Bis zu 8 Prozent teurer: In jeder 2. Großstadt sind die Wohnungspreise seit Jahresbeginn gestiegen

 

Eine immowelt Analyse der durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen in 77 ausgewählten deutschen Großstädten für das 1. Halbjahr 2024 zeigt:

  • In 39 von 77 untersuchten Großstädten haben sich Eigentumswohnungen seit Jahresbeginn verteuert
  • Preisanstiege in München (+4,9 Prozent), Hamburg (+2,7 Prozent), und Frankfurt (+4,9 Prozent); größtes Plus in Köln (+7,9 Prozent)
  • Spürbare Verteuerung auch in vergleichsweise günstigen Städten wie Hannover (+7,2 Prozent), Koblenz (+4,5 Prozent), Bremen (+4,2 Prozent) und Leipzig (+3,7 Prozent)
  • Leichter Preisrückgang hingegen in Berlin (-0,9 Prozent) – insgesamt 37 von 77 Großstädten mit sinkenden Preisen

Nürnberg, 23. Juli 2024. Die Immobilienpreise befinden sich in vielen deutschen Großstädten wieder im Aufwind. In gut der Hälfte der Städte haben sich Eigentumswohnungen seit Jahresbeginn verteuert – in der Spitze um knapp 8 Prozent. Das zeigt eine Analyse von immowelt, in der die durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock; Baujahr 1990er Jahre) in 77 ausgewählten deutschen Großstädten zum 01.01.2024 und 01.07.2024 miteinander verglichen wurden.

„Der Markt für Kaufimmobilien hat sich in den vergangenen 6 Monaten spürbar belebt“, sagt immowelt Geschäftsführer Piet Derriks. „Die deutlichen Preisrückgänge infolge des Zinsschocks vor zweieinhalb Jahren haben den Immobilienkauf wieder leistbarer gemacht. Hinzu kommt, dass die Bauzinsen aktuell niedriger sind als im vergangenen Jahr. In der Folge kehrt das Interesse am Immobilienkauf allmählich zurück und die Preise ziehen bereits in gut jeder zweiten Großstadt wieder an.“  

Preisanstiege in teuren Hotspots – größtes Plus in Köln 

Eine Trendwende bei den Angebotspreisen wird besonders in mehreren hochpreisigen Großstädten sichtbar. So haben sich Eigentumswohnungen etwa in München im 1. Halbjahr spürbar verteuert: Der durchschnittliche Quadratmeterpreis einer Bestandswohnung aus den 1990er-Jahren in Deutschlands teuerster Großstadt liegt aktuell bei 8.153 Euro. Zu Jahresbeginn waren es noch 7.772 Euro, was einem Anstieg von 4,9 Prozent binnen 6 Monaten entspricht.

Hinter München folgt im Preisranking mit einigem Abstand Hamburg, wo der Quadratmeter derzeit 5.904 Euro kostet – das sind 2,7 Prozent mehr als im Januar. In Frankfurt am Main (5.199 Euro; +4,9 Prozent), der drittteuersten deutschen Großstadt, zeigt die Preiskurve ebenfalls wieder deutlich nach oben.
    
Den stärksten prozentualen Preisanstieg aller untersuchten Städte weist jedoch Köln auf. Dort haben sich Bestandswohnungen in den ersten 6 Monaten des Jahres um 7,9 Prozent verteuert. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis einer in den 1990er-Jahren erbauten Wohnung liegt in der Domstadt inzwischen bei 4.729 Euro – zu Jahresbeginn waren es 4.383 Euro.

Spürbare Verteuerung in Hannover, Bremen und Leipzig 

Eine Wiederbelebung des Immobilienmarkts lässt sich auch abseits der teuren Hotspots beobachten. Den zweitstärksten Anstieg der Analyse verzeichnet Hannover (3.266 Euro), wo sich die Angebotspreise von Bestandswohnungen im 1. Halbjahr um 7,2 Prozent erhöht haben. In Bremen (2.941 Euro) liegt das Plus binnen 6 Monaten bei 4,2 Prozent, in Leipzig (2.504 Euro) bei 3,7 Prozent.

Auch in mehreren kleineren Großstädten zeigen die Preiskurven seit Jahresbeginn wieder nach oben. So zahlen Wohnungskäufer im rheinland-pfälzischen Koblenz (3.297 Euro) aktuell 4,5 Prozent mehr als im Januar. In Darmstadt (4.089 Euro) haben die Angebotspreise im selben Zeitraum um 3,6 Prozent zugelegt, in Herne (1.817 Euro) und Rostock (3.728 Euro) um jeweils 3,3 Prozent.

Leichtes Minus in Berlin – 37 von 77 Städten mit Preisrückgängen

In Berlin lässt die Trendwende hingegen noch auf sich warten. Die Hauptstadt verzeichnete im 1. Halbjahr weiterhin sinkende Angebotspreise. Nach einem Rückgang von -0,9 Prozent binnen 6 Monaten kostet der Quadratmeter einer Bestandswohnungen aus den 1990er-Jahren aktuell 4.879 Euro. In Berlin war der Preiseinbruch infolge des drastischen Zinsanstiegs vor zweieinhalb Jahren allerdings schwächer ausgefallen als in vielen anderen Städten. Der Abstand zum bisherigen Höchstpreis aus dem Jahr 2022 ist somit trotz zurückliegender Rückgänge deutlich geringer als in den übrigen Metropolen. Möglicherweise liegt darin der Grund für die verzögerte Trendwende in der Hauptstadt.  

Neben Berlin haben sich Bestandswohnungen auch in anderen Großstädten im 1. Halbjahr weiter vergünstigt – insgesamt verzeichneten 37 der 77 untersuchten Städte sinkende Angebotspreise. Am deutlichsten fällt der Rückgang seit Jahresbeginn in Göttingen mit -5,3 Prozent aus. Dahinter folgen Saarbrücken (-3,7 Prozent), Wolfsburg und Chemnitz (je -2,9 Prozent).

Im Osten Deutschlands verzeichnen neben Chemnitz auch Jena (-2,5 Prozent) und Potsdam (-1,8 Prozent) vergleichsweise deutliche Preisrückgänge. In mehreren Großstädten des Ruhrgebiets wie Recklinghausen (-2,8 Prozent), Bochum (-1,6 Prozent) und Dortmund (-1,4 Prozent) sind Bestandswohnungen im Vergleich zum Jahresanfang ebenfalls günstiger geworden.

 

Ausführliche Tabellen zu den 77 untersuchten Städten stehen hier zum Download bereit.

 

Berechnungsgrundlage:
Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in 77 ausgewählten Großstädten. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.01.2024 und 01.07.2024 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.

 

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