Die Immobilienpreise in Nordrhein-Westfalen sind in den letzten Jahren spürbar gefallen. Besonders in den Hochzeiten des Immobilienbooms waren die Preise in Metropolen wie Köln und Düsseldorf auf Rekordniveau. Doch seit 2022 hat sich der Markt deutlich verändert.

Die Drachenburg im beschaulichen Königswinter bei Bonn ist ein beliebtes Ausflugsziel. Foto: stock.adobe.com / Adrian72
Viele Städte verzeichneten in den vergangenen Jahren teils zweistellige Preisrückgänge – eine Entwicklung, die vor allem mit den steigenden Zinsen und den veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und in NRW zusammenhängt. Doch nicht überall sind die Preise gesunken: In manchen Städten sind sie zuletzt wieder leicht gestiegen. Ein genauer Blick auf die Entwicklung lohnt sich für Kaufinteressierte.
Köln und Düsseldorf weiter teuer, aber mit Preisrückgängen
In den größten Städten NRWs sind die Kaufpreise zwar weiterhin hoch, aber dennoch unter das Niveau von 2022 gefallen. In Köln kostet der Quadratmeter aktuell 4.741 Euro – das sind 11 Prozent weniger als im Juni 2022. Auch in Düsseldorf sind die Preise um 14 Prozent auf 4.223 Euro gesunken. Das zeigt das Ergebnis einer Studie von immowelt. Trotz dieser Rückgänge bleiben diese Städte die teuersten in NRW.
Moderate Rückgänge in vielen Ruhrgebietsstädten
Während einige Städte mit starken Preissenkungen zu kämpfen haben, zeigt sich das Ruhrgebiet relativ stabil.
Hier waren die Kaufpreise nie so extrem hoch wie in den Metropolen, weshalb der Rückgang moderater ausfällt. In Dortmund beträgt der Quadratmeterpreis derzeit 2.570 Euro, ein Rückgang von 9 Prozent seit 2022. Essen liegt mit 2.548 Euro rund 5 Prozent niedriger als 2022. Besonders stabil zeigt sich Gelsenkirchen, wo sich die Preise kaum verändert haben: Mit 1.657 Euro pro Quadratmeter beträgt der Rückgang nur 1 Prozent.
Städte mit den größten Preisverlusten
Nicht überall sind die Rückgänge moderat: Besonders hohe Preisabschläge gab es in Düsseldorf (-14 Prozent), Krefeld (-12 Prozent) und Leverkusen (-10 Prozent). Auch in kleineren Städten wie Mönchengladbach (-4 Prozent) oder Bochum (-3 Prozent) mussten Verkäufer mit niedrigeren Angebotspreisen rechnen. Das bedeutet für Kaufinteressierte: In diesen Städten könnten sich aktuell gute Gelegenheiten ergeben.
Preise steigen in manchen Städten wieder leicht
Interessanterweise gibt es auch Städte, in denen die Preise wieder steigen. Dazu gehören Münster (+9 Prozent seit 2024) sowie Bonn und Bielefeld (+8 Prozent seit 2024). Hier scheint sich eine Stabilisierung abzuzeichnen, was darauf hindeutet, dass die Preise den Tiefpunkt bereits erreicht haben könnten.
Sortierte Tabelle nach Veränderung seit 2022
Die folgende Tabelle zeigt die aktuelle Preisentwicklung in NRW – sortiert nach dem stärksten Rückgang seit 2022:
Stadt | Juni 2022 (€/m²) | Jan. 2024 (€/m²) | Jan. 2025 (€/m²) | Veränderung seit 2024 | Veränderung seit 2022 |
Gelsenkirchen | 1.678 € | 1.623 € | 1.657 € | +2 % | -1 % |
Recklinghausen | 2.196 € | 2.123 € | 2.166 € | +2 % | -1 % |
Mönchengladbach | 2.356 € | 2.176 € | 2.262 € | +4 % | -4 % |
Bottrop | 2.191 € | 2.002 € | 2.101 € | +5 % | -4 % |
Herne | 1.952 € | 1.748 € | 1.883 € | +8 % | -4 % |
Solingen | 2.774 € | 2.391 € | 2.622 € | +10 % | -5 % |
Essen | 2.690 € | 2.446 € | 2.548 € | +4 % | -5 % |
Hamm | 2.127 € | 1.971 € | 2.018 € | +2 % | -5 % |
Bonn | 4.085 € | 3.600 € | 3.881 € | +8 % | -5 % |
Bochum | 2.430 € | 2.180 € | 2.350 € | +8 % | -3 % |
Münster | 4.757 € | 4.236 € | 4.608 € | +9 % | -3 % |
Dortmund | 2.839 € | 2.472 € | 2.570 € | +4 % | -9 % |
Leverkusen | 3.234 € | 2.784 € | 2.918 € | +5 % | -10 % |
Neuss | 3.491 € | 3.003 € | 3.145 € | +5 % | -10 % |
Duisburg | 2.089 € | 1.878 € | 1.875 € | 0 % | -10 % |
Krefeld | 2.685 € | 2.237 € | 2.363 € | +6 % | -12 % |
Köln | 5.300 € | 4.584 € | 4.741 € | +3 % | -11 % |
Düsseldorf | 4.937 € | 4.029 € | 4.223 € | +5 % | -14 % |
Aachen | 3.730 € | 3.130 € | 3.198 € | +2 % | -14 % |
Fazit
Die Entwicklung der Wohnungspreise in NRW zeigt, dass die Immobilienpreise vielerorts gesunken sind, wobei einige Städte stärker betroffen sind als andere. Während sich Städte wie Gelsenkirchen oder Recklinghausen als besonders stabil erweisen, haben sich die Preise in Metropolen wie Düsseldorf, Köln oder Krefeld deutlich verringert. Für Kaufinteressierte kann das eine Chance sein – vor allem dort, wo die Preise bereits erste Anzeichen einer Stabilisierung zeigen.