Neues Jahr, neue Regeln: 2025 bringt viele Änderungen für Mieter, Vermieter und alle, die Immobilien besitzen. Es gibt strengere Gesetze, höhere Kosten und neue Vorgaben. Besonders Themen wie die CO₂-Steuer oder energieeffiziente Häuser werden wichtiger. Das alles kostet viel Geld und macht die Planung schwierig.
Unser Ausblick für 2025. Foto: stock.adobe.com / MrBolota
Inhaltsverzeichnis
- Mehr Hilfe für Haushalte mit knappem Budget
- Mietpreisbremse: Verlängerung noch nicht geklärt
- Wohngemeinnützigkeit: Ein neues Kapitel für sozialen Wohnungsbau
- Einspeisevergütung für Photovoltaik vor dem Aus?
- Isolierpflicht für Rohre: Neue Vorgaben für Hausbesitzer
- Grundsteuerreform: Abrechnung nach neuem System
- CO₂-Steuer: 20 Prozent höhere Abgabe fürs Heizen
- Effizienzhaus 40: Der neue Standard für Neubauten
- Gebäudetyp E: Günstiger und klimafreundlicher bauen
Was erwartet den Immobilienmarkt 2025?
Piet Derriks, Chef von immowelt. Foto: immowelt
Der Immobilienmarkt steht 2025 vor großen Herausforderungen: Die Mieten steigen weiter, der Traum vom Eigenheim rückt für viele in weite Ferne und das Erreichen der Klimaziele stellt die ganze Gesellschaft vor sehr große Kosten.
„2025 brauchen wir klare Regeln und stabile Förderung für Neubauten und Sanierungen. Weniger Bürokratie, mehr bezahlbarer Wohnraum und faire Mieten – das muss die neue Regierung liefern,“ sagt Piet Derriks, Chef von immowelt.
In diesem Ausblick schauen wir auf die Entwicklungen des Immobilienmarktes im kommenden Jahr und deren Auswirkungen auf Mieter, Vermieter, Eigentümer und Immobilienprofis.
Mieten & Vermieten
Mehr Hilfe für Haushalte mit knappem Budget
Das Wohngeld ist eine finanzielle Hilfe vom Staat für Menschen mit wenig Einkommen. Ab 2025 wird es einfacher, diese Unterstützung zu beantragen. Auch die Einkommensgrenzen steigen, damit mehr Familien Wohngeld bekommen können. Besonders Alleinerziehende sollen davon profitieren. Tipp: Wer Wohngeld beantragen möchte, sollte prüfen, ob er Anspruch hat – das spart jeden Monat viel Geld. Informationen gibt es bei uns oder auf der Internet-Seite der jeweiligen Heimatstadt.
Mietpreisbremse: Verlängerung noch nicht geklärt
Die Mietpreisbremse soll bis 2028 gelten und weiterhin den Anstieg der Mieten in beliebten Wohngegenden begrenzen. Mieter dürften weiterhin zu hohe Mieten melden und Geld zurückfordern, wenn die Miete die erlaubte Grenze überschreitet. Vermieter müssen sich bei Neuvermietungen an diese Vorgaben halten. Doch die Regelung ist umstritten: Kritiker sagen, sie löse das Problem des Wohnungsmangels nicht. Außerdem ist offen, ob die Rot-Grüne Minderheitsregierung die Verlängerung überhaupt noch durchsetzen kann.
Wohngemeinnützigkeit: Ein neues Kapitel für sozialen Wohnungsbau
Zu den wichtigsten Neuerungen 2025 zählt die geplante Wiedereinführung der Wohngemeinnützigkeit. Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, indem gemeinnützige Wohnungsunternehmen steuerliche Vorteile erhalten. Diese können die Ersparnisse direkt an ihre Mieter weitergeben. Die ersten Modelle sollen bereits in ausgewählten Städten getestet werden, wobei der Fokus auf langfristig niedrigen Mieten und sozialer Durchmischung liegt.
Energie
Einspeisevergütung für Photovoltaik vor dem Aus?
Seit dem Jahr 2000 erhalten private Betreiber von Solaranlagen Geld, wenn sie Strom nicht selbst verbrauchen, sondern allen zur Verfügung stellen. Das funktioniert durch Einspeisung. Doch diese Einspeisevergütung könnte nun plötzlich wegfallen.
