Die Isolierung deines Hauses ist wichtig – sie senkt deine Energiekosten, hält den CO₂-Fußabdruck klein und sorgt für Wohlbefinden. Aber hast du dich jemals gefragt, ob es möglich ist, ein Haus überzuisolieren? Die Antwort ist ja. Was auf den ersten Blick nur Vorteile bringt, kann auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Hier erfährst du, wie übermäßige Isolierung deinem Zuhause schaden kann und welche Lösungen es gibt.
Viel hilft viel!? Bei der Isolierung und Dämmung ist das nicht zwingend richtig. Foto: iStock.com / artursfoto
Warum Isolierung unverzichtbar ist
Bevor wir uns mit den Risiken einer übermäßigen Isolierung beschäftigen, lass uns zunächst klarstellen: Isolierung ist nach wie vor ein Muss. Wenn dein Haus schlecht isoliert ist, verbraucht es Unmengen an Energie und bietet wenig thermischen Komfort. Besonders bei älteren Häusern mit einer schlechten Energieeffizienzklasse ist es wichtig, die Dämmung von Dach und Wänden zu verbessern, um sowohl die Energiekosten als auch den Wohnkomfort zu optimieren.
Was passiert, wenn dein Haus zu stark isoliert ist?
Eine übermäßige Isolierung kann leider einige negative Effekte haben – und die betreffen sowohl dein Zuhause als auch deine Gesundheit.
- Schlechte Luftqualität
In einem Haus, das zu stark isoliert ist und in dem die Luft kaum zirkuliert, sammeln sich Schadstoffe an. Diese können von außen kommen, aber auch durch alltägliche Aktivitäten wie Kochen, Putzen oder Heimwerken entstehen. Baumaterialien und Möbel tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei. Die schlechte Luftqualität kann Allergien und Atemwegsprobleme begünstigen. - Schimmelbildung
Wenn Feuchtigkeit nicht entweichen kann, weil das Haus zu dicht isoliert ist, bildet sich schnell Schimmel. Das schadet nicht nur deiner Gesundheit, sondern auch der Bausubstanz deines Hauses. Besonders in Räumen wie Bad und Küche kann das schnell zu einem großen Problem werden. - Überhitzung im Sommer
Im Sommer kann eine zu starke Isolierung dafür sorgen, dass dein Haus sich unangenehm aufheizt. Die Temperaturen in den Innenräumen können dann deutlich über denen draußen liegen. Für ältere Menschen und Kinder kann das besonders gefährlich werden.
Woran erkennst du, dass dein Haus überisoliert ist?
Hast du das Gefühl, dass die Isolierung in deinem Zuhause vielleicht zu gut ist? Hier sind ein paar Anzeichen, auf die du achten solltest:
- Kondenswasser an den Fenstern
- Ein dauerhafter, muffiger Geruch
- Feuchte Wände
- Schwarze Flecken an den Wänden
- Eine stickige, schwere Luft im Haus
So bringst du die Isolierung wieder ins Gleichgewicht
Wenn du die Energieeffizienz deines Hauses behalten, aber die negativen Folgen einer zu starken Isolierung vermeiden möchtest, gibt es einige Lösungen, die du in Betracht ziehen kannst.
- Energieberatung in Anspruch nehmen
Bevor du weitere Dämmmaßnahmen ergreifst, kann dir ein Energieberater genau zeigen, welche Bereiche deines Hauses wirklich gedämmt werden müssen. Das Audit liefert dir einen detaillierten Bericht, der dir genau sagt, wie du dein Zuhause am besten isolierst, welche Materialien sich eignen und welche Maßnahmen Priorität haben. - Atmungsaktive Materialien verwenden
Bei der Wahl der Dämmmaterialien solltest du auf atmungsaktive Optionen wie Holzwolle, Hanf oder Zellulose setzen. Diese Materialien können Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, was das Raumklima positiv beeinflusst. - Lüftungsanlage einbauen
Eine Lüftungsanlage sorgt dafür, dass die Luft in deinem Haus ständig zirkuliert und Pollen, Staub und andere Partikel gefiltert werden. Das hilft dir, die Vorteile der Isolierung zu genießen, ohne die Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
Bonus-Tipps für die richtige Isolierung
- Setze auf Qualität statt Quantität. Die Effizienz einer Dämmung hängt mehr von der Qualität des Materials und der Verarbeitung ab als von der Dicke der Isolierung.
- Betrachte die Energieeffizienz deines Hauses ganzheitlich. Isolierung, Belüftung und Heizung sollten immer im Zusammenspiel betrachtet werden.
- Vertraue auf Fachleute und lass dich beraten.