Die amerikanische Zapfenwanze hat sich in den letzten Jahren stark in Deutschland verbreitet. Besonders im Herbst suchen die Tiere Schutz in Häusern und werden zur Plage. Wie man sich schützt und welche Auswirkungen die Wanzen haben.
Eine invasive Art auf dem Vormarsch
Ursprünglich stammt die amerikanische Zapfenwanze (Leptoglossus occidentalis) aus Nordamerika, doch seit den 1990er Jahren breitet sie sich in Europa aus. Mittlerweile ist sie auch in Deutschland weit verbreitet, vor allem in Regionen mit vielen Nadelbäumen. Im Herbst, wenn die Temperaturen sinken, dringen die Wanzen verstärkt in Häuser ein, um Schutz vor der Kälte zu finden. Dies führt dazu, dass immer mehr Menschen sie in ihren Wohnungen entdecken, was oft für Unbehagen sorgt.
Die Wanze ist etwa 15-20 Millimeter groß und durch ihre langen Beine sowie das markante Zickzack-Muster auf den Flügeln leicht erkennbar. Besonders auffällig wird sie jedoch durch ihren schlechten Ruf als „Stinkwanze“, da sie bei Bedrohung ein übelriechendes Sekret absondert.
Schäden und Auswirkungen auf die Natur
Die amerikanische Zapfenwanze ist zwar für den Menschen harmlos, kann aber in der Natur durchaus Schäden verursachen. Sie ernährt sich hauptsächlich von den Samen von Kiefern und Fichten, indem sie die Zapfen durchbohrt und den Pflanzensaft heraussaugt. Dies kann die Samenproduktion der Bäume beeinträchtigen und hat langfristig negative Folgen für die Forstwirtschaft, insbesondere bei der Anpflanzung von Nadelwäldern.
In Deutschland ist die Wanze zwar erst seit kurzem heimisch, doch ihre Anzahl nimmt stetig zu, vor allem in der Nähe von Wäldern. Das hat dazu geführt, dass Forstwirte bereits über den Einfluss auf die Baumvermehrung und den potenziellen wirtschaftlichen Schaden durch den Verlust von Samen sprechen.
Zapfenwanze kommt im Herbst ins Haus
Im Herbst beginnt die Wanze, sich ein Winterquartier zu suchen. Dabei dringen die Tiere häufig in menschliche Gebäude ein, vor allem durch undichte Fenster, Türen oder Lüftungsschlitze. In vielen Haushalten sind die Wanzen ein unerwünschter Gast, der vor allem durch sein Auftreten in größeren Gruppen auffällt. Diese Wanzen beißen oder stechen nicht, doch das Absondern von unangenehmen Gerüchen macht sie lästig.
Die Wanzen können sich in Ritzen, Spalten oder Dachböden verstecken, um den Winter zu überleben. Viele Menschen berichten, dass sie im Frühling, wenn die Temperaturen wieder steigen, plötzlich Wanzen in ihrer Wohnung finden, die dort überwintert haben.
Kann die Zapfenwanze mein Haus beschädigen?
Obwohl die Wanze im Haus lästig sein kann, richtet sie in den meisten Fällen keine direkten Schäden an Häusern an oder frisst sich durch die Vorräte im Haus. Damit verursacht sie keine strukturellen Schäden an Gebäuden wie beispielsweise Termiten.
Um die amerikanische Zapfenwanze aus dem Haus fernzuhalten, gibt es einige bewährte Tipps:
- Fenster und Türen abdichten: Prüfe Fensterrahmen und Türen auf undichte Stellen und dichte sie ab, damit der Zugang für die Wanzen nicht so leicht ist
- Fliegengitter anbringen oder nicht zu früh im Herbst abnehmen: Besonders in Räumen, die häufig gelüftet werden, können Fliegengitter helfen, die Wanzen fernzuhalten.
- Ritzen und Spalten verschließen: Kontrollier regelmäßig mögliche Zugänge, wie Lüftungsschlitze, Türrahmen oder Spalten in Mauern und dichte sie ab.
- Wanzen schonend entfernen: Sollten sich Wanzen in dein Haus verirrt haben, entfernst du sie am besten mit einem Glas und einem Papier und setzt sie im Freien aus. Zerquetsch die Tiere nicht, um den unangenehmen Geruch zu vermeiden.
Wenn die Wanzen einmal im Haus sind, können sie nur schwer wieder entfernt werden. Daher ist Prävention die beste Methode, um die unerwünschten Gäste draußen zu halten.
Wie kann ich den Geruch der Zapfenwanze entfernen?
Um den unangenehmen Geruch der Zapfenwanze oder verwandter Stinkwanzen zu neutralisieren, kannst du auf einige bewährte Hausmittel zurückgreifen:
- Essig und Wasser: Eine Mischung aus Essig und Wasser (im Verhältnis 1:1) kann helfen, den Geruch zu vertreiben oder bereits betroffene Stellen zu reinigen. Wanzen mögen den Geruch von Essig nicht, sodass dieser auch präventiv wirken kann, wenn du Fensterrahmen und Türen damit einreibst.
- Spülmittel und Essig: Ein weiterer Trick ist, Essig mit Spülmittel zu vermischen und die betroffenen Bereiche damit zu reinigen. Dies hilft nicht nur, die Wanzen zu vertreiben, sondern neutralisiert auch den üblen Geruch.
- Natron: Wenn der Geruch sich auf Textilien oder Oberflächen festgesetzt hat, kannst du Natron verwenden, um die Gerüche zu binden. Einfach Natron auf die betroffenen Stellen streuen, einwirken lassen und dann absaugen.
Wichtig ist, die Wanzen nicht zu zerdrücken oder mit dem Staubsauger zu entfernen, da sie dann ihr stinkendes Sekret absondern, was den Geruch verstärken kann.