Ab dem 1. Januar 2025 greifen neue Grenzwerte für Kamine, die viele Kamin- und Kachelöfen unbrauchbar machen könnten. Betroffen sind rund 1,9 Millionen Feuerstätten in Deutschland, die entweder nachgerüstet oder stillgelegt werden müssen. Eigentümer stehen unter Zeitdruck, da die Umstellung bis Jahresende kaum zu bewältigen ist.
Millionen Kaminöfen in Deutschland droht ab 1. Januar 2025 das Aus. Foto: guruXOX / stock.adobe.com
Die neuen Regeln: Wer ist betroffen?
Mit Inkrafttreten der verschärften Bundesimmissionsschutzverordnung dürfen Kamine und Kachelöfen nur noch betrieben werden, wenn sie bestimmte Grenzwerte für Feinstaub (maximal 0,15 Gramm pro Kubikmeter) und Kohlendioxid (4 Gramm pro Kubikmeter) einhalten. Betroffen sind vor allem Geräte, die zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 in Betrieb genommen wurden. Für ältere Modelle lief die Übergangsfrist bereits 2020 ab.
Ausgenommen von den Regelungen sind offene Kamine, historische Öfen sowie Geräte, die die einzige Heizquelle in einer Wohnung darstellen. Ob ein Ofen die aktuellen Standards erfüllt, lässt sich über das Typenschild oder eine Abgasmessung durch den Schornsteinfeger klären.
Optionen: Austausch, Nachrüstung oder Stilllegung?
Wenn dein Kaminofen die neuen Grenzwerte nicht erfüllt, hast du mehrere Möglichkeiten:
- Austausch des Kaminofens: Der sicherste Weg, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, ist der Austausch des alten Geräts. Die neuen Kaminöfen auf dem Markt sind auf die Emissionsgrenzwerte der zweiten Stufe der 1. BImSchV ausgelegt. Dieser Austausch ist allerdings oft mit hohen Kosten verbunden.
- Nachrüstung des Kaminofens: Falls du den alten Ofen nicht austauschen möchtest, kannst du ihn nachrüsten. Eine Möglichkeit ist der Einbau eines Staubabscheiders, der den Großteil des Staubs zurückhält und damit die Emissionen reduziert. Diese Technologie ist allerdings mit Anschaffungskosten von mehreren Tausend Euro verbunden. Eine günstigere Alternative sind Passivfilter, die bereits für einige Hundert Euro erhältlich sind.
- Stilllegung des Kaminofens: Wenn weder der Austausch noch die Nachrüstung für dich in Frage kommen, kannst du den Ofen auch komplett stilllegen. Dies mag eine Option sein, wenn du beispielsweise ohnehin bauliche Veränderungen planst und den Platz anders nutzen möchtest. Auch hier solltest du jedoch bedenken, dass die Stilllegung durch eine Fachkraft in der Regel etwa 200 Euro kostet.
Beachte, dass diese Entscheidungen nicht nur aus finanzieller Sicht gut überlegt sein sollten, sondern auch im Hinblick auf die Energieeffizienz deines Hauses und die langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt. Ein moderner, effizienter Kaminofen kann nicht nur Schadstoffe reduzieren, sondern auch Brennstoffkosten sparen.
Was tun, wenn die Zeit nicht reicht?
Viele Fachbetriebe sind vor Weihnachten bereits ausgebucht. Eine Nachrüstung oder ein Austausch kann jedoch auch nach dem Stichtag erfolgen. Bis dahin darf der Ofen allerdings nicht betrieben werden. Die Abmeldung oder der Ausbau des Geräts ist nicht notwendig.