Wie viel Neubau Deutschland in Zukunft brauchen wird, ist eine schwierige Frage, und die Prognosen gehen auseinander. Während derzeit noch rund 372.600 neue Wohneinheiten jährlich benötigt werden, um den Wohnungsmarkt zu stabilisieren, erwartet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) einen deutlichen Rückgang des Bedarfs ab 2026.
Laut einer aktuellen Studie sinkt der Wohnungsbedarf bist 2040 deutlich. Foto: iStock.com / elxeneize
In den vergangenen Jahren wurde der Neubauzielwert von 372.600 Wohnungen pro Jahr selten erreicht. Besonders in Städten wie Wuppertal, Jena und Oberhausen klafft eine große Lücke zwischen dem tatsächlichen Bedarf und den Fertigstellungen. Doch ab 2026 soll sich die Lage entspannen: Laut eines Berichts erwartet das Institut der deutschen Wirtschaft einen Rückgang des Wohnungsbedarfs auf 257.400 neue Wohneinheiten jährlich bis 2040, was einem Rückgang von 31 Prozent entspricht.
Wohnungsdefizit bleibt in bestimmten Regionen bestehen
Obwohl der Gesamtbedarf sinke, blieben einige Regionen weiterhin unter Druck. Besonders Städte wie Berlin, Regensburg und Augsburg hätten demnach hohe Bedarfe, die auch in den kommenden Jahrzehnten nicht ohne umfangreiche Neubauten gedeckt werden könnten.
Ein weiterer Problemfall bleibe das Ruhrgebiet: Städte wie Duisburg und Oberhausen aber auch Wuppertal im Bergischen Land, die bislang nur wenig Neubauten vorzuweisen haben, würden auch künftig ihre Bautätigkeit steigern müssen, um den Bestand attraktiv und ausreichend für eine alternde Bevölkerung zu halten.
Die großen Städte: Entspannung in Sicht?
In den großen Metropolen wie Frankfurt am Main, Düsseldorf und München könne sich die Situation entspannen. Zwar bliebt der Druck derzeit hoch, doch die Prognosen deuten darauf hin, dass das Wohnungsbauniveau in diesen Städten langfristig ausreichen könne, vor allem wenn das Umland einen Teil des Wachstums abfedere.
Krisen als Unbekannte
Ungewiss bleibt jedoch, ob neue Krisen oder unerwartete Zuwanderungswellen den Wohnungsbedarf wieder nach oben treiben könnten. Bereits die Fluchtbewegung aus der Ukraine im Jahr 2022 hat die Nachfrage kurzfristig erhöht. In ruhigeren Phasen ohne Zuzug wird sich der Wohnungsbedarf hingegen voraussichtlich weiter reduzieren. Schließlich ist der demografische Trend in Deutschland seit Jahrzehnten klar: Es sterben mehr Menschen als geboren werden.