Hauskauf

Häuser bis zu 17 Prozent günstiger als vor 3 Jahren – doch Sanierungsbedarf bleibt vielerorts hoch

Die Immobilienpreise in vielen deutschen Landkreisen sind seit dem Höhepunkt des Booms 2022 spürbar gefallen. Eine neue Analyse von immowelt zeigt, dass in 212 von 294 Landkreisen die Angebotspreise für Bestandsimmobilien gesunken sind – teilweise um bis zu 17 Prozent. Doch insbesondere in günstigen Regionen ist der energetische Sanierungsbedarf hoch.

Stärkste Preisrückgänge im Umland von Metropolen

Besonders betroffen von den Preisrückgängen sind die Speckgürtel großer Städte. Nach den enormen Preisanstiegen in den Boom-Jahren führt das hohe Zinsniveau zu deutlichen Korrekturen:

  • Fürstenfeldbruck (nahe München): -16,8 % auf 5.988 €/m²
  • Main-Taunus-Kreis (bei Frankfurt): -16,2 % auf 4.404 €/m²
  • Aichach-Friedberg (Bayern): -16,0 % auf 3.871 €/m²
  • Landsberg am Lech: -15,8 % auf 4.661 €/m²
  • Böblingen (nahe Stuttgart): -15,6 % auf 4.119 €/m²

Diese Rückgänge zeigen, dass sich der Hauskauf in diesen Regionen für viele Menschen aufgrund hoher Zinsen verteuert hat. Wer dennoch ein Eigenheim sucht, kann hier nun von günstigeren Preisen profitieren.

Osten und Niedersachsen bleiben günstig – aber hoher Sanierungsbedarf

In vielen ostdeutschen Landkreisen sowie in Niedersachsen sind die Preise nach wie vor besonders niedrig. Hier kosten Häuser oft nur rund 1.000 Euro pro Quadratmeter:

  • Kyffhäuserkreis (Thüringen): 1.006 €/m² (+6,5 %)
  • Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt): 1.009 €/m² (+6,0 %)
  • Görlitz (Sachsen): 1.031 €/m² (+4,6 %)
  • Holzminden (Niedersachsen): 1.091 €/m² (unverändert)

Doch günstige Preise bedeuten oft hohe Folgekosten: In Holzminden haben 79 % der angebotenen Häuser eine Energieeffizienzklasse schlechter als E. Auch in Mansfeld-Südharz und Görlitz sind jeweils 72 % der Bestandsobjekte energetisch sanierungsbedürftig.

Oberbayern und Bodensee bleiben teuer

Die teuersten Landkreise liegen weiterhin in Oberbayern und am Bodensee:

  • Landkreis München: 7.683 €/m² (-13,9 %)
  • Miesbach: 7.563 €/m² (-6,2 %)
  • Starnberg: 7.383 €/m² (-12,8 %)
  • Ebersberg: 6.204 €/m² (-12,8 %)
  • Bodenseekreis: 4.482 €/m² (-5,4 %)

Hier zeigt sich, dass trotz gesunkener Preise das Wohnen in begehrten Regionen teuer bleibt. Allerdings sind die Häuser in diesen Gebieten oft energetisch besser aufgestellt: Im Landkreis München haben nur 37 % der angebotenen Bestandsimmobilien eine Energieeffizienzklasse schlechter als E.

Die immowelt Analyse verdeutlicht, dass der Immobilienmarkt in Deutschland in Bewegung bleibt. Während in vielen Landkreisen die Preise sinken, gibt es weiterhin große Unterschiede zwischen den Regionen. Wer ein günstiges Eigenheim sucht, sollte neben dem Kaufpreis auch die zukünftigen Sanierungskosten im Blick behalten.

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