Ratgeber

Wärmeverlust stoppen: So hältst du dein Zuhause im Winter warm

Bis zu 35 Prozent der Wärme können im Haus ungenutzt entweichen. Die Lösung: eine optimale Dämmung. Wir zeigen dir drei gängige Varianten zur Fassadendämmung, die auch von der KfW unterstützt werden.

Der Winter ist nun zumindest abends und in der Nacht in Deutschland eingekehrt. Eisiger Wind, Temperaturen am Gefrierpunkt – da ist es schön, wenn es drinnen kuschelig warm ist. Doch trotz hochgedrehter Heizung zieht es vielerorts durch die Wände, und die Heizkosten steigen, ohne dass es wirklich wohlig wird. Jede Minute entweicht wertvolle Wärme, denn schlecht gedämmte Wände lassen die Kälte herein und die Wärme entweichen. Was tun? Wer hier eine Lösung sucht, kann mit einer Fassadendämmung für dauerhaft warme Wände und niedrigere Energiekosten sorgen.

Mit einer optimierten Außenwanddämmung bleibt die Wärme im Haus – und die Kosten bleiben überschaubar. Hier zeigen wir dir drei bewährte Methoden zur Fassadendämmung und stellen dir die staatlichen Förderungen vor, die dir die Sanierung erleichtern können.

Einblasdämmung: Einfach, schnell und effizient

Die Einblasdämmung ist eine beliebte Option, wenn du schnell und ohne große bauliche Eingriffe eine Wärmedämmung erreichen möchtest. Diese Methode eignet sich besonders für zweischalige Wände, wie sie häufig in Nord- und Westdeutschland vorkommen. Hierbei wird der Hohlraum zwischen der tragenden Innenwand und der äußeren Klinkerwand mit Mineralwolle aufgefüllt, die als Dämmstoff die Wärme im Haus hält.

Ein Fachbetrieb bohrt dafür kleine Löcher in die Fugen und bläst die Dämmflocken ein. Dr. Thomas Tenzler vom Fachverband Mineralwolleindustrie e.V. erklärt: „Für Hauseigentümer, die den Charakter ihrer Klinkerfassade erhalten möchten, ist die Einblasdämmung eine besonders einfache und kostengünstige Lösung.“ Innerhalb weniger Stunden ist ein Einfamilienhaus so gedämmt, und die Löcher werden anschließend wieder verschlossen.

Wärmedämmverbundsystem (WDVS): Wärmeschutz und neue Optik

Wenn du deinem Haus nicht nur eine Dämmung, sondern auch eine optische Auffrischung gönnen möchtest, ist ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) die richtige Wahl. Bei dieser Methode werden Dämmplatten aus Mineralwolle an der Außenwand befestigt und anschließend verputzt, wodurch eine neue Fassade entsteht, die Wärme speichert und gut aussieht.

Besonders für Häuser aus der Nachkriegszeit bis in die 1970er-Jahre ist diese Methode ideal. Die Dämmplatten verbessern die Wärmedämmung, während der Putz in Farbe und Struktur individuell gestaltet werden kann. Mineralwolle sorgt nicht nur für Wärmeschutz, sondern ist auch brandsicher und schalldämmend – ein Pluspunkt für modernes Wohnen.

Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF): Widerstandsfähig und vielseitig

Für Gebäude, die besonderen Witterungsbedingungen standhalten müssen, ist die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) ideal. Hierbei wird die Dämmung von der Außenwand durch einen belüfteten Zwischenraum getrennt, sodass Feuchtigkeit abgeführt wird und die Bausubstanz geschützt bleibt. Diese Variante ist besonders langlebig und flexibel, da sie mit verschiedenen Verkleidungsmaterialien kombiniert werden kann, wie etwa wetterbeständigen Platten oder Holzverkleidungen.

Mineralwolle ist ein idealer Dämmstoff für die VHF, da sie robust, nicht brennbar und schalldämmend ist. Mit diesem System lassen sich Fassaden nach individuellen Wünschen gestalten und gleichzeitig optimal dämmen.

KfW-Förderungen: Unterstützung für energieeffiziente Sanierungen

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Privatpersonen umfassende Fördermöglichkeiten, um Sanierungsmaßnahmen bezahlbar zu machen. Über das Programm „Wohngebäude – Kredit (Nr. 261)“ kannst du zinsgünstige Kredite erhalten, um dein Eigenheim energieeffizient zu sanieren und langfristig Energie zu sparen. Dies umfasst die Fassadendämmung, aber auch Maßnahmen wie Sonnenschutz, die das Raumklima im Sommer verbessern. Bis zu 150.000 Euro je Wohneinheit stehen für die energetische Sanierung deines Eigenheims bereit. Dieser Kredit eignet sich für umfassende Sanierungen, bei denen du dein Haus zu einem sogenannten Effizienzhaus umbaust. Das Besondere: Abhängig von der Effizienzklasse deines sanierten Gebäudes kannst du einen Tilgungszuschuss zwischen 5 Prozent und 45 Prozent des Kreditbetrags erhalten. Damit sinken die Kosten für die Rückzahlung erheblich, was Sanierungsmaßnahmen auch langfristig rentabel macht.

Expertenberatung und Förderung für Bauplanung

Da energetische Sanierungen hohe Anforderungen an die Planung stellen, bietet die KfW zusätzliche Förderungen für die Einbindung von Energieeffizienz-Experten. Diese Fachleute sorgen dafür, dass alle Maßnahmen den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und das volle Energieeinsparpotenzial ausgeschöpft wird. Der Einsatz eines zertifizierten Energieberaters ist sogar Pflicht, wenn du eine KfW-Förderung beantragen möchtest.

Eine weitere Förderung gibt es für die sogenannte Bau- oder Sanierungsbegleitung: Expertinnen und Experten überwachen den Baufortschritt und stellen sicher, dass alle Arbeiten fachgerecht ausgeführt werden. Dies schützt vor möglichen Mängeln und sorgt dafür, dass die gewünschte Energieeffizienz tatsächlich erreicht wird.

Antragstellung: Einfach und effektiv

Bevor du mit den Arbeiten beginnst, solltest du deinen Antrag bei der KfW stellen. Wichtig: Der Antrag muss vor der Beauftragung eines Bauunternehmens eingereicht werden, damit du die Fördermittel in Anspruch nehmen kannst. Planungsaufträge kannst du jedoch schon im Voraus vergeben, etwa an Architekten oder Energieberater. Alle Details zur Antragstellung sowie zur Auswahl qualifizierter Energieeffizienz-Experten findest du auf der KfW-Website.

Mit der passenden Kombination aus Fassadendämmung und staatlicher Förderung sicherst du dir langfristig niedrigere Energiekosten und leistest einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz – und das alles bei einem angenehmeren Wohnklima in deinem Zuhause. Damit es auch im knackigen Winter kuschelig warm bleibt.

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