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Seniorenwohnungen: vielfältige Wohnformen für das Alter

Die Lebenserwartung steigt, die Menschen werden immer älter. Das hat auch Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt und die Baubranche. Neben der eigenen, barrierefrei gestalteten Wohnung gibt es zahlreiche weitere Wohnformen für das Alter, zu denen neben dem betreuten Wohnen in einer Seniorenwohnanlage beispielsweise auch das Leben in Senioren-WGs oder das Mehrgenerationenwohnen gehören.

Seniorenwohnungen, Seniorenpaar sitzt auf Sofa, Foto: Monkey Business/stock.adobe.com
Es schadet nichts, sich frühzeitig über das Wohnen im Alter Gedanken zu machen. Welche Wohnform geeignet ist, hängt vor allem von den individuellen Bedürfnissen ab.

Der Bedarf an seniorengerechten Wohnungen steigt. Während in Deutschland im Jahr 2015 noch 17,3 Millionen Menschen über 65 Jahre alt waren, wird dieser Anteil Schätzungen des Statistischen Bundesamtes zufolge bis zum Jahr 2030 auf etwa 21,8 Millionen ansteigen. Bereits 2017 ist in Deutschland mehr als jeder Fünfte 65 Jahre oder älter.

Nun muss sich längst nicht jeder Bürger über 65 mit Pflegeformen oder barrierefreien Wohnungen auseinandersetzen – es schadet jedoch nicht, sich frühzeitig um eine geeignete Wohnform fürs Alter zu kümmern. Denn: Aus der großen Zahl an Senioren und den verschiedenen (Pflege-)Bedürfnissen ergeben sich unterschiedliche Wohnformen.

Barrierefreies Wohnen in den eigenen vier Wänden

Die meisten Menschen möchten im Alter solange wie es geht im eigenen Haushalt leben. Dafür muss die Wohnung aber meist seniorengerecht gestaltet sein. Seniorengerecht, das bedeutet vor allem barrierefrei, denn viele ältere Menschen können sich zwar durchaus noch selbst versorgen, sind aber in ihrer Beweglichkeit auf die eine oder andere Weise eingeschränkt. In einer barrierefreien Wohnung können sich Senioren nicht nur besser bewegen. Eine bedarfsgerecht gestaltete Wohnung trägt auch zur Vermeidung von Stürzen und Verletzungen bei.

Barrierefrei gestaltete Wohnungen und Häuser

Seniorenwohnungen, Senior fährt mit dem Treppenlift die Treppe hinunter, Foto: iStock.com/Daisy-Daisy
Bewegungseingeschränkte Senioren kommen mit einem Treppenlift bequem von einem Stockwerk zum anderen.

Je nach individuellen Bedürfnissen und Pflegebedarf, können Wohnungen in unterschiedlichem Ausmaß barrierefrei sein. Vor allem Rollstuhlfahrer sind auf eine bestimmte bauliche Ausstattung ihrer Wohnung angewiesen. Zu einer barrierefreien Ausstattung gehört zum Beispiel:

  • ein breiter Lift im Treppenhaus und gegebenenfalls eine Rollstuhlrampe am Hauseingang sowie rutschfeste Bodenbeläge,
  • breite Türen, sodass im Notfall auch ein Rollstuhl durchpasst. Die Bundesregierung schlägt hier Maße von mindestens 80 cm Türbreite vor sowie Bewegungsflächen in Bad, Küche und Flur, die mindestens 120 cm mal 120 cm betragen. Bei der Nutzung mit einem Rollstuhl werden sogar 150 cm mal 150 cm empfohlen. Ein automatischer Türöffner sorgt für zusätzliche Bewegungsfreiheit.
  • eine gute Ausleuchtung der Wohnung, damit die Orientierung leichter fällt und Senioren Hindernisse schnell erkennen können,
  • Haltegriffe, Sitz- und Aufstehhilfen, die an verschiedenen Stellen angebracht werden – wie zum Beispiel in der Dusche, damit sich bewegungseingeschränkte Senioren sicher bewegen können.

Vor allem in Bad und Küche sollten ältere Menschen auf Barrierefreiheit achten, denn schließlich gehen sie in diesen beiden Räumlichkeiten ihren Grundbedürfnissen nach. Beide Räume sollten so ausgestattet sein, dass Senioren möglichst viele Handgriffe selbst erledigen können. Zur Barrierefreiheit gehört zum Beispiel:

Bad:

  • eine ebenerdige Dusche, optional mit aufklappbarem Duschsitz,
  • ein Badewannenlift,
  • Griffe an der Wand neben WC und Badewanne,
  • ein hohes WC, sodass Senioren ohne große Anstrengung wieder aufstehen können.

