Ratgeber

Warum ein Hotelier die Tesla Supercharger abbaut

Ein Hotelier ist enttäuscht von seinem ehemaligem Idol Elon Musk. Nun setzt er auf deutsche Technik. Was das mit der US-Wahl zu tun hat.

Enthusiasmus weicht Enttäuschung

Elektromobilität ist nicht mehr nur ein Trend, sondern längst Teil unserer Mobilitätszukunft. Tesla hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt und das Ladenetz durch seine Supercharger-Stationen weltweit massiv ausgebaut. In Deutschland allein stehen laut ADAC über 150 Standorte zur Verfügung, an denen Tesla-Fahrer – und seit 2021 sogar Fahrer anderer Automarken – ihre Elektroautos schnell und unkompliziert laden können. Mit bis zu 250 kW Ladeleistung gehört Tesla zweifellos zu den Vorreitern im Bereich Schnellladen. Doch genau hier zeigt sich, dass technologische Vorreiterrollen nicht automatisch gesellschaftlichen Rückhalt bedeuten – wie ein Biohotelier aus dem Allgäu jetzt deutlich macht.

Das BioHotel Eggensberger in Bayern war einst ein begeisterter Tesla-Partner. Noch vor wenigen Jahren sah das Hotel in Tesla ein Symbol für Innovation und Nachhaltigkeit. Sie unterstützten Elon Musks Unternehmen mit Enthusiasmus, stellten den Gästen ein Tesla Model S zur Probefahrt zur Verfügung und rüsteten das Hotel mit drei Tesla-Destination-Chargern aus. Doch inzwischen ist die Begeisterung in Resignation und sogar in Protest umgeschlagen.

Ein symbolischer Abschied von Tesla und Elon Musk

Der Hotelier hat die Tesla-Destination-Charger abgebaut und will mit dieser Entscheidung ein klares Zeichen setzen. Warum dieser drastische Schritt? Laut einer Stellungnahme des Hoteliers auf dem Portal LinkedIn ist es Elon Musks zunehmende politische Positionierung, insbesondere seine Unterstützung des umstrittenen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Musk, der sich in den USA durch seine öffentlichen Äußerungen und X-Posts (vormals Twitter) als Unterstützer von Trump positioniert, hat für viele seiner europäischen Fans an Glaubwürdigkeit eingebüßt.

„Wir bewunderten einst das Start-up-Unternehmen Tesla, da Elon Musk als Visionär die Elektromobilität vorantrieb,“ so der Hotelier. Doch heute scheint er zu sehen, dass Musks Unterstützung für Trump das Unternehmen in eine Richtung führt, die nicht mehr mit seinen Werten vereinbar sind. Über 26.000 Likes und rund 2000 Kommentare hat der Hotelier für den Post  bereits erhalten.

Ein Schritt zu mehr regionaler Unabhängigkeit

Anstelle der Tesla-Destination-Charger entschied sich das BioHotel Eggensberger für eine Neuorientierung – nicht nur symbolisch, sondern auch praktisch. Die Tesla-Stationen wurden durch zwei DC-Alpitronic Hypercharger sowie sieben AC-Ladepunkte der bayerischen Firma Technagon ersetzt. Damit setzt er ieder ein Zeichen für Elektromobilität, setzt dabei aber auf regionale Hersteller, beschreibt der Hotelier. 

Zusätzlich wurden die Tesla-Fahrzeuge des Hotels bereits im Frühjahr verkauft und durch Modelle von BMW ersetzt, darunter den i3 und iX3.  Zwar hagelt es unter dem Post teils auch heftige Kritik, die ihn von seiner Entscheidung aber nicht abbringen.

Eine Bewegung gegen Musk?

Dieser Schritt des Biohotels könnte möglicherweise auch andere Tesla-Kunden zum Nachdenken anregen. Die Frage stellt sich: Ist Elon Musk auf dem besten Weg, einen Teil seiner europäischen Kundschaft zu verlieren? Sicherlich bleibt Tesla mit seiner technischen Überlegenheit bei der Ladeinfrastruktur vorn. Doch der wachsende Widerstand, den selbst langjährige Tesla-Partner wie das BioHotel Eggensberger zeigen, lässt ahnen, dass Musk und Tesla langfristig mehr verlieren könnten als nur die Sympathien einzelner Hoteliers.

Fakt ist, dass es eine Entscheidung aus Überzeugung war. „Elon Musk unterstützen wir in keiner Weise mehr,“ so das Schlusswort des Hoteliers.

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