Vorausschauend Umzugskartons packen spart viel Zeit und Kraft. Mit unseren zehn Tipps wird das Kistenschleppen zum Kinderspiel. Die Tipps gibt’s auch als PDF zum Download.
Tipp 1: Vor dem Packen aussortieren
Über die Jahre sammelt sich in einem Haushalt so einiges an. Bevor das Hab und Gut nun in Umzugskartons wandert, lohnt sich daher ein kritischer Blick: Werden die Sachen wirklich noch benutzt? Etwa einen Monat vor dem Umzug empfiehlt sich auch ein prüfender Blick in den Keller: Angesammelter Sperrmüll kommt auf den Recyclinghof, gut erhaltene Gegenstände können noch auf dem Flohmarkt verkauft werden. So fließen nicht nur ein paar Euro in die Umzugskasse, die Anzahl der benötigten Umzugskisten verringert sich auch zusehends.
Umzugskartonrechner
Tipp 2: Packreihenfolge und Zeitpunkt
Eine Woche bevor der Möbelwagen vor der Tür parkt, sollten bereits die ersten Kisten gepackt sein, sonst ist Stress unvermeidbar. Doch aufgepasst: Zuerst Dinge einpacken, die vor dem Umzug garantiert nicht mehr benötigt werden. Das können unter anderem Bücher, Kleidung für die nächste Jahreszeit, Fotoalben, Schlittschuhe, Schnellkochtopf, Raclettegrill oder auch Brettspiele sein. Häufig benötigte Utensilien wie die Kaffeemaschine sollten zudem so verstaut werden, dass sie schnell griffbereit sind.
Empfehlenswert ist auch ein kleiner Überlebenskarton, der möglichst auf der Rückbank des eigenen Autos zur neuen Wohnung transportiert wird – so geht er nicht im Kistenchaos unter. Der Überlebenskarton beinhaltet alles, was jederzeit griffbereit sein sollte. Das kann der Flaschenöffner für das Mittagessen mit den Umzugshelfern sein, ein Handtuch für die abendliche Dusche oder Toilettenartikel. Beispielsweise auch das Übergabeprotokoll mit funktionierendem Kugelschreiber für die alte Wohnung, eine Schere, Ladegerät für das Mobiltelefon und Mülltüten können sich in dieser Kiste finden. Sind Raucher unter den Umzugshelfern, sollten auch ein paar Aschenbecher mit an Bord sein.
Tipp 3: Packen mit System
Umzugskartons richtig packen ist mit den Tipps von immowelt nicht schwer. Foto: zinkevych / stock.adobe.com
Fliegt einfach alles in die Kiste, was einem zwischen die Finger kommt, ist das Chaos beim Auspacken garantiert. Um in der neuen Wohnung nicht unnötig Zeit damit zu verschwenden, das Hab und Gut einzeln auf die richtigen Zimmer zu verteilen, sollten nur die Gegenstände zusammen in einem Karton landen, mit denen in der neuen Wohnung ein Raum eingerichtet wird.
Es hat sich außerdem bewährt zwei leere Notfallkartons als Reserve zu haben. In diesen wird alles verstaut, was in letzter Sekunde noch an Kleinkram anfällt wie Putzmittel oder Lampen.
Tipp 4: Stabilität und Kartongröße
Stabile Kartons reißen nicht so schnell auf und bieten Sicherheit. Aus diesem Grund sollten die Umzugskartons mindestens aus zweilagiger Wellpappe bestehen. Für schwere Bücher, sperrige Aktenordner, zerbrechliche Gläser oder schnell knitternde Kleidung bietet der Fachhandel auch spezielle Kartons, die so konzipiert sind, dass das Transportgut sicher die neue Wohnung erreicht. Doch Vorsicht: Zu viele unterschiedliche Kartongrößen erschweren das effiziente Beladen des Umzugswagens. Nur Kartons einer einheitlichen Größe lassen sich einfach und platzsparend im Laderaum übereinanderstapeln.
