant die Großbank Unicredit diesen Schritt schon bei der nächsten Hauptversammlung. Was passiert dann mit den Baufinanzierungen?

Übernahme der Commerzbank: Was passiert da?

Die italienische Bank Unicredit möchte die deutsche Commerzbank übernehmen. Das schreibt Capital.de ​und erklärt, wie der Deal ablaufen soll​​​​​​. Dafür bräuchte UniCredit laut dem Onlineportal die Mehrheit der Stimmen bei der nächsten Aktionärsversammlung im Mai. Das bedeutet, Unicredit bräuchte die Kontrolle über 50 Prozent der Aktien der Commerzbank, um die Kontrolle der zweitgrößten Deutschen Bank zu übernehmen. Bevor das passieren kann, muss Unicredit zwar die Zustimmung der Europäischen Zentralbank (EZB) einholen. Diese Entscheidung wird von Insidern allerdings im März erwartet. Danach könnte die Übernahme bei der Hauptversammlung beschlossen werden.

Allein besitzt Unicredit bisher nur etwa 28 Prozent der Anteile. Deshalb könne sie laut Capital mit zwei anderen Banken zusammenarbeiten: der britischen Barclays und der US-amerikanischen Citi. Gemeinsam könnten sie genug Anteile sammeln, um die Mehrheit zu erreichen. Nach öffentlich einsehbaren Angaben der Commerzbank könnten Unicredit und ihren Partnern schon heute die Anteile ausreichen, weil sie zusammen sogar über 50 Prozent erreichen.  

Der deutsche Staat, der noch 12,1 Prozent der Anteile an der Commerzbank hält, hätte in diesem Szenario kaum eine Chance, die Übernahme zu blockieren. Die Commerzbank selber hält nur 3 Prozent und ist nicht stimmberechtigt.

Unicredit hat klare Ziele: Vor allem das deutsche Geschäft mit Firmenkunden macht die Commerzbank attraktiv. Daneben sind das Privatkundengeschäft und die Tochtergesellschaften wie die Onlinebank Comdirect ebenfalls von Interesse. Der Druck zur Übernahme steige laut Capital, weil auch andere Banken in Europa – etwa BBVA oder Banco BPM – verstärkt auf Fusionen setzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Was passiert mit laufenden Baufinanzierungen?

Die Commerzbank hat derzeit ein Baufinanzierungsvolumen von 27,9 Milliarden Euro, wie aus dem letzten Geschäftsbericht hervorgeht und gehört damit zu den großen Playern auf dem Immobilienmarkt. Viele Kunden fragen sich, ob eine mögliche Übernahme durch Unicredit Auswirkungen auf ihre Kredite haben könnte. Hier geben Sprecher der Commerzbank und der BaFin Entwarnung:

  1. Vertragliche Sicherheit bleibt bestehen:
    „Grundsätzlich haben Übernahmen auf vertragliche Verpflichtungen keine Auswirkungen“, sagt ein Sprecher der Commerzbank. Bestehende Baufinanzierungen sind rechtlich geschützt, und die Konditionen können nicht geändert werden. Ein Sprecher der BaFin bestätigt: „Die Bank bleibt als juristische Person bestehen, und die Vertragsbedingungen bleiben gleich.“
  2. Kein Wechsel des Vertragspartners:
    Auch wenn es zu einer Verschmelzung kommen sollte, etwa durch die Eingliederung in die Unicredit-Gruppe, bleiben die Verträge intakt. Der Vertragspartner könnte sich zwar ändern, aber die Bedingungen der Baufinanzierungen bleiben unverändert.
  3. Änderungen der Geschäftspolitik möglich:
    „Unabhängig von einer Übernahme oder Verschmelzung kann sich die Geschäftspolitik der Bank jederzeit ändern“, erklärt der BaFin-Sprecher weiter. Langfristig könnten neue Angebote oder geänderte Konditionen für Prolongationen auf den Markt kommen. Kunden sollten deshalb aufmerksam bleiben, um auf mögliche Änderungen schnell reagieren zu können.
     

Fazit für Kunden

Wie die Sprecher der Commerzbank und der BaFin betonen, bleiben laufende Baufinanzierungen sicher – egal, ob es zur Übernahme kommt oder nicht. Kunden müssen sich keine Sorgen um ihre Verträge machen. Dennoch könnte sich die strategische Ausrichtung der Bank durch die Übernahme ändern. Es lohnt sich, Entwicklungen im Blick zu behalten, um von möglichen neuen Angeboten zu profitieren.

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