Ratgeber

Mietkauf-Modelle: Immobilie mit der Miete abbezahlen

Mit dem Mietkauf gibt es für Immobilieninteressierte zwei spannende Modelle: den klassischen Mietkauf und den Optionskauf. Beide bieten Alternativen zur klassischen Finanzierung – doch welches Modell passt zu wem?

Die zwei Mietkauf-Modelle im Überblick

Der Mietkauf ist eine Möglichkeit, eine Immobilie durch Mietzahlungen nach und nach zu erwerben. Dabei gibt es zwei Modelle: den klassischen Mietkauf und den Optionskauf. Beim klassischen Mietkauf legen Käufer und Verkäufer gemeinsam einen Vertrag fest, der den Käufer nach einer bestimmten Mietzeit verpflichtet, die Immobilie zu kaufen. Ein Teil der Mietzahlungen fließt dabei in die spätere Finanzierung ein, während zum Kaufzeitpunkt nur eine Restsumme beglichen werden muss.

Beim Optionskauf hingegen erhält der Mieter durch eine Beteiligung an einer Genossenschaft das Recht, die Immobilie zu einem späteren Zeitpunkt zu erwerben, ohne Kaufpflicht.

Vertragsgestaltung und rechtliche Besonderheiten beim Mietkauf

Ein Mietkauf-Vertrag kombiniert Elemente eines Miet- und Kaufvertrags und muss von einem Notar beurkundet werden, um rechtlich verbindlich zu sein. Gerade beim klassischen Mietkauf ist es wichtig, die genaue Vertragsgestaltung festzuhalten, da hier eine spätere Kaufverpflichtung besteht.

Beim Optionskauf ist der Vertrag hingegen flexibler, da er nur eine Kaufoption beinhaltet. Käufer und Verkäufer haben viel Gestaltungsfreiheit, was jedoch auch mit gewissen Risiken einhergeht. Experten empfehlen daher eine juristische Prüfung, um spätere Unklarheiten über Rechte und Pflichten zu vermeiden.

Mehr zum Mietkauf haben wir im Ratgeber zusammengefasst.

Risiken und typische Probleme bei beiden Mietkauf-Modellen

Der Mietkauf ist auf dem freien Immobilienmarkt eher selten, da oft Immobilien angeboten werden, die schwer zu verkaufen sind, zum Beispiel aufgrund ihres Zustands oder ihrer Lage. Im klassischen Mietkauf kann dies problematisch werden, da der Mieter sich zum späteren Kauf verpflichtet hat.

Beim Optionskauf hingegen besteht diese Verpflichtung nicht, jedoch können hohe Mietkosten anfallen. Kaufinteressierte sollten sich auch über den langfristigen Zeithorizont Gedanken machen und abwägen, welche Risiken ein Vertrag über zehn oder mehr Jahre birgt. Themen wie Insolvenz oder der Marktwert der Immobilie spielen eine wichtige Rolle.

Hohe Mietkosten und fehlende Förderungen als Nachteile

Beide Modelle des Mietkaufs können hohe Kosten verursachen. Beim klassischen Mietkauf sollten Käufer darauf achten, dass ein Großteil der Miete in die Tilgung fließt – idealerweise mindestens 80 Prozent. Das Optionskauf-Modell sieht meist eine erhöhte Mietzahlung vor, da der Mieter sich durch die Option zukünftige Eigentumsrechte sichert. Außerdem entfallen bei beiden Modellen meist staatliche Förderungen oder KfW-Programme, was den Mietkauf teurer macht.

Für wen lohnt sich der Mietkauf?

Ein Mietkauf – sei es klassisch oder als Optionskauf – kann für diejenigen attraktiv sein, die keine klassische Finanzierung erhalten können. Personen ohne ausreichendes Eigenkapital oder Selbstständige könnten vom Mietkauf profitieren. In vielen Fällen wird der Mietkauf innerhalb von Familien oder unter Freunden genutzt, um Immobilien weiterzugeben. Wenn hingegen keine enge Beziehung zwischen Käufer und Verkäufer besteht, ist Vorsicht geboten.

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