Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hat eine Anpassung des Wohngeldes zum neuen Jahr angekündigt. Diese Maßnahme soll die finanzielle Entlastung aus der Wohngeld-Plus-Reform von 2023 beibehalten. Kritik kommt vom Mieterbund.
Ab 1. Januar 2025 gibt es mehr Wohngeld. Foto: stock.adobe.com / M. Schuppich
Ab dem 1. Januar 2025 wird das Wohngeld-Plus um durchschnittlich 30 Euro oder 15 Prozent steigen. Diese Erhöhung berücksichtigt die Steigerungen der Mieten und der Inflation von 2021 bis 2023 und wird dem Bund etwa 4,7 Milliarden Euro kosten.
Wohngeld ist ein staatlicher Zuschuss zur Miete oder zur Belastung für selbstnutzende Eigentümer. Bauministerin Klara Geywitz betont: „Vor dem Hintergrund der gestiegenen Energiepreise und der sehr hohen Inflation der Jahre 2022 und 2023 haben wir für eine schnelle Wohngeld-Reform gesorgt. Damit werden Menschen mit geringem Einkommen zielgerichtet entlastet. Arbeitnehmer, Rentner sowie Studierende und Azubis werden damit bei den Wohnkosten entlastet.“
Gesetzliche Grundlage und Dynamisierung
Die Erhöhung des Wohngeldes basiert auf dem Wohngeldgesetz (§ 43 Absatz 1), welches eine regelmäßige Dynamisierung vorschreibt. Diese alle zwei Jahre erfolgende Anpassung stellt sicher, dass das Wohngeld mit der Preis- und Mietpreisentwicklung Schritt hält. Die Anpassung zum 1. Januar 2025, um die Kaufkraft der betroffenen Haushalte zu erhalten und sie vor hohen Nebenkosten zu schützen, ist demnach schon fest geplant und daher keine echte Neuerung. Dennoch hagelt es Kritik.
Deutscher Mieterbund spricht von massivem Missverhältnis
Der Deutsche Mieterbund (DMB) begrüßt die Erhöhung des Wohngeldes. Präsident Lukas Siebenkotten äußert jedoch: „Alleine das Wohngeld immer weiter zu erhöhen, löst die gewaltigen Probleme auf den überhitzten Mietwohnungsmärkten nicht.“
Eine Studie des DMB zeige, dass die Zuschüsse fürs Wohnen sechs Mal höher sind als die Förderung von Sozialwohnungen. Das sei ein „massives Missverhältnis“. Die Erhöhung des Wohngeldes dürfe nicht als Argument dafür dienen, dringend notwendige mietrechtliche und wohnungspolitische Reformen auf die lange Bank zu schieben, fordert Siebenkotten.
Seine Lösung ist, die Ausgaben für den Bau von bezahlbaren Mietwohnungen deutlich zu erhöhen und die im Koalitionsvertrag vereinbarten Mietrechtsreformen umzusetzen, um Mieter besser vor hohen Wohnkosten zu schützen.