Die Hamburger Mietpreise klettern stärker als die Kaufpreise. Lohnt sich jetzt ein Investment? Oder gibt es bessere Renditechancen?
Rasant steigende Mieten bieten Chance zum Einstieg
Die Immobilienpreise in Hamburg erleben gerade eine spannende Phase. Während die Mieten kräftig ansteigen, wachsen die Kaufpreise nur geringfügig. Das zeigen Auswertungen zweier Studien von immowelt, die die Angebots-Kaufpreise und Mietpreise in den 15 größten Städten Deutschlands analysiert haben.
In den vergangenen 12 Monaten stiegen die Mieten in Hamburg um 4,6 Prozent auf im Schnitt 14,01 Euro pro Quadratmeter, während die Kaufpreise nur um 0,6 Prozent auf 5.904 Euro pro Quadratmeter gestiegen sind. Ist eine Immobilie in Hamburg deswegen ein gutes Investment? Der bei Kapitalanlegern beliebte Mietpreismultiplikator liegt bei stolzen 35,12 Punkten.
Was bedeutet der Mietpreismultiplikator?
Der Mietpreismultiplikator setzt den Kaufpreis und die zu erwartende Jahreskaltmiete ins Verhältnis. Diese Kennzahl erlaubt den Vergleich von Immobilienpreisen und Mieten zwischen verschiedenen Regionen, Städten oder Stadtteilen. Die Berechnungsformel lautet: Kaufpreis durch Jahresnettokaltmiete gleich Mietpreismultiplikator. Der errechnete Wert sollte idealerweise unter 25 liegen.
Mit 35,12 Punkten liegt Hamburg im oberen Bereich, um eine Immobilie als Investment zu vermieten. Unter den 15 deutschen größten Städten liegt nur München mit 37,5 Punkten Darüber. Berlin (31,2), Düsseldorf (31,7) oder Frankfurt (30,7) sind auf weniger hohen Niveau.
Deshalb ist das Investment in Hamburg trotzdem eine Chance
Die Konstellation von stark steigenden Mieten und nur geringfügig steigenden Kaufpreisen in Hamburg sind dennoch ein Signal für Investoren, die Augen in der Hafenmetropole offen zu halten und gezielt nach geeigneten Objekten zu suchen. Mit Blick auf die sinkende Inflation in Deutschland und mögliche weitere Senkungen der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank könnte sich das derzeit günstige Kauffenster schon bald wieder schließen und die Immobilienpreise wieder steigen.
Die Mieten hingegen dürften auch in Zukunft weiter anziehen, da die Nachfrage hoch bleiben wird. Vor allem die Zuwanderung und die nicht erreichten Wohnungsbauziele der Bundesrepublik treiben die Mieten weiter in die Höhe. Experten prognostizieren, dass diese Entwicklung in den nächsten Jahren anhalten wird.
Weitere Städte für ein gutes Investment
Auch sehr lukrativ erscheint ein Investment in Bremen, um auch mit wenig Eigenkapital eine attraktive Mietrendite zu erzielen, was beispielsweise das Rentendasein erleichtern kann. Dort stiegen die Mieten um 6,3 Prozent, der Mietpreisindikator fiel auf äußerst günstige bei 22,42 Punkte. In Hannover hingegen wuchsen die Kaufpreise schneller als die Mietpreise, der Mietpreisindikator ist mit 26,92 aber immer noch günstiger als Hamburg.