Küche:

  • Küchengeräte wie Ofen oder Spülmaschine sollten auf Hüfthöhe positioniert werden, sodass auch ein Rollstuhlfahrer rankommt und sich nicht bücken muss.
  • ein niedriger Herd, sodass ihn auch ein Rollstuhlfahrer verwenden kann.

Info

Für Rollstuhlfahrer gilt im Besonderen, dass alle Dinge des täglichen Bedarfs vom Rollstuhl erreichbar sein sollten. Das gilt nicht nur für Waschbecken, sondern auch für Arbeitsflächen, den Lagerplatz für Lebensmittel oder die Erreichbarkeit von Lichtschaltern und Steckdosen.

Öffentliche Förderung für seniorengerechten Umbau von Eigenheimen

Eine Einschränkung der Mobilität muss nicht zwangsläufig dazu führen, dass man sich im Alter von seinem Eigenheim verabschieden muss. Die KfW-Bank vergibt im Rahmen des Programms „Altersgerecht Umbauen“ zinsgünstige Darlehen beispielsweise für den barrierefreien Umbau des Badezimmers.

Auch einige Bundesländer fördern den barrierefreien Umbau von Eigen- und Mietwohnraum mit speziellen Programmen. In Sachsen werden Eigentümer von Mietwohnungen mit dem Programm „Seniorengerecht Umbauen“ bei der Finanzierung bestimmter baulichen Maßnahmen unterstützt. Dazu gehört zum Beispiel die Ausstattung des Bades mit einer bodengleichen Dusche.

Bereits Pflegebedürftige können bei Umbaumaßnahmen einen Zuschuss der Pflegekassen beantragen.

Info

Einkommensschwache Rentner, die in eine seniorengerechte Wohnung ziehen wollen, können auf öffentliche Unterstützung und Förderungen zurückgreifen.  So gibt es Wohnberechtigungsscheine, die an bestimmte Einkommensgrenzen gebunden sind und Zugang zu öffentlich geförderten Seniorenwohnanlagen ermöglichen. Diese Einkommensgrenzen sind je nach Bundesland in unterschiedlicher Höhe festgelegt. Informationen gibt es im zuständigen Wohnungsamt.

Mehrgenerationenwohnen

Seniorenwohnungen, junge Frau hilft älteren Frau beim Abwasch, Foto: Halfpoint/stock.adobe.com
Beim Mehrgenerationenwohnen helfen die Jüngeren den Älteren, zum Beispiel mit dem Abwasch.

Für fitte Rentner, die im Alter nicht vereinsamen wollen, ist möglicherweise das Mehrgenerationenwohnen eine geeignete Wohnform. Beim diesem Wohnkonzept leben Paare, Familien und Singles verschiedener Altersstufen zusammen unter einem Dach, ähnlich wie in einer traditionellen Großfamilie.

Auch wenn dabei in der Regel jede Partei ihre eigene Wohnung bewohnt, wird bei dieser Wohnform die gegenseitige Unterstützung großgeschrieben. So helfen die Jüngeren den Senioren beispielsweise, indem sie für sie die Einkäufe erledigen, während die ältere Generation dafür auch gerne mal als Ersatzopa oder -oma auf den Nachwuchs der jungen Familien aufpasst. Im Haus selbst gibt es oft auch gemeinsam genutzte Räumlichkeiten, in denen die Bewohner wie in einem Wohnzimmer zusammenkommen können.

Aber Vorsicht: Wohnen viele Generationen zusammen unter einem Dacht, müssen auch viele unterschiedliche Interessen unter einen Hut gebracht werden. Einige Punkte sollten vorab auf jeden Fall geklärt werden. Neben der Aufteilung anfallender Kosten, Reinigungsarbeiten beispielsweise des Treppenhauses oder der Gartenpflege, sollten die einzelnen Parteien auch klären, wie viel Privatsphäre sie sich gegenseitig einräumen und wie sich dies durch eine entsprechende Raumaufteilung oder Verhaltensregeln garantieren lässt.

Senioren-WG

Seniorenwohnungen, Senioren sitzen zusammen beim Essen, Foto: iStock.com/Geber86
Gesellige Senioren können auch Teil einer Senioren-WG werden, in der man sich gegenseitig unterstützt.

