Die sogenannte 30/30/3-Regel erfreut sich insbesondere in den USA großer Beliebtheit, um den Hauskauf finanziell abzusichern. Diese Regel soll dabei helfen, die Kosten und Risiken des Immobilienerwerbs besser zu kalkulieren. Hier erfährst du alles über die Regel und ob sie in der Praxis überhaupt anwendbar ist.
30/30/3 – geht mit dieser Formel der Traum von der eigenen Immobilie in Erfüllung? Foto: iStock.com / Milan Jovic
Ursprünglich vor rund 15 Jahren von Sam Dogen (sprich: doh-gun), Buchautor und Betreiber der Webseite Financial Samurai, entwickelt, soll die 30/30/3-Regel beim Immobilienkauf eine realistische Einschätzung der finanziellen Machbarkeit des Kaufprojekts liefern. Dabei sind folgende 3 Säulen entscheidend:
Die drei Säulen der 30/30/3-Regel
- Die erste 30: Maximal 30 % des Bruttoeinkommens sollten in die monatliche Kreditrate fließen. Das bedeutet für ein Paar mit einem gemeinsamen Einkommen von 7.000 Euro brutto, dass die monatliche Rate höchstens 2.100 Euro betragen darf. Diese Obergrenze sorgt dafür, dass die Belastung moderat bleibt und die Bank dem Kredit wahrscheinlicher zustimmt.
- Die zweite 30: Der Kaufpreis des Hauses sollte zu 30 % durch Eigenkapital gedeckt sein. Bei einem Kaufpreis von 400.000 Euro bedeutet das eine Ersparnis von 120.000 Euro. Ein solider Eigenkapitalanteil verbessert die Kreditbedingungen und schafft Spielraum für eventuelle Renovierungen oder unvorhergesehene Kosten.
- Die 3: Der Kaufpreis sollte das Dreifache des jährlichen Bruttoeinkommens nicht überschreiten. Bei einem Jahreseinkommen von 84.000 Euro (7.000 Euro monatlich für das Paar) ergibt sich ein maximaler Kaufpreis von rund 252.000 Euro. Da das Beispielhaus jedoch 400.000 Euro kostet, überschreitet es die Grenze der Regel, was auf ein höheres Risiko oder eine längere Rückzahlungsdauer hinweisen könnte.
Anwendung der 30/30/3-Regel in der Praxis
Eigenkapitalberechnung
Das Paar müsste vor dem Kauf 120.000 Euro Eigenkapital bereitstellen. Diese Summe entspricht 30 % des Immobilienwertes und verbessert die Kreditbedingungen.
Monatliche Kreditbelastung
Mit einem Bruttoeinkommen von 7.000 Euro beträgt die empfohlene Obergrenze für die monatliche Kreditrate 2.100 Euro. Ist das Paar aktuell in einer Mietwohnung und zahlt weniger als diesen Betrag an Miete, könnte der Hauskauf bei diesem Preis als riskanter angesehen werden.
Vorteile und Grenzen der 30/30/3-Regel
Vorteile
Die 30/30/3-Regel bietet einen einfachen Rahmen, um den maximalen Kaufpreis und die Rückzahlungsfähigkeit einzuschätzen. Sie hilft dabei, innerhalb des Budgets zu bleiben und finanzielle Engpässe zu vermeiden.
Grenzen
Die Regel richtet sich vor allem an Paare mit stabilem Einkommen. Für Alleinstehende oder Menschen mit geringerem Einkommen kann es schwierig sein, die Regel umzusetzen, da entweder das Eigenkapital oder das Einkommen nicht ausreicht, um eine passende Immobilie zu finanzieren.