Ratgeber

Möbeleinlagerung: Varianten, Kosten, Platzbedarf

Was tun, wenn der Platz nicht mehr für alle Möbel reicht? Wegwerfen ist keine Option. Dann kann die Möbeleinlagerung ein Ausweg sein. Eine Übersicht über die verschiedenen Varianten und die Kosten von Lagerraum.

Warum Möbel einlagern?

Zu viele Gegenstände, aber zu wenig Platz: Diese Situation kann nahezu jeden treffen. Sei es, weil der Keller feucht ist; oder beim Umzug, weil die neue Wohnung keinen Dachboden mehr hat; oder weil man für den Job ein halbes Jahr ins Ausland reisen muss. Dann bleiben nur 2 Möglichkeiten. Erstens: Ausmisten. Oder zweitens: mehr Platz schaffen, etwa durch das Anmieten eines Möbellagers.

Lagermöglichkeiten: Wo kann ich Möbel einlagern?

Wer sein Hab und Gut ordentlich verstaut wissen will, hat mehrere Optionen:

  • Bei Freunden oder Bekannten anfragen, ob sie noch Lagerraum frei haben.
  • Zusätzliche Lagerflächen anmieten, zum Beispiel eine Scheune oder einen Keller. Hierbei sollte allerdings darauf geachtet werden, dass keine Feuchtigkeit vorhanden ist, die zum Beispiel Polstermöbel oder Elektronik beschädigen kann.
  • Selfstorage – je nach Typ auch Mietlager oder Miet-Box genannt. Dabei mieten Kunden einen Lagerraum in einer Lagerhalle oder ähnlichem an und stellen dort ihr Hab und Gut ab.

Möbeleinlagerung im Selfstorage: Varianten

Selfstorage ist ein Begriff für verschiedene Lagerformen, die darauf abzielen, dass Privatleute oder Firmen Gegenstände selbst einlagert, und zwar in abgeschlossenen Mieteinheiten. Es gibt sie in verschiedenen Varianten: zum Beispiel als Outdoor-Lager als Lagerfläche oder -raum im Außenbereich, in Lagercontainern oder ebenerdigen Flachgebäuden; oder als sogenanntes Driveup-Lager, das ähnlich einer Garage mit einem Rolltor geöffnet wird und die direkte Einfahrt in den Lagerraum ermöglicht.

Weiter verbreitet sind in Deutschland aber Indoor-Lager. Das heißt, die Möbel und Umzugskartons werden in eine Lagerhalle gefahren und dort in einem Lagerraum untergebracht. Die Räume sind in der Regel trocken, klimatisiert und werden oftmals 24 Stunden lang videoüberwacht. Zudem sind die meisten Hallen 7 Tage die Woche für die Kunden zugänglich; die Öffnungszeiten gehen meist von 6 bis 22 Uhr, einige Lagerhallen haben sogar rund um die Uhr geöffnet. Die Mieter können mit Hilfe eines Transponders oder eines Zugangscodes ihren persönlichen Lagerbereich besuchen und so relativ unabhängig von Öffnungszeiten an ihren Hausrat kommen.

Möbeleinlagerung per Spedition

Eine andere Variante des Selfstorages ist die Möbeleinlagerung durch Paketdienste. Diese holen die Möbel oder in Kisten verpackte Gegenstände ab und lagern sie in einem zentralen Depot ein, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt zurückzuliefern. Hierbei haben die Verbraucher in der Regel keinen Zugang zu ihrem Hausrat.

Etwas flexibler ist Convenience Storage, auch Home Service Box oder On Demand Storage genannt. Dabei werden mobile Boxen direkt nach Hause geliefert, abgeholt und eingelagert, um zu einem Wunschtermin zurücktransportiert zu werden. Beim On Demand Storage ist das binnen 24 Stunden möglich. Der mehrmalige Hol- und Bring-Service kostet allerdings extra.

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Worauf sollte ich bei der Wahl des Möbellagers achten?