Wer allerdings lieber mit seiner Altersklasse zusammenlebt, kann in eine Senioren-WG ziehen. Es gibt zwei verschiedene Varianten:

  • Die klassische Senioren-WG: Bei einer klassischen Senioren-WG teilen sich mehrere Bewohner eine Wohnung oder ein Haus. Dabei steht jedem Bewohner sein eigenes WG-Zimmer zu Verfügung. Manchmal gibt es noch einen Gemeinschaftstraum, beispielsweise ein gemeinsam genutztes Wohnzimmer. Bei dieser Variante leben die Bewohner sehr eng zusammen, weshalb sie beispielsweise für Personen mit Demenz eine beliebte Lösung ist.
  • Die Senioren-Hausgemeinschaft: mehr Freiraum haben Bewohner einer Senioren-Hausgemeinschaft. Im Unterschied zur klassischen WG lebt jeder Bewohner in einer eigenen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Zu einer solche Hausgemeinschaft gehören in der Regel aber Gemeinschaftsräume und es gibt gemeinsame Aktivitäten.

Bei beiden Varianten gibt es die Möglichkeit einer ambulanten Betreuung. Pflegekräfte kommen zu den Senioren nach Hause und unterstützen sie bei bestimmten Aufgaben, zum Beispiel im Haushalt. Die Pflegebedürftigen werden allerdings soweit wie möglich an den Alltagsaufgaben beteiligt.

Betreutes Wohnen in Seniorenwohnanlagen

Seniorenwohnungen, Seniorenwohnanlage von außen, Foto: Alessandro2802/stock.adobe.com
Beim betreuten Wohnen leben Senioren zwar in ihrem eigenen Apartment, können aber einen Betreuungsservice in Anspruch nehmen.

Wer sich für das betreute Wohnen in einer Seniorenwohnanlage entscheidet, kann ebenfalls in einem eigenen Apartment leben, erhält aber bei Bedarf die nötige Versorgung. Je nach Einrichtung ist das betreute Wohnen deshalb auch für alle Pflegestufen geeignet.

Fitte Rentner können dort ein komplett selbstständiges Leben in einem eigenen Haushalt führen. Wem alltägliche Arbeiten wie putzen, kochen oder waschen allerding schwerfallen, hat die Möglichkeit einen umfangreichen Betreuungsservice in Anspruch zu nehmen. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Fahr- und Bringdienste,
  • Ambulante Pflege,
  • Mahlzeitenservice,
  • Hauswirtschaftliche Hilfen wie Reinigungsservice, Wäscheservice, Einkaufsservice.

Außerdem werden verschiedene Freizeitaktivitäten angeboten. Die Teilnahme daran steht jedem Bewohner offen.

Info

Ambulante Pflegedienste können natürlich auch diejenigen in Anspruch nehmen, die alleine oder zu zweit in der eigenen Miet- oder Eigentumswohnung leben. Vorausgesetzt, die Wohnung ist für den vorhandenen Pflegebedarf entsprechend barrierefrei ausgestattet. In diesem Fall kommen die Betreuungskräfte zu ihnen nach Hause und unterstützen sie nach Bedarf.

Viele Einrichtungen sind außerdem an die Altenpflege angeschlossen. Das hat den Vorteil, dass die Bewohner bei entsprechend umfangreichem Pflegebedarf oder einer schweren Behinderung direkt in der angegliederten Pflegeeinrichtung versorgt werden können.

Diese Kosten fallen beim betreuten Wohnen an

Auch aufgrund des umfangreichen Leistungsangebots, ist betreutes Wohnen nicht gerade preiswert. Die Bewohner einer solchen Einrichtung müssen, wie auch bei einer normalen Wohnung, Kaltmiete und Nebenkosten bezahlen. Die Mietpreise variieren dabei je nach Region. Betreutes Wohnen in München, Berlin oder Hamburg ist wesentlich teurer als in weniger attraktiven Städten. Senioren, die finanziell gut ausgestattet sind, können sich auch eine Wohnung in betreuten Wohnanlagen kaufen.

Egal ob Miete oder Kauf, Senioren müssen zusätzlich auch die Betreuungsleistung bezahlen. Dafür schließen sie mit einem Dienstleister meist einen separaten Betreuungsvertrag ab. Die Preise für diese Leistungen variieren stark je nach Einrichtung und vor allem Betreuungsbedarf. In der Regel wird eine Grundversorgung in Rechnung gestellt. Dazu gehören beispielsweise ein Hausnotruf, ein Hausmeisterdienst und ein fester Ansprechpartner, der dem Bewohner Hilfeleistungen vermittelt. Zusätzlich können – je nach Bedarf – weitere Leistungen gebucht werden.

Grundsätzlich gilt: Betreutes Wohnen ist Privatsache und muss aus eigener Tasche bezahlt werden. Zuschüsse zum betreuten Wohnen gibt es allerdings für Senioren mit einer festgestellten Pflegebedürftigkeit. Sie erhalten Unterstützung aus der Pflegeversicherung.

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