Stattdessen sind nur noch einzelne Zuschüsse geplant. Und bei negativen Strompreisen – wenn also durch Wind- und Sonnenenergie zu viel Strom produziert wird - soll es sogar keine Vergütung für Privatleute mehr geben. Der Grund für die Kürzungen sind die hohen Kosten. Allein im September 2024 zahlte der Bund 2,6 Milliarden Euro für die Vergütungen, während die Einnahmen aus dem Stromverkauf deutlich geringer waren. Kritiker warnen, dass dies den Ausbau von Solaranlagen bremsen könnte. Besitzer könnten jedoch auf Eigenverbrauch umsteigen, um Stromkosten zu sparen. Dafür sind technische Anpassungen nötig, die oft durch lokale Programme gefördert werden. Ob die Reform tatsächlich kommt, ist nach dem Bruch der Ampel-Koalition unklar.
Isolierpflicht für Rohre: Neue Vorgaben für Hausbesitzer
Ab 2025 bringt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) auch neue Vorgaben für bestehende Gebäude. Heizungs- und Warmwasserleitungen in unbeheizten Räumen müssen ab 2025 entsprechend ihrem Durchmesser gedämmt werden, bei Leitungen an Außenluft bleibt die doppelte Dämmstärke von 200 Prozent Pflicht. Neu ist laut dem „Heizungsgesetz“, dass Anpassungen an Gebäudestandards und technische Entwicklungen übergeprüft werden sollen. Ziel ist es, Energieverluste zu reduzieren und Klimaziele zu erreichen. Die Einhaltung wird bei der Bauabnahme kontrolliert, bei Verstößen drohen Bußgelder bis zu 50.000 Euro. Die Dämmung lohnt sich jedoch auch wirtschaftlich, da sie Energiekosten senkt.
Steuern
Grundsteuerreform: Abrechnung nach neuem System
Die Grundsteuer ist eine Abgabe, die Haus- und Grundstücksbesitzer jedes Jahr an die Stadt oder Gemeinde zahlen müssen. Nach jahrelanger Vorbereitung wird die Grundsteuer ab 2025 mit einem neuen Berechnungsmodell erhoben. Die Reform sieht vor, dass die Grundsteuer auf Basis des Grundstückswerts, der Gebäudeart und der Lage kalkuliert wird. Während es in einigen Regionen deutlich teurer wird, könnten in ländlichen Gebieten die Abgaben sinken. Vermieter dürfen die Grundsteuer weiterhin auf die Nebenkosten umlegen, was besonders für Mieter von Interesse ist. Verbraucher sollten ihre Grundsteuerbescheide genau prüfen, um etwaige Fehler zu vermeiden.
CO₂-Steuer: 20 Prozent höhere Abgabe fürs Heizen
Ab 2025 wird die CO₂-Steuer erneut angehoben. Für Haushalte, die auf fossile Brennstoffe wie Gas oder Heizöl angewiesen sind, bedeutet das spürbar höhere Kosten. Schon jetzt sind Energiekosten eine Belastung, doch durch diese Steuerstufe könnten viele Haushalte in Bedrängnis geraten. Ein durchschnittlicher Haushalt zahlt 2025 etwa 300 Euro CO₂-Steuer – allein für das Heizen. Je nach Grad der Modernisierung übernimmt der Vermieter einen Teil.
Neubau
Effizienzhaus 40: Der neue Standard für Neubauten
Das Effizienzhaus 40 wird ab 2025 zum Mindeststandard für Neubauten erklärt. Bauherren müssen somit höhere Anforderungen an die Energieeffizienz ihrer Immobilien erfüllen. Zwar steigen die Baukosten, doch staatliche Förderungen machen den Standard attraktiv. Neben niedrigeren Energiekosten profitieren Hausbesitzer von einem höheren Wiederverkaufswert. Experten empfehlen, bereits in der Planungsphase energieeffiziente Technologien und nachhaltige Materialien einzuplanen.
Alles zu den Effizienzklassen
Gebäudetyp E: Günstiger und klimafreundlicher bauen
Im neuen Jahr führt die Bundesregierung den Gebäudetyp E ein, um den stockenden Wohnungsbau anzukurbeln. Das „E“ steht für „einfach“, „experimentell“ und „effizient“. Ziel ist es, Baukosten zu senken, indem weniger strenge Vorgaben gelten – außer bei wichtigen Regeln wie Brandschutz und Statik. Bauherren können selbst entscheiden, welche Extras sie umsetzen möchten. Ein Leitfaden hilft bei der Planung und sorgt dafür, dass alles rechtlich sicher bleibt.
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