Immobilien in Europa werden wieder teurer – Leistbarkeit trotzdem besser als zur Hochzinsphase

Der AVIV Housing Market Report, eine Analyse der Immobilienmärkte in 7 ausgewählten europäischen Ländern, zeigt:

  • Wohnimmobilienpreise im 2. Quartal im Aufwind: Deutschland mit +0,6 Prozent – höchste Anstiege mit +2,8 Prozent in Spanien und Portugal
  • Trendwende in Frankreich: Erstmals seit Ende des Immobilienbooms steigen Preise mit +0,9 Prozent wieder leicht
  • Leistbare Fläche nimmt wieder zu: Durchschnittlicher 2-Personen-Haushalt kann sich in Deutschland 11 Quadratmeter Wohnfläche mehr leisten als am Höhepunkt der Bauzinsen

Nürnberg, 31. Juli. 2024. Die Inflation in der Euro-Zone schwächt sich ab und die Finanzierungskonditionen für den Kauf von Wohneigentum bessern sich. In der Folge stabilisieren sich die Immobilienmärkte in vielen europäischen Ländern zusehends. In Deutschland stieg der mittlere Angebotspreis von Wohneigentum im 2. Quartal um +0,6 Prozent. Im Nachbarland Frankreich, wo im Vorquartal noch ein Rückgang von -0,4 Prozent vorlag, wurde mit einem Anstieg von +0,9 Prozent die Trendwende vollzogen. Das sind Ergebnisse des aktuellen AVIV Housing Market Reports für das 2. Quartal 2024. Darin wird die Entwicklung der Kaufpreise auf den Immobilienmärkten in Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Italien, Spanien und Portugal analysiert. Der Report entsteht in Zusammenarbeit mit den Immobilienportalen meilleurs agents und Immoweb, die ebenso wie immowelt Teil der AVIV Group sind.

Moderates Wachstum in Deutschland, Trendumkehr in Frankreich

Wohnimmobilien werden in vielen europäischen Ländern wieder teurer angeboten. In Deutschland durchbrach der Quadratmeterpreis im 2. Quartal nach einem Anstieg von +0,6 Prozent wieder die Marke von 3.000 Euro und liegt derzeit bei durchschnittlich 3.009 Euro.
Französische Immobilienkäufer müssen im Mittel ebenfalls wieder minimal mehr für Wohneigentum bezahlen als im 1. Quartal. In Frankreich erhöhte sich das Niveau im 2. Quartal um +0,9 Prozent auf 3.064 Euro pro Quadratmeter – im Vorquartal war der Wert noch um -0,5 Prozent gesunken.
Die deutlichsten Preiseanstiege der Untersuchung verzeichnet die iberische Halbinsel. In Portugal stieg der mittlere Preis auf 2.683 Euro, in Spanien auf 2.138 Euro – in beiden Fällen entspricht das einem Anstieg von +2,8 Prozent.


Immobilienpreise in ausgewählten europäischen Ländern zum 01.07.2024:

Land Angebotspreis (pro m²) Entwicklung zum Vorjahr Entwicklung im 2. Quartal
Belgien 2.313 Euro 1,4% 1,3%
Deutschland 3.009 Euro -6,6% 0,6%
Frankreich 3.064 Euro -2,7% 0,9%
Italien 1.821 Euro 1,6% -1,6%
Luxemburg 8.464 Euro -1,7% 0,0%
Portugal 2.683 Euro 4,7% 2,8%
Spanien 2.138 Euro 8,2% 2,8%


Leistbarkeit von Wohneigentum verbessert sich

Der Anstieg der Immobilienpreise in den ausgesuchten europäischen Ländern ist auch auf eine verbesserte Leistbarkeit von Wohneigentum zurückzuführen. Wie viel Wohnfläche kann sich ein 2-Personen-Haushalt mit zwei Durchschnittseinkommen im jeweiligen Land leisten? Die Werte haben zwar noch nicht wieder das Niveau von Januar 2022 – dem Gipfel des Immobilienbooms – erreicht, aber seit dem jeweiligen Tiefpunkt binnen der vergangen zwei Jahre hat sich die Leistbarkeit wieder spürbar erhöht. In Deutschland konnte sich im Januar 2022 angesichts niedriger Zinsen ein 2-Personen-Haushalt theoretisch 105 Quadratmeter Wohnfläche leisten. Der rapide Anstieg der Bauzinsen hat diesen Wert dann im Herbst 2023 auf nur noch 83 Quadratmeter absacken lassen. Durch den Rückgang der Immobilienpreise und die Stabilisierung des Zinsniveaus liegt die leistbare Wohnfläche inzwischen wieder bei 94 Quadratmetern.


Leistbare Wohnfläche für einen 2-Personen-Haushalt:

Land Leistbare Wohnfläche
(in m²)
Januar 2022
Leistbare Wohnfläche
(in m²)
Tiefpunkt
Leistbare Wohnfläche
(in m²)
Juli 2024
Belgien 172 130 140
Deutschland 105 83 94
Frankreich 105 79 84
Italien 131 99 116
Luxemburg 68 57 62
Portugal 63 45 47
Spanien 121 89 92


In anderen Ländern ist die Entwicklung noch dramatischer ausgefallen. Französische Immobilienkäufer konnten sich auf dem Höhepunkt der Zinskrise nur noch 79 anstatt 105 Quadratmeter leisten – ein Rückgang von 25 Prozent. Derzeit sind es in Frankreich wieder 84 Quadratmeter, die sich ein 2-Personenhaushalt mit zwei französischen Durchschnittseinkommen leisten kann.

 

Der vollständige AVIV Housing Market Report für das 2. Quartal 2024 steht hier in englischer Sprache zum Download bereit.

 

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