Ein Eigenheim zu bauen ist teuer – doch ein Ausbauhaus kann eine clevere Lösung sein. Es bietet die Grundstruktur eines Hauses, während der Innenausbau selbst übernommen wird. Das spart Kosten und ermöglicht individuelle Gestaltung. Doch für wen lohnt sich diese Variante wirklich?

Ein Ausbauhaus ist in der Regel nur etwas für versierte Handwerker. Foto: photo 5000 / stock.adobe.com
Was ist ein Ausbauhaus?
Ein Ausbauhaus ist eine Zwischenlösung zwischen schlüsselfertigem Hausbau und Selbstbau. Der Anbieter stellt die Gebäudehülle fertig – also Wände, Dach, Fenster und Türen. Je nach Bauvertrag sind auch Dämmung und Haustechnik enthalten. Den Innenausbau übernehmen die Bauherren selbst oder mit Hilfe von Handwerkern. Dadurch können sie erhebliche Kosten sparen und das Haus nach ihren Wünschen gestalten.
Welche Vorteile bietet ein Ausbauhaus?
Die größte Ersparnis liegt in den Baukosten. Wer selbst Hand anlegt, spart Lohnkosten für Handwerker. Zudem bleibt mehr Spielraum für individuelle Gestaltung. Während ein schlüsselfertiges Haus wenig Flexibilität bietet, lässt sich ein Ausbauhaus nach eigenen Vorstellungen gestalten. Auch die Finanzierung ist einfacher: Viele Banken akzeptieren die Eigenleistung als Teil des Eigenkapitals.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, den Innenausbau schrittweise vorzunehmen. Wer nicht sofort das gesamte Budget aufbringen kann, kann zunächst das Nötigste fertigstellen und später weiterarbeiten. Das bietet finanzielle Flexibilität.
Kostenvergleich: Ausbauhaus vs. schlüsselfertiges Haus
Ein Ausbauhaus kann im Vergleich zu einem schlüsselfertigen Haus deutlich günstiger sein. Hier eine beispielhafte Kostengegenüberstellung für ein Einfamilienhaus mit 140 m² Wohnfläche:
Kostenpunkt | Schlüsselfertiges Haus | Ausbauhaus (mit Eigenleistung) |
---|---|---|
Grundstückskosten | 150.000 € | 150.000 € |
Rohbau & Gebäudehülle | 250.000 € | 250.000 € |
Innenausbau (inkl. Handwerker) | 120.000 € | 50.000 € (Materialkosten, Eigenleistung) |
Gesamtkosten | 520.000 € | 450.000 € |
Ersparnis durch Eigenleistung | – | 70.000 € |
Diese Beispielrechnung zeigt, dass ein Ausbauhaus je nach Umfang der Eigenleistung mehrere zehntausend Euro günstiger sein kann. Wer handwerklich geschickt ist und genügend Zeit hat, kann hier erheblich sparen.
Welche Herausforderungen gibt es?
So attraktiv die Kostenersparnis auch klingt – ein Ausbauhaus erfordert Zeit und handwerkliches Geschick. Viele Bauherren unterschätzen den Aufwand, der mit dem Innenausbau verbunden ist. Arbeiten wie Trockenbau, Elektrik oder Sanitärinstallation sollten nur von erfahrenen Heimwerkern selbst übernommen werden. Andernfalls kann es zu teuren Nachbesserungen kommen.
Ein weiterer Punkt ist die Bauzeit: Während ein schlüsselfertiges Haus in wenigen Monaten bezugsfertig ist, kann sich der Innenausbau eines Ausbauhauses über Jahre hinziehen, wenn die Eigenleistung neben dem Beruf erbracht wird. Daher ist es wichtig, realistisch einzuschätzen, wie viel Zeit und Energie in das Projekt investiert werden kann.
Für wen lohnt sich ein Ausbauhaus?
Besonders für handwerklich geschickte Bauherren, die über ausreichend Zeit verfügen, kann ein Ausbauhaus eine attraktive Möglichkeit sein. Auch Familien mit begrenztem Budget profitieren, da sie durch Eigenleistung Kosten sparen und sich ihr Eigenheim trotzdem leisten können. Wer jedoch wenig Zeit oder keine Erfahrung mit Bauarbeiten hat, sollte gut überlegen, ob die Ersparnis die Mehrarbeit wert ist.
Fazit: Günstiger wohnen mit Eigenleistung
Ein Ausbauhaus kann eine kostensparende Alternative zum schlüsselfertigen Haus sein, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Wer sich den Innenausbau zutraut, kann viel Geld sparen und sein Zuhause nach eigenen Vorstellungen gestalten. Allerdings sollte der Zeitaufwand nicht unterschätzt werden – ein solides Konzept und eine gute Planung sind entscheidend für den Erfolg dieses Bauprojekts.