Eine kurze Checkliste, worauf Mieter bei der Einlagerung achten sollten:

  • Flexibilität: Kann ich auf den Lagerraum eigenständig zugreifen und zu welchen Zeiten?
  • Zugänglichkeit: Ist die Unterbringung gut erreichbar? Die Anfahrt sollte bei regelmäßigem Besuch nicht zu lange dauern, bei größeren Möbeln wäre zudem ein Lastenaufzug hilfreich.
  • Lagerbedingungen: Wie sind meine Möbel untergebracht? Ist es dort trocken, beheizt, sauber und alarmgeschützt?
  • Schutz- und Verpackung des Lagergutes: Brauche ich für hierfür besonderen Schutz? Sofas können zum Beispiel durch Kondenswasser beschädigt werden und auch Akten oder wichtige Dokumente sollten vorsichtig gelagert werden. Hier im Zweifel vom Fachmann beraten lassen.
  • Mietvertrag: Welche Kündigungsfristen gelten? Die Fristen sollten zum beabsichtigten Lagerzeitraum passen. Viele Indoor-Lager haben zum Beispiel oft Fristen von 2 Wochen.
  • Versicherungsschutz: Gilt die Hausratversicherung auch für das Lagergut? Dies sollten Kunden vorab mit ihrer Versicherung klären, denn in der Regel gilt der Versicherungsschutz nur für die kurzfristige Lagerung außer Haus, bis zu 3 Monate. Danach ist eine Zusatzversicherung nötig.

Wie viel Lagerraum braucht man für seine Wohnfläche?

In der Regel helfen die Mitarbeiter der Lagerunternehmen, den Platzbedarf zu ermitteln. Der ist oft kleiner als gedacht: Auf nur 2 Quadratmeter Grundfläche und 2 Meter Höhe passen bereits ein Zweisitzer-Sofa, ein Kühlschrank, ein Schrank sowie eine Waschmaschine. Ein grober Überblick, wie viel Hausrat auf einen Quadratmeter Lagerraum passt:

  • bis 4 Quadratmeter Lagerfläche: bis zu 40 Quadratmeter Wohnfläche oder bis zu 80 Kartons
  • 5 bis 9 Quadratmeter Lagerfläche: bis zu 80 Quadratmeter Wohnfläche oder bis zu 160 Kartons
  • 10 bis 20 Quadratmeter Lagerfläche: Bis zu 120 Quadratmeter Wohnfläche oder bis zu 240 Kartons

Online bieten viele Selfstorage-Anbieter Volumenrechner an, mit denen Interessierte den Platz einfach abschätzen können.

Umzugskartonrechner

Wie viel kostet ein Lagerraum - nach Quadratmetern?

Die Preise variieren sehr stark, je nach Größe der Lagerfläche und Mietdauer. Grob lässt sich sagen: je größer die Fläche und je länger die Mietdauer, umso günstiger ist der Preis pro Quadratmeter.

  • Die Fläche: Eine kleine Lagerbox beginnt bereits bei einem Quadratmeter Grundfläche, manche Lagerräume sind bis zu 200 Quadratmeter groß. Die Höhe der meisten Lagerboxen beträgt rund 3 Meter.
  • Die Mietdauer: Die Mindestmietdauer beträgt oft 2 Wochen und die Lagerbox kann meist mit einer Frist von 2 Wochen gekündigt werden. In der Regel wird die Mietdauer tagesgenau abgerechnet.

Der Mietpreis bewegt sich für kleinere Flächen meist zwischen 15 und 40 Euro pro Quadratmeter im Monat. Bei Flächen über 50 Quadratmeter sind es eher um die 10 Euro pro Quadratmeter. Je nach Stadt, Unterbringungsart und Anbieter können die Kosten jedoch variieren, Vergleichen lohnt sich also.

Fazit: Möbeleinlagerung nur als Übergangslösung geeignet

Stellt man den Mietpreisen für Wohnungen die Preise für die Möbeleinlagerung gegenüber, so wird schnell klar: In einigen Fällen ist es doch billiger, eine größere Wohnung zu mieten als zusätzliche Quadratmeter Lagerraum. Die Lagerung in einem Selfstorage lohnt sich darum oftmals eher als Übergangslösung, oder wenn besonders wertvolle Möbel trotz Platzmangel nicht aufgegeben werden sollen.

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