Hohe Kaufpreise treffen auf gegenüber Anfang 2022 stark gestiegene Zinsen, was die klassische Baufinanzierung für viele zu teuer macht. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass deshalb neue Finanzierungsmodelle beim Immobilienkauf immer beliebter werden – allen voran Co-Owning.
Co-Owning ist ein alternatives Finanzierungsmodell, um die finanzielle Belastung der Eigentümer bei Hauskauf möglichst gering zu halten. Foto: istock.com / nautiluz56
Was ist Co-Owning?
Co-Owning ist eine Immobilienfinanzierungsform, bei der 2 oder mehr Parteien gemeinsam eine Immobilie erwerben und besitzen. Diese Parteien können Freunde, Familienmitglieder, Investoren oder andere interessierte Personen sein.
Laut einer aktuellen Umfrage des Immobilienmaklernetzwerks Remax, über die AssCompact berichtet, kann sich mehr als die Hälfte der europaweit 22.759 Befragten vorstellen, eine Immobilie gemeinsam mit anderen zu kaufen.
Was macht Co-Owning attraktiv?
Beim Co-Owning stehen ganz klar die finanziellen Vorteile gegenüber einer Baufinanzierung im Vordergrund:
- Geringere finanzielle Belastung: Die Kosten für den Erwerb und die Instandhaltungsrücklage einer Immobilie werden auf mehrere Parteien verteilt. Für 22,4 Prozent der Befragten aus der Remax-Umfrage der wichtigste Grund pro Co-Owning.
- Kreditwürdigkeit und Finanzierung: Wenn die Miteigentümer gemeinsam einen Kredit aufnehmen, kann dies die Chancen auf eine Finanzierung erhöhen und möglicherweise bessere Kreditkonditionen sichern, da das Risiko für den Kreditgeber auf mehrere Schultern verteilt wird.
- Investitionsmöglichkeit: Co-Owning bietet eine Möglichkeit, in den Immobilienmarkt einzusteigen und von der Wertsteigerung einer Immobilie zu profitieren, selbst wenn das eigene Kapital begrenzt ist.
- Diversifikation: Durch das Teilen des Eigentums können Investoren ihr Portfolio diversifizieren und in mehrere Immobilien gleichzeitig investieren, was das Risiko reduziert.
- Flexibilität und Optionen: Co-Owning kann eine flexible Lösung sein. Insbesondere für diejenigen, die nur zeitweise eine Immobilie nutzen möchten – zum Beispiel Ferienhäuser. Es ermöglicht den Zugang zu hochwertigen Immobilien, die sonst möglicherweise unerschwinglich wären.
Was sind die Nachteile von Co-Owning?
Neben den Vorteilen von Co-Owning bietet dieses Finanzierungsmodell aber auch einige Nachteile:
- Finanzielle Abhängigkeit: Die finanzielle Situation eines Miteigentümers kann die gesamte Gemeinschaft beeinflussen. Wenn ein Miteigentümer zahlungsunfähig wird oder seine Verpflichtungen nicht erfüllen kann, müssen die anderen Eigentümer möglicherweise einspringen, um zusätzliche Kosten zu decken.
- Konfliktpotenzial: Unterschiedliche Meinungen und Interessen der Miteigentümer können zu Konflikten führen. Entscheidungen über Instandhaltung, Renovierungen oder den Verkauf der Immobilie müssen gemeinsam getroffen werden, was oft schwierig sein kann.
Verkauf und Ausstieg: Der Verkauf eines Anteils der Immobilie kann kompliziert sein, da die Zustimmung der anderen Eigentümer erforderlich ist. Es kann schwierig sein, Käufer für einen Teil einer Immobilie zu finden, und die verbleibenden Eigentümer müssen möglicherweise den Anteil des ausscheidenden Partners aufkaufen.