Steigende Zinsen haben den Immobilienmarkt spürbar abgekühlt. Besonders in ehemals teuren Regionen sind die Preise seit 2020 deutlich gefallen. Käufer mit solider Finanzierung finden hier nun bessere Einstiegspreise.

Hofheim am Taunus im Main-Taunus-Kreis. Foto: mije / stock.adobe.com
Die Landkreise mit den stärksten Preisrückgängen
Während Immobilien in einigen Regionen trotz Rückgängen weiterhin unerschwinglich teuer bleiben, sind in diesen 5 Landkreisen die Preise besonders stark gesunken. Das macht Häuser dort bei oftmals guter Energieeffizienzklasse für eine größere Zielgruppe erschwinglich – wie aus einer immowelt Analyse hervor geht:
- Fürstenfeldbruck (Bayern): 5.988 €/m² (-16,8 % seit 2020)
Westlich von München gelegen, war Fürstenfeldbruck lange ein teurer Speckgürtel-Standort. Die hohen Finanzierungskosten haben die Nachfrage spürbar gedämpft. - Main-Taunus-Kreis (Hessen): 4.404 €/m² (-16,2 %)
Als eine der wohlhabendsten Regionen Deutschlands profitiert der Kreis von der Nähe zu Frankfurt. Doch die stark gestiegenen Zinsen bremsen hier den Immobilienmarkt aus. - Aichach-Friedberg (Bayern): 3.871 €/m² (-16,0 %)
Zwischen Augsburg und München gelegen, war die Region lange begehrt. Nun gleichen sich die Preise wieder an das gesunkene Kaufinteresse an. - Landsberg am Lech (Bayern): 4.661 €/m² (-15,8 %)
Die hohe Lebensqualität nahe der Alpen machte Landsberg teuer. Doch die Zeiten des Immobilienbooms sind vorerst vorbei, und die Preise korrigieren sich. - Böblingen (Baden-Württemberg): 4.119 €/m² (-15,6 %)
Die Nähe zu Stuttgart und viele gut bezahlte Jobs haben den Markt angeheizt. Doch mit den steigenden Finanzierungskosten sinkt die Zahlungsbereitschaft vieler Käufer.
Immobilienpreise und Energieeffizienzklassen in den Landkreisen im Überblick:
Landkreis | Angebotspreise Häuser (pro m², März 2025) | Preisentwicklung (3 Jahre) | Anteil Energieklassen F, G, H |
---|---|---|---|
Fürstenfeldbruck | 5.988 € | -16,8 % | 32 % |
Main-Taunus-Kreis | 4.404 € | -16,2 % | 55 % |
Aichach-Friedberg | 3.871 € | -16,0 % | 42 % |
Landsberg am Lech | 4.661 € | -15,8 % | 26 % |
Böblingen | 4.119 € | -15,6 % | 38 % |
Warum fallen hier die Preise?
Mehrere Faktoren haben zu den starken Preisrückgängen in diesen Regionen geführt:
- Hohe Zinsen bremsen Käufer aus: Viele Menschen können sich den Immobilienkauf nicht mehr leisten, da Finanzierungen teurer geworden sind.
- Überteuerte Preise während des Booms: Zwischen 2019 und 2022 stiegen die Immobilienpreise in diesen Regionen besonders stark. Nun kommt es zu einer Marktkorrektur.
- Weniger Nachfrage nach großen Häusern: Einfamilienhäuser sind durch hohe Finanzierungskosten für viele unerschwinglich geworden. Die Nachfrage hat sich spürbar abgeschwächt.
- Unsicherheiten in der Wirtschaft: Inflation und wirtschaftliche Schwankungen sorgen für Zurückhaltung bei Käufern, besonders in hochpreisigen Märkten.
Tipp: Deutlich niedrigere Preise gibt es in diesen 5 Landkreisen – allerdings gibt es dort auch ein paar Haken.
Lohnt sich ein Kauf?
Für Käufer mit stabiler Finanzierung bieten sich hier nun bessere Chancen. Wer langfristig plant und nicht auf eine schnelle Wertsteigerung spekuliert, kann in diesen Regionen attraktive Angebote finden.