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Alleine wohnen macht krank: Einsamkeit in Deutschland auf Rekordniveau

In Deutschland lebt jeder fünfte Mensch allein – eine alarmierende Zahl mit weitreichenden Folgen. Die CDU/CSU kritisiert die bisherige Einsamkeitsstrategie der Bundesregierung und fordert konkrete Maßnahmen, um der wachsenden Isolation entgegenzuwirken.

Einsamkeit: Ein wachsendes Problem

Die Zahl der Menschen, die in Deutschland allein leben, hat 2023 laut einer Studie einen neuen Höchststand erreicht: 20,3 Prozent der Bevölkerung, oder rund jeder fünfte Bürger, lebt ohne Partner oder Familie. Diese Entwicklung ist nicht nur ein demografisches Phänomen, sondern birgt erhebliche Risiken für die Gesellschaft. Einsamkeit kann zu schwerwiegenden psychischen und physischen Erkrankungen führen, darunter Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine erhöhte Sterblichkeit. Zudem schwächt soziale Isolation den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Vertrauen in politische Institutionen. Zudem zeigt die steigende Zahl alleinlebender Menschen in Deutschland, dass Einsamkeit längst nicht mehr nur ein Randphänomen ist. Für die Immobilienbranche und Stadtplanung stellt dies ebenfalls eine besondere Herausforderung dar, denn die Wohnsituation trägt wesentlich zur sozialen Isolation bei.

CDU/CSU-Fraktion kritisiert Einsamkeitsstrategie

Die Bundesregierung hatte angesichts dieser Zahlen eine  "Einsamkeitsstrategie" ins Leben gerufen, mit dem Ziel, Menschen zusammenzuführen. Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag sieht ihrer Umsetzung bisher keine Erfolge, und stellte eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung, in der sie den bisherigen Umsetzungsstand der Einsamkeitsstrategie scharf kritisiert. Die Fraktion bemängelt, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichend seien, um das Problem effektiv zu bekämpfen. Insbesondere die hohe Zahl alleinlebender Menschen in Deutschland sei ein Indikator dafür, dass die bisherigen Bemühungen der Regierung nicht die erhoffte Wirkung zeigen.

In ihrer Anfrage forderte die CDU/CSU detaillierte Auskünfte über den Fortschritt der geplanten Maßnahmen und stellte einen umfassenden Fragenkatalog zusammen. Darin ging es unter anderem um die bisher umgesetzten Schritte, die Finanzierung der Strategie und um mögliche Anpassungen der geplanten Maßnahmen.

Strategie auf dem Prüfstand

Die Bundesregierung hat auf die Anfrage der CDU/CSU nun reagiert und erklärt, dass die Einsamkeitsstrategie in Teilen bereits erfolgreich umgesetzt wurde. Auch wenn das Monitoring,  um die Verbesserungen zu überwachen, erst angelaufen und Ende des Jahres mit ersten Zahlen zu rechnen sei.

Ein zentraler Baustein der Strategie sei die Prävention von Einsamkeit, insbesondere bei älteren Menschen und sozial benachteiligten Gruppen. Darüber hinaus sollen aus städtebaulicher Sicht bestehende Programme zur Förderung von Mehrgenerationenhäusern und die Stärkung des Ehrenamts  ausgebaut werden.

Zudem bieten die Quartiere Möglichkeiten. Dort sollen Orte der Begegnung entstehen. Deutschlandweit seien durch die Städtebauförderung bereits signifikante Fortschritte erzielt worden, insbesondere durch Programme wie "Sozialer Zusammenhalt", die soziale und bauliche Missstände in benachteiligten Vierteln beseitigt hätten. Öffentliche Plätze wurden umgestaltet und barrierefrei gemacht, wodurch lebendige Gemeinschaften und Begegnungsorte entstanden sind. Einige Beispiele stelle Bundesministerin Klara Geywitz vor, darunter Quartiersbüros, Gemeinschaftsgärten, Kulturzentren und Spielplätze, die soziale Vernetzung, Integration und den Kampf gegen Einsamkeit fördern.

Ein weiterer Schwerpunkt der Strategie liegt auf der Förderung gesellschaftlicher Teilhabe. Hierzu sollen neue Vernetzungsangebote geschaffen und bestehende Strukturen gestärkt werden, um die soziale Isolation zu verringern. Darüber hinaus soll eine umfassende Kampagne die Bevölkerung für die Folgen von Einsamkeit und die Möglichkeiten der Prävention sensibilisieren.

Bis zu 70 Millionen Euro kommen aus dem Haushalt

Die Finanzierung der Maßnahmen wird teils über den Europäischen Sozialfonds (ESF) gesichert, während Bundesmittel ergänzend bereitgestellt werden sollen. Die genaue Höhe der Mittel und deren Verteilung sind jedoch noch nicht endgültig festgelegt. Insgesamt seien dafür 70 Millionen Euro Bundesmittel bereitgestellt worden, heißt es aus dem Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Um die Wirksamkeit der Strategie zu erhöhen, plant die Bundesregierung eine stärkere finanzielle Unterstützung für Kommunen, die lokale Initiativen gegen Einsamkeit umsetzen.

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