Stromkosten senken und gleichzeitig nachhaltig handeln? Neue Speichertechnologien machen genau das möglich – und sie sind längst nicht mehr so teuer, wie viele denken.

Energiespeicher werden immer wichtiger – entsprechend drängen auch neue Technologien auf den Markt. Foto: riski / stock.adobe.com
Warum Stromspeicher immer wichtiger werden
Die Strompreise bleiben auf einem hohen Niveau, und immer mehr Haushalte suchen nach Möglichkeiten, sich unabhängiger vom Netz zu machen. Vor allem Besitzer von Solaranlagen stehen vor der Herausforderung, dass sie nicht immer dann Strom produzieren, wenn sie ihn gerade benötigen. Ohne einen Speicher fließt überschüssige Energie ins Netz – oft zu niedrigen Einspeisevergütungen. Gleichzeitig müssen Haushalte in den Abendstunden während der sogenannten Dunkelflaute wieder teuren Strom vom Netzbetreiber beziehen.
Hier kommen moderne Energiespeicher ins Spiel. Sie ermöglichen es, selbst erzeugten Strom dann zu nutzen, wenn er gebraucht wird. Doch bislang war der hohe Preis vieler Systeme ein Hindernis. Neue Technologien versprechen nun nachhaltige Lösungen, die auch für Haushalte mit kleinerem Budget interessant sind.
Neue Speicherlösungen: Nachhaltig und bezahlbar
Die Zeiten, in denen Lithium-Ionen-Batterien die einzige Option waren, sind vorbei. Eine spannende Alternative bieten Salzwasser-Speicher. Diese kommen ohne seltene Rohstoffe und umweltschädliche Chemikalien aus. Zudem sind sie langlebiger und brandsicherer als klassische Batterien. Besonders für Haushalte, die auf Nachhaltigkeit setzen, könnte das eine lohnende Lösung sein.
Auch Second-Life-Batterien aus Elektroautos gewinnen an Bedeutung. Da E-Auto-Akkus nach einigen Jahren im Fahrzeug an Kapazität verlieren, aber noch immer genügend Leistung für den stationären Einsatz haben, werden sie als günstige Speicher wiederverwertet. Das spart Ressourcen und Kosten.
Ein weiterer Trend sind Wärmespeicher, die überschüssige Energie in Form von heißem Wasser speichern. Das ist besonders für Haushalte interessant, die viel Heizenergie verbrauchen und so ihre Stromkosten indirekt senken können.
Wie viel Ersparnis ist möglich?
Ob sich ein Energiespeicher finanziell lohnt, hängt stark vom individuellen Verbrauch ab. Doch erste Berechnungen zeigen: Wer seinen Eigenverbrauch durch einen Speicher steigert, kann seinen Bezug von teurem Netzstrom um bis zu 70 Prozent reduzieren.
Ein Beispiel: Ein Haushalt mit einer 10-kWp-Solaranlage kann mit einem Speicher seinen Eigenverbrauch von etwa 30 Prozent auf bis zu 70 Prozent steigern. Ohne Speicher würde ein Großteil des erzeugten Stroms ins Netz eingespeist, während gleichzeitig Energie aus dem öffentlichen Netz teuer zugekauft werden müsste. Die Ersparnis kann je nach Stromtarif mehrere hundert Euro pro Jahr betragen.
Zudem gibt es verschiedene Förderprogramme für Energiespeicher, die die Anschaffungskosten senken. Besonders in Kombination mit günstigen Finanzierungsmodellen können Haushalte ihre Stromrechnung deutlich reduzieren, ohne eine hohe Einmalinvestition tätigen zu müssen.
Was bringt Vehicle-to-Home für Haushalte?
Neben stationären Speichern gibt es noch eine weitere Möglichkeit, Strom clever zu nutzen: das E-Auto als mobiler Energiespeicher. Mit der sogenannten Vehicle-to-Home-Technologie (V2H) kann ein Elektroauto nicht nur Strom aufnehmen, sondern ihn auch wieder ins Haus einspeisen. So könnten Haushalte noch unabhängiger vom Stromnetz werden. Noch ist die Technik nicht weit verbreitet, doch einige Hersteller bieten bereits kompatible Fahrzeuge an.
Günstige Speicherlösungen sind auf dem Vormarsch
Noch vor wenigen Jahren waren Stromspeicher eine teure Investition, die sich nur für wenige Haushalte gelohnt hat. Doch mit neuen nachhaltigen Alternativen wie Salzwasser-Batterien, Second-Life-Akkus und Wärmespeichern wird der Markt zunehmend attraktiver – sowohl finanziell als auch ökologisch. Wer sich jetzt für eine Speicherlösung entscheidet, kann nicht nur seine Stromrechnung senken, sondern auch einen Beitrag zur Energiewende leisten.
Mit sinkenden Kosten und neuen Technologien wie Vehicle-to-Home könnte es bald ganz normal sein, dass Haushalte ihren eigenen Strom speichern – und langfristig unabhängiger von steigenden Strompreisen werden.