Tipp 5: Kartons nicht überfüllen
Bis über den Rand gefüllte Umzugskisten verringern zwar die Anzahl der notwendigen Kartons, lassen sich aber kaum mehr tragen. Als Maximalgewicht sollte ein Karton deswegen höchstens 20 Kilogramm auf die Waage bringen. Um den Kartons beim Packen Stabilität zu verleihen, gilt zudem als Faustregel: unten schwer, oben leicht. Wer das gesamte Besteck und die schweren Suppenteller in einen Karton steckt, sollte die obere Hälfte demnach mit leichten Artikeln, wie Geschirrtücher, füllen.
Für den schnellen Transport der gepackten Umzugskartons von der Haustür zum Möbelwagen empfiehlt sich der Einsatz einer Sackkarre. Mit ihr können nicht nur schwere Gegenstände wie Waschmaschine und Kühlschrank rückenschonend verfrachtet werden, sondern auch mehrere übereinandergestapelte Kartons gleichzeitig.
Tipp 6: Bücherkisten richtig packen
Bücher lassen sich problemlos im Umzugskarton übereinander stapeln. Auch hier sollte das Gewicht im Auge behalten werden. Damit auch die Seiten beim Transport nicht zerknicken, sind Bücher optimal in speziellen Bücherkartons aufgehoben. Ihr Boden ist verstärkt und hält so dem Gewicht stand. Stehen die Bücher in den Umzugskisten mit dem Rücken zueinander, können sie zudem nicht ineinander rutschen und unschöne Eselsohren davontragen.
Tipp 7: Freie Grifflöcher
Bei einem gut gepackten Umzugskarton sind die Grifflöcher frei, damit er sicher transportiert werden kann. Aus diesem Grund sollte entweder im oberen Teil hinter den Grifflöchern elastisches Transportgut, wie Kleidung und Handtücher untergebracht werden oder der Inhalt des Kartons so locker gepackt sein, dass hinter den Grifflöchern genügend Platz für die Finger bleibt.
Tipp 8: Das richtige Packmaterial
Zeitungspapier ist in der Regel in großen Mengen verfügbar. Als Packmaterial eignet es sich jedoch nur bedingt, da bei erhöhtem Druck oder Feuchtigkeit die Druckerschwärze der Schrift abfärbt. Um zerbrechliche Gegenstände während des Umzuges vor dem Hin- und Herrutschen zu schützen, empfehlen sich daher eher Packpapier, Polsterfolie, Handtücher, Socken, Geschirrtücher oder Bettbezüge als Stopfmaterial.
Tipp 9: Geschirr bruchsicher verpacken
Hauchdünne Weingläser oder die teuren, geschliffenen Cognacschwenker müssen sorgfältig geschützt werden, damit sie beim Transport in die neue Wohnung nicht zu Bruch gehen. Am sichersten überstehen sie die Reise in einem Gläserkarton mit stabilisierenden Einsätzen. Ist dieser nicht zur Hand, bietet Luftpolsterfolie einen soliden Schutz. Eine Polsterung des Kartonbodens und der Wände bietet doppelte Sicherheit für die kostbaren Stücke, während geknülltes Packpapier die Hohlräume zwischen dem Geschirr füllt.
Bei der Packreihenfolge von Geschirr gilt: Grobes wie Teller nach unten, zerbrechliches wie Gläser oder Kristallschalen nach oben. Kartons mit fragilem Inhalt sollten zudem entsprechend gekennzeichnet werden.
Tipp 10: Kartons beschriften
Wissen die Umzugshelfer nicht, in welchem Zimmer die Umzugskartons richtig aufgehoben sind, verteilen sie diese willkürlich in der Wohnung. Beim Auspacken kostet das zusätzlich Zeit. Abhilfe schaffen klar beschriftete Kartons, die direkt im vorgesehenen Raum abgestellt werden können. Wer die Kartons noch einmal nutzen möchte, kann auch selbstklebende Etiketten oder Kreppband benutzen. Diese lassen sich nach dem Umzug problemlos wieder entfernen.