Die Anforderungen an Neubauten in Deutschland werden strenger. Das Energieeffizienzhaus 40 (EH 40) wird zum 1. Januar 2025 für Neubauten verpflichtend – ein Schritt, der die Klimaziele der Bundesregierung unterstützen soll.
Ein Energieeffizienzhaus 40 ist meistens mit Wärmepumpe und Photovoltaikanlage ausgestattet. Foto: VisualProduction (KI generiert) / stock.adobe.com
Was ist ein Energieeffizienzhaus 40?
Ein Energieeffizienzhaus 40 zeichnet sich dadurch aus, dass es nur 40 Prozent der Energie eines vergleichbaren Referenzgebäudes nach EnEV (Energieeinsparverordnung) verbraucht. Dafür sind eine optimale Dämmung, eine effiziente Heizanlage sowie die Nutzung erneuerbarer Energien notwendig. Ziel ist es, den CO₂-Ausstoß im Gebäudesektor nachhaltig zu reduzieren.
Zu den typischen Anforderungen gehören:
- Dämmung: Höchstwerte bei der Wärmeleitfähigkeit der Außenhülle.
- Heizung: Einsatz erneuerbarer Energien wie Wärmepumpen oder Solarthermie.
- Technik: Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.
Die Investitionskosten sind zunächst höher, doch die langfristigen Einsparungen bei den Energiekosten gleichen dies oft aus. Zusätzlich profitieren Bauherren von Fördermöglichkeiten, etwa über die KfW-Bank.
Ab wann gilt der EH 40-Standard?
Nach aktuellem Stand wird der EH 40-Standard ab 1. Januar 2025 für alle Neubauten zur Pflicht. Diese Vorgabe ergibt sich aus der neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und der Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie. Aber Vorsicht: Durch das Ampel-Aus und dem bevorstehenden Regierungswechsel steht auch die Einführung von EH 40 als neuen Gebäudestandard für Neubauten auf der Kippe.
Der bisherige Standard EH 55 ist bereits seit Januar 2023 nicht mehr förderfähig, was den Druck auf Bauprojekte erhöht hat, höhere Standards zu erfüllen. Mit der offiziellen Einführung des EH 40 als Pflicht wird der nächste Schritt gemacht, um die Energiewende auch im Gebäudebereich voranzutreiben. De facto müssen Bauherren schon seit Anfang 2023 ein Effizienzhaus 40 bauen, um von Förderungen zu profitieren.
Welche Auswirkungen hat das für Bauherren?
Die Umstellung auf den EH 40-Standard bringt Herausforderungen mit sich:
- Höhere Baukosten: Energieeffiziente Materialien und Technik erhöhen die Investitionen. Experten rechnen mit Mehrkosten von bis zu 10 Prozent im Vergleich zu bisherigen Standards.
- Planungssicherheit: Architekten und Bauunternehmen müssen frühzeitig auf die neuen Anforderungen reagieren, um Verzögerungen zu vermeiden.
- Förderungen: Wer frühzeitig handelt, kann von der KfW-Förderung profitieren, die aktuell noch attraktiv ist.
Obwohl der EH 40-Standard zunächst abschreckend wirken mag, stellt er einen wichtigen Schritt dar, um Gebäude zukunftssicher zu machen und langfristig Energiekosten zu sparen.