Die Heizölpreise sind aktuell so niedrig wie lange nicht mehr. Doch die Erhöhung der CO₂-Steuer ab dem 1. Januar 2025 könnte diese Entwicklung schon bald wieder umkehren. Was das für Verbraucher bedeutet und ob es sinnvoll ist, noch vor Jahresende zu tanken, erklären wir hier.
Ein Einfamilienhaus wird mit Heizöl beliefert. Foto: stock.adobe.com / Guntar Feldmann
Preise für Heizöl: Deutlich günstiger als in den Vorjahren
Endlich ist heizen wieder billig. Ein Blick auf die aktuellen Heizölpreise zeigt eine erfreuliche Entwicklung. Laut Daten von HeizOel24 liegt der durchschnittliche Preis im November 2024 bei etwa 92,45 Euro pro 100 Liter. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das eine deutliche Entlastung: Im November 2023 lag der Preis bei 106 Euro, und 2022 zahlten Verbraucher sogar 131 Euro.
Für eine typische Bestellung von 3.000 Litern ergibt sich aktuell ein Gesamtpreis von 2.773,50 Euro – ein Unterschied von mehr als 1.150 Euro gegenüber 2022. Insbesondere Haushalte, die auf Heizöl angewiesen sind, profitieren derzeit von diesen Einsparungen. Immerhin waren laut Statistiken im Jahr 2023 in Deutschland noch etwa 4,1 Millionen Ölheizungen in Betrieb.
Trotz der aktuell günstigen Preise bleibt die Frage: Wie lange kann diese Entwicklung anhalten?
Heizölpreise im Vergleich am 16.11.2024. Foto: Heizoel.de
Ab 2025: Höhere CO₂-Steuer treibt die Heizkosten
Ab Januar 2025 wird die CO₂-Steuer im Rahmen des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) von 45 auf 55 Euro pro Tonne CO₂ steigen. Ziel dieser Maßnahme ist es, fossile Brennstoffe unattraktiver zu machen und den Klimaschutz zu fördern. Für Verbraucher bedeutet das konkret höhere Heizkosten:
Die CO₂-Kosten für Heizöl steigen von 12,06 Cent pro Liter im Jahr 2024 auf 14,74 Cent pro Liter im Jahr 2025. Damit dürfte der Heizölpreis auf rund 95,13 Euro pro 100 Liter klettern – eine Erhöhung von 2,68 Euro pro 100 Liter. Wer beispielsweise 3.000 Liter bestellt, zahlt dann statt 2.773,50 Euro im Jahr 2024 etwa 2.853,90 Euro. Die zusätzlichen Kosten belaufen sich auf 80,40 Euro. Diese Differenz könnte je nach Preisentwicklung am Markt noch weiter steigen.
Jetzt tanken oder abwarten?
Die Antwort auf diese Frage ist klar: Wer auf Heizöl angewiesen ist, sollte nicht lange zögern. Der günstige Marktpreis und die bevorstehende Steuererhöhung sprechen dafür, die Tanks noch vor dem Jahreswechsel zu füllen. Die Preisbildung beim Heizöl unterliege zahlreichen Faktoren, dazu zählen unter anderem die Nachfrage, aber auch Abgaben. Kunden sollten sich bei ihren Heizöllieferanten des Vertrauens über die aktuellen Preise informieren und zu einem Zeitpunkt kaufen, an dem der aufgerufene Preis ihren Vorstellungen entspricht, sagt Alexander Vorbau, Pressesprecher des UNITI Bundesverband Energie Mittelstand. Er rät: "Mit Blick auf die oft höhere Nachfrage zu Beginn einer Heizsaison, die bevorstehenden Feiertage Ende Dezember und die Erhöhung des CO₂-Preises ab 1. Januar 2025 spricht für Verbraucher viel dafür, möglichst rechtzeitig die Tanks zu füllen, um mit einem guten Brennstoffvorrat sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen.“ Ein volles Heizöllager schützt nicht nur vor Preissteigerungen, sondern auch vor möglichen Lieferengpässen, die insbesondere in den kalten Wintermonaten auftreten können.
Warum wird die CO₂-Steuer erhöht?
Die CO₂-Steuer ist Teil der deutschen Klimaschutzstrategie. Sie wurde eingeführt, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und Verbraucher dazu zu motivieren, auf umweltfreundlichere Heiztechnologien umzusteigen. Die Einnahmen aus der Steuer fließen in Förderprogramme, die beispielsweise den Einbau von Wärmepumpen oder die energetische Sanierung von Gebäuden unterstützen.
Allerdings sind diese Vorteile für viele Verbraucher bislang nur indirekt spürbar. Während Hausbesitzer von Zuschüssen profitieren können, bleibt die Steuerlast vor allem für Haushalte mit alten Heizöl- oder Gasheizungen hoch.
Fazit: Handeln, bevor es teurer wird
Die aktuelle Marktsituation bietet eine klare Chance: Heizöl ist derzeit günstiger als in den Vorjahren, und mit einem vollen Tank können Verbraucher sich gegen die anstehenden Preissteigerungen absichern. Wer jetzt tankt, spart nicht nur Geld, sondern kann beruhigt in den Winter starten – mit dem guten Gefühl, auch bei steigenden Kosten und eventuellen Lieferengpässen gut vorbereitet zu sein. Weitere Informationen zur CO₂-Steuer finden Sie im immowelt-Ratgeber.