Ratgeber

Mietpreise im Ruhrgebiet steigen rasant: Ursachen und Lösungen

Im Ruhrgebiet steigen die Mietpreise deutlich, und das in Städten, die lange Zeit als günstig galten.

Eine Analyse von immowelt zeigt, dass besonders Mülheim an der Ruhr, Dortmund und Bochum inzwischen Quadratmeterpreise von über 9 Euro verlangen. Selbst in traditionell günstigeren Städten wie Hamm und Oberhausen klettern die Mieten spürbar, teils um mehr als 12 Prozent in den letzten 2 Jahren.

Top 5 Städte nach Quadratmeterpreis:

Stadt Mietpreis pro m²
Mülheim an der Ruhr 10,47 €/m²
Dortmund 9,57 €/m²
Bochum 9,22 €/m²
Essen 9,17 €/m²
Hamm 8,87 €/m²

 

Top 5 Städte nach Mietpreisanstieg (letzte 2 Jahre):

Stadt Mietpreisanstieg
Hamm +12,4 %
Oberhausen +12,3 %
Hagen +11,7 %
Mülheim an der Ruhr +11,2 %
Recklinghausen +10,2 %

Warum steigen die Preise?

Ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Mietpreise im Ruhrgebiet sind die explodierenden Baukosten. Laut dem Duisburger Wohnungskonzern GEBAG haben sich die Preise für Baumaterialien und Handwerker in den letzten 4 Jahren fast verdoppelt. Dies führt dazu, dass Neubauten kaum rentabel realisiert werden können. In Städten wie Duisburg müssten neu gebaute Wohnungen für mindestens 17 Euro pro Quadratmeter vermietet werden, um kostendeckend zu sein – ein Preis, der in vielen Ruhrgebietsstädten nicht marktgerecht ist. Diese Situation bremst den Bau neuer Wohnungen und sorgt dafür, dass das Angebot knapp bleibt, während die Nachfrage weiter steigt.

Hinzu kommen die umfangreichen Modernisierungen, die viele große Wohnungsbaugesellschaften wie die LEG und Vonovia anstreben. LEG, ein großer Wohnungskonzern mit Sitz in Düsseldorf, plant umfangreiche energetische Sanierungen in vielen ihrer Bestandswohnungen, unter anderem den Einbau von Wärmepumpen und anderen modernen Heizsystemen. Auch dies wird die Kosten für die Mieter weiter in die Höhe treiben. Vonovia, der größte Wohnungskonzern Europas mit Sitz in Bochum, hat sich zuletzt ebenfalls für Mieterhöhungen ausgesprochen. Angesichts steigender Baukosten und Modernisierungsanforderungen sind die steigenden Mieten laut Vonovia unvermeidlich​.

Lösungen für die Zukunft gesucht – Vorbild Oberhausen

In Oberhausen versucht man das Problem der steigenden Mieten mit einer Mischung aus Sozialwohnungen und hochwertigem Wohnraum in den Griff zu bekommen. Oberbürgermeister Daniel Schranz betont in einem Interview mit der WAZ, dass die Mietsteigerungen in seiner Stadt im Vergleich zu anderen Großstädten moderat geblieben sind, mit einer Erhöhung von nur 6 Prozent im Jahr 2023. Ein weiterer Ansatz ist die Förderung von Sozialwohnungen: Oberhausen hat in den letzten Jahren mehr Mittel für den sozialen Wohnungsbau erhalten als ursprünglich vorgesehen. Dennoch bleiben die hohen Baukosten und Standards eine Herausforderung, da Neubauten oft teurer werden und bis zu 15 Euro pro Quadratmeter kosten können.

Um den zukünftigen Bedarf zu decken, plant Oberhausen bis 2030 den Bau von rund 4.400 neuen Wohneinheiten, darunter sowohl Einfamilienhäuser als auch Geschosswohnungsbau. Dabei setzt die Stadt auf die Entwicklung brachliegender Industrieflächen wie das Sterkrader Zechengelände, um neuen Wohnraum zu schaffen, ohne dabei Grünflächen zu bebauen. Diese Maßnahmen sollen den Druck auf den Wohnungsmarkt reduzieren und langfristig eine ausgewogene Entwicklung ermöglichen.

Du suchst ein neues Zuhause?

Immobilie finden

(1)
3 von 5 Sternen
5 Sterne
 
0
4 Sterne
 
0
3 Sterne
 
1
2 Sterne
 
0
1 Stern
 
0
Deine Bewertung:

Seite weiterleiten

Artikel drucken

War dieser Artikel hilfreich?

Ähnliche Artikel

Dortmund oder Essen? Wo gibt es die höchste Mietrendite?

Weiterlesen →

Nacktschnecken-Terror: Was hilft?

Weiterlesen →

Möblierte Wohnung

Möblierte Vermietung: Vorsicht vor diesen teuren Risiken!

Weiterlesen →

Neuen Kommentar schreiben

immowelt Redaktionskodex

Die immowelt Redaktion verfügt über ein breites Immobilienwissen und bietet den Lesern sorgfältig recherchierte Informationen in hilfreichen Ratgebertexten. Der Anspruch der immowelt Experten ist es, komplexe Sachverhalte möglichst einfach wiederzugeben. Sämtliche Inhalte werden regelmäßig überprüft und verlässlich aktualisiert. Die immowelt Redaktion kann und darf keine rechtsgültige Beratung leisten. Für rechtsverbindliche Auskünfte empfehlen wir stets den Rat eines Fachanwalts, Eigentümer- oder Mieterverbands einzuholen.

Hier geht es zu unserem Impressum, den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, den Hinweisen zum Datenschutz und nutzungsbasierter Online-Werbung.