Die Immobilienmärkte in Dresden und Leipzig bieten Investoren interessante Perspektiven. Doch in welcher Stadt gibt es mehr Rendite? Ein Blick auf die aktuellen Zahlen und lokalen Gegebenheiten hilft bei der Entscheidungsfindung.
Dresdens Mietens steigen rasant
Die Mieten in Dresden sind im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent gestiegen und liegen nun bei durchschnittlich 8,70 Euro pro Quadratmeter. Gleichzeitig sind die Kaufpreise nur moderat um 0,6 Prozent auf 2.468 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Das zeigen Auswertungen zweier Studien von immowelt, die die Angebots-Kaufpreise und Mietpreise in den 15 größten Städten Deutschlands analysiert haben.
Leipzig hingegen verzeichnete nur einen Mietpreisanstieg von 3,6 Prozent, wodurch die Mieten nun bei durchschnittlich 8,74 Euro pro Quadratmeter liegen. Die Kaufpreise stiegen allerdings ähnlich stark um 2,6 Prozent auf 2.504 Euro pro Quadratmeter. Leipzigs Markt zeigt somit eine stärkere Dynamik bei den Kaufpreisen im Vergleich zu Dresden. Der Trend deutet darauf hin: In Dresden kann man eine höhere Mietrendite erwarten.
Entscheidender Faktor: Mietpreismultiplikator
Der Mietpreismultiplikator ist ein wichtiges Kriterium für Investoren, da er das Verhältnis von Kaufpreis zur Jahreskaltmietn angibt. Diese Kennzahl erlaubt den Vergleich von Immobilienpreisen und Mieten zwischen verschiedenen Regionen, Städten oder Stadtteilen. Die Berechnungsformel lautet: Kaufpreis durch Jahresnettokaltmiete gleich Mietpreismultiplikator. Der errechnete Wert sollte idealerweise unter 25 liegen.
In Dresden liegt dieser Multiplikator bei 23,6 Punkten, während er in Leipzig etwas höher bei 23,9 Punkten liegt. Das bestätigt: Dresden ist im Schnitt, wenn auch nur leicht, günstiger als Leipzig für ein Investment. Dennoch: Beide Städte bewegen sich in einem ähnlichen Bereich und gelten als relativ günstig für Immobilieninvestitionen. Zum Vergleich: Städte wie Hamburg mit 35 oder München mit 37,5 Punkten weisen deutlich höhere Mietpreismultiplikatoren auf.
Welche Stadt bietet das bessere Investment?
Dresden, bekannt für seine barocke Architektur und das reiche kulturelle Erbe, zieht viele Touristen und neue Einwohner an. Die Stadt an der Elbe bietet eine hohe Lebensqualität mit vielen Parks und historischen Sehenswürdigkeiten wie der Frauenkirche und dem Zwinger. Diese Attraktivität spiegelt sich auch in den stabilen Miet- und Kaufpreisentwicklungen wider.
Leipzig, oft als das „neue Berlin“ bezeichnet, hat sich in den letzten Jahren zu einem Hotspot für junge Kreative und Start-ups entwickelt. Die Stadt ist bekannt für ihre lebendige Kunst- und Musikszene sowie die zahlreichen kulturellen Veranstaltungen. Die hohe Lebensqualität, verbunden mit vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten, macht Leipzig besonders für junge Familien und Berufseinsteiger attraktiv.
Sowohl Dresden als auch Leipzig bieten gute Bedingungen für Immobilieninvestitionen. Investoren sollten je nach persönlichen Präferenzen und Anlagezielen entscheiden, welche Stadt besser zu ihnen passt. Dresden bietet eine stabilere Entwicklung bei den Kaufpreisen, während Leipzig durch eine höhere Dynamik und ein wachsendes kreatives Umfeld besticht. In beiden Fällen ist das Potenzial für rentable Investitionen gegeben.
Warum man mit dem Kauf nicht warten sollte
Die Konstellation von stark steigenden Mieten und nur geringfügig steigenden Kaufpreisen in beiden Städten sind ein Signal für Investoren, die Augen offen zu halten und gezielt nach geeigneten Objekten für eine hohe Mietrendite zu suchen. Mit Blick auf die sinkende Inflation in Deutschland und mögliche weitere Senkungen der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank könnte sich das derzeit günstige Kauffenster schon bald wieder schließen und die Immobilienpreise wieder steigen. Die Mieten hingegen dürften auch in Zukunft weiter anziehen, da die Nachfrage hoch bleiben wird. Vor allem die Zuwanderung und die nicht erreichten Wohnungsbauziele der Bundesrepublik treiben die Mieten weiter in die Höhe. Experten prognostizieren, dass diese Entwicklung in den nächsten Jahren anhalten wird.