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Schock: Immer mehr Zwangsversteigerung – ist auch dein Haus in Gefahr?

Egal ob Häuser, Wohnungen oder Gewerbefläche: Es gibt wieder mehr Zwangsversteigerungen in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Zahl der Immobilien, die unter Aufsicht eines Gerichts zwangsversteigert wurden, deutlich gestiegen. Das sind die Gründe.

Zahlen belegen Anstieg bei Zwangsversteigerungen

Die jüngsten Daten zeigen einen deutlichen Anstieg der Zwangsversteigerungen in Deutschland. Laut dem Wirtschaftsinformationsverlag Argetra gab es im ersten Halbjahr 2024 über 6.900 Zwangsversteigerungen mit einem Gesamtverkehrswert von fast 2,2 Milliarden Euro. Darüber hat businessinsider.de berichtet. Dies entspricht einem Anstieg von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Im Jahr 2023 gab es insgesamt 12.332 Zwangsversteigerungen, was einer Steigerung von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Besonders auffällig ist, dass die Steigerung im ersten Halbjahr 2023 etwa viermal so hoch war wie im gesamten Jahr 2022. Diese Zahlen machen deutlich, dass immer mehr Immobilienbesitzer ihre Kredite nicht mehr bedienen können, was zu einem Anstieg der Zwangsversteigerungen führt.

Warum gibt es mehr Zwangsversteigerungen?

Die zunehmende Anzahl an Zwangsversteigerungen ist oft ein Zeichen für wirtschaftliche Probleme. Banken gehen gegen Schuldner vor Gericht, um durch Zwangsversteigerungen zumindest einen Teil ihrer Forderungen zu erhalten. Ein Hauptgrund für den Anstieg der Zwangsversteigerungen sind die stark gestiegenen Zinsen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins seit Sommer vergangenen Jahres von null auf über 4 Prozent erhöht. Dies hat zu einem massiven Anstieg der Bauzinsen geführt. Kreditnehmer, die für ihren Immobilienkredit jetzt eine Anschlussfinanzierung benötigen, sehen sich oft mit deutlich höheren monatlichen Raten konfrontiert.

Ein Beispiel zeigt, dass bei einem Darlehen von 300.000 Euro die monatliche Rate von 875 Euro im Jahr 2014 auf 1.375 Euro im Jahr 2023 gestiegen ist – ein Anstieg von 500 Euro pro Monat.

Welche Immobilien sind betroffen?

Die Statistik zeigt, dass etwa die Hälfte der zwangsversteigerten Objekte Ein- oder Zweifamilienhäuser sind. Eigentumswohnungen machen etwa 20 Prozent aus, während Mehrfamilienhäuser und Gewerbeobjekte rund 15 Prozent ausmachen. Auch leerstehende Grundstücke und in geringerem Umfang Garagen und sonstige Objekte sind von Zwangsversteigerungen betroffen.

Regional gibt es große Unterschiede: In Thüringen ist die Zahl der Zwangsversteigerungen fast dreimal so hoch wie in Bayern. Diese Unterschiede zeigen, dass wirtschaftliche und finanzielle Schwierigkeiten nicht gleichmäßig über das Land verteilt sind.

Blick in die Zukunft: Erholung oder noch mehr Zwangsversteigerungen?

Die meisten Fachleute erwarten, dass die Zahl der Zwangsversteigerungen weiter steigen könnte und im Jahr 2024 insgesamt 14.000 erreicht werden.

Ein schwaches Wirtschaftswachstum und zunehmende Insolvenzen könnten die Zahl der Zwangsversteigerungen auch in Zukunft weiterhin hoch halten. Vieles hängt von der weiteren Entwicklung der Bauzinsen ab, ob sich Eigentümer eine Anschlussfinanzierung leisten und eine Zwangsversteigerung abwenden können.

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