Autos leasen? Klar! Aber Häuser? Auch das geht. Doch für wen ist das Immobilie-Leasing überhaupt interessant?
Immobilie-Leasing ist – anders als Auto-Leasing – wenig bekannt und verbreitet. Das hat seine Gründe. Foto: Maksym / stock.adobe.com
Leasing statt Finanzierung – die Grundlagen
Das Immobilien-Leasing basiert auf einem Konzept, das dem Kfz-Leasing ähnelt. Anstelle eines klassischen Bankkredits werden monatliche Raten an den Leasinggeber gezahlt, häufig eine Tochtergesellschaft einer Bank. Der Leasingnehmer erhält ähnliche Rechte wie ein Eigentümer, ist also auch für die Instandhaltung, Versicherung und notwendige Reparaturen verantwortlich.
Ein wesentlicher Vorteil dieses Modells ist, dass kein Eigenkapital erforderlich ist. Es richtet sich vor allem an Personen mit hohem Einkommen, die keine finanziellen Rücklagen für eine Anzahlung haben oder diese nicht einsetzen wollen. Das Modell erlaubt es, sich erst nach Ablauf des Leasingzeitraums zu entscheiden, ob die Immobilie gekauft wird.
Flexibilität beim Wohnen auf Probe
Das Konzept des Immobilien-Leasings bietet besonders viel Flexibilität. Es richtet sich an Menschen, die noch unsicher sind, ob sie sich langfristig an eine Immobilie binden möchten. So kann die Wohnung oder das Haus zunächst getestet werden, bevor am Ende der Leasinglaufzeit eine Kaufentscheidung getroffen wird.
Dies ist besonders für Personen interessant, die sich aufgrund von beruflichen oder privaten Unsicherheiten noch nicht dauerhaft binden wollen, aber dennoch die Vorteile eines Eigenheims genießen möchten.
Höhere Kosten im Vergleich zum Kauf
Ein wichtiger Aspekt beim Immobilien-Leasing sind die anfallenden Kosten. In der Regel ist Leasing teurer als der direkte Immobilienkauf. Der Grund dafür liegt darin, dass der Leasinggeber, der die Immobilie zunächst erworben hat, auch eine Rendite erzielen möchte. Die monatlichen Raten sowie der spätere Kaufpreis fallen häufig höher aus, da Wertsteigerungen der Immobilie bereits in die Kalkulation einfließen.
Oft wird der Kaufpreis schon bei Vertragsabschluss festgelegt, was bedeutet, dass die Immobilie am Ende der Laufzeit teurer sein kann als vergleichbare Objekte auf dem freien Markt. Der Leasinggeber sichert sich durch diesen Preis einen Puffer, um mögliche Marktentwicklungen abzudecken, wodurch für den Leasingnehmer zusätzliche Kosten entstehen können.
Für Privatpersonen selten rentabel
Für Unternehmen ist das Modell des Immobilien-Leasings ähnlich wie beim Auto oft attraktiv, da sie von steuerlichen Vorteilen profitieren und ihre Liquidität schonen können. Privatkunden haben hingegen keine vergleichbaren steuerlichen Vorteile und müssen sich stattdessen auf die Flexibilität konzentrieren, die das Leasing bietet. Diese Vorteile stehen jedoch oft in keinem Verhältnis zu den höheren Kosten, die durch das Modell entstehen.
Für Personen mit einem guten Einkommen, aber fehlendem Eigenkapital, können andere Finanzierungsmöglichkeiten eine bessere Alternative darstellen. Das Leasingmodell mag für einige Zielgruppen interessant erscheinen, doch im Vergleich zu klassischen Finanzierungsmodellen oder einem direkten Kauf sind die Vorteile für Privatpersonen in der Regel begrenzt.