Schnee und Eis bedecken die Straßen, und vielerorts greifen Menschen zu Streusalz, um Gehwege und Einfahrten sicher zu machen. Doch diese vermeintliche Wunderwaffe hat schwerwiegende Nachteile. Welche Alternativen es gibt.
Sand und Splitt sind die klassischen Alternativen zum Streusalz. Foto: FotoHelin / stock.adobe.com
Die Schattenseiten von Streusalz
Streusalz sorgt zwar schnell für rutschfreie Wege, bringt jedoch erhebliche Probleme mit sich. Die aggressiven Salze greifen Pflanzenwurzeln an, beeinträchtigen die Bodenqualität und schädigen Grundwasserressourcen. Auch Haustiere leiden unter dem scharfen Salz: Es verursacht schmerzhafte Pfotenverletzungen. Hinzu kommen Schäden an Autos, Fahrrädern und Gebäuden, die durch die korrosive Wirkung entstehen – eine teure Nebenwirkung, die oft unterschätzt wird.
Streusalzregelungen: Bußgelder und Verbote
In vielen deutschen Städten ist der Einsatz von Streusalz mittlerweile stark eingeschränkt oder ganz verboten. So setzen die meisten Kommunen auf umweltfreundlichere Alternativen wie Sand oder Splitt und haben klare Vorschriften erlassen, die Bürger beachten müssen.
Wer seine Räum- und Streupflichten komplett ignoriert, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern auch zivilrechtliche Ansprüche. Kommt es beispielsweise zu einem Sturz mit Verletzungsfolgen, können Betroffene Schmerzensgeld fordern. Abhängig von der Schwere der Verletzung summieren sich diese Ansprüche schnell auf mehrere tausend Euro.
Sand und Splitt: Der Klassiker
Sand und Splitt sind bewährte Alternativen zu Streusalz. Sie bieten hervorragende Rutschfestigkeit und sind umweltfreundlicher, da sie weder Pflanzen noch Tiere schädigen. Nach der Schneesaison können sie problemlos zusammengefegt und wiederverwendet werden. Allerdings ist die Entsorgung in einigen Regionen kostenpflichtig – ein kleiner Nachteil, der jedoch durch die Umweltvorteile aufgewogen wird.
Moderne Lösungen: Granulate und Bio-Streumittel
Inzwischen gibt es auch innovative Produkte wie Streugranulate aus Lavagestein oder Muschelkalk. Diese sind nicht nur effektiv gegen Glätte, sondern biologisch abbaubar und schonend für die Umwelt. Besonders praktisch: Einige dieser Produkte enthalten zusätzlich Minerale, die Böden langfristig verbessern können.
Ein weiterer Trend sind Bio-Streumittel aus pflanzlichen Rohstoffen wie Holzspänen oder Rübenextrakten. Sie bieten gute Haftung und verhindern ein schnelles Wiedergefrieren – ideal für Privatgrundstücke und kleinere Flächen.
Die bessere Wahl für Mensch und Natur
Streusalz mag kurzfristig effektiv sein, ist aber langfristig eine Belastung für Umwelt und Infrastruktur – und kann in vielen Städten teuer werden, wenn man gegen Vorschriften verstößt. Mit Alternativen wie Sand, Splitt oder modernen Bio-Streumitteln lassen sich Wege ebenso sicher machen – ganz ohne die negativen Nebenwirkungen von Streusalz.