Ratgeber

Fenster im Wintermodus: Vorsicht bei diesem viralen Trick!

Der virale „Fenster-Trick“, Fenster in den Wintermodus zu stellen, klingt verlockend. Doch Experten warnen: Diese Einstellung kann langfristig mehr schaden als nützen.

Was steckt hinter dem „Fenster-Trick“?

Der weit verbreitete „Fenster-Trick“ ist vor allem in den letzten Jahren viral gegangen. Er basiert auf der Idee, den Anpressdruck der Fensterdichtungen zu verändern. Viele moderne Fenster haben kleine Stellschrauben, die den Druck der Fensterrahmen auf die Dichtung einstellen können. Im Wintermodus drückt der Rahmen stärker gegen die Dichtung, wodurch Zugluft reduziert wird und das Raumklima besser isoliert sein soll. Im Sommer wird der Druck reduziert, um für eine bessere Belüftung und weniger Belastung der Dichtungen zu sorgen.

In der Theorie klingt das praktisch und sinnvoll. Ein festerer Sitz der Fenster im Winter könnte helfen, Heizkosten zu sparen, indem weniger warme Luft entweicht. Doch die Praxis zeigt, dass dieser Trick auch negative Folgen haben kann.

Dieser Trick hat sich über Foren, Blogs und vor allem durch virale Videos verbreitet, in denen Heimwerker-Tipps geteilt werden. Besonders populär wurde ein TikTok-Video, in dem ein Nutzer demonstrierte, wie er mit einer simplen Drehung des Fensterschalters seine Heizkosten senkte. Das Video ging viral, und viele Nutzer sprangen auf den Trend auf, ohne jedoch die langfristigen Konsequenzen zu bedenken.

Warum dieser Trick problematisch sein kann

Obwohl der „Fenster-Trick“ oft empfohlen wird, gibt es wichtige Aspekte, die Hausbesitzer bedenken sollten:

  1. Schäden an den Fensterdichtungen
    Wenn der Anpressdruck der Fenster dauerhaft zu hoch ist, werden die Dichtungen stark belastet. Fensterdichtungen sind aus flexiblem Material gefertigt, das auf Dauer durch den übermäßigen Druck schneller verschleißen kann. Das führt dazu, dass die Dichtungen porös werden und ihre isolierende Wirkung verlieren – das Gegenteil dessen, was man eigentlich erreichen möchte.
  2. Fehlende Anpassung bei unterschiedlichen Fensterarten
    Nicht alle Fenster verfügen über eine solche Einstellmöglichkeit. Dieser Trick funktioniert nur bei modernen Fenstern mit speziellen Justierungen. Ältere oder einfachere Fenster haben diese Funktion oft gar nicht. Wer versucht, an solchen Fenstern „manuell“ etwas zu verändern, kann leicht Schaden anrichten.
  3. Fehlende regelmäßige Wartung
    Fensterdichtungen sollten ohnehin regelmäßig gepflegt und überprüft werden, um ihre Funktion zu erhalten. Der Wechsel zwischen Sommer- und Wintermodus kann dabei leicht vernachlässigt werden. Wenn das Fenster den ganzen Winter über im „Wintermodus“ bleibt, besteht die Gefahr, dass die Dichtungen zu stark belastet werden. Ein regelmäßiges Überprüfen der Dichtungen sowie die Reinigung und Pflege sind hier oft die bessere Lösung.

 

Gefahr der Über-Isolierung und Schimmelbildung

Ein weiterer oft übersehener Aspekt ist die Gefahr der Über-Isolierung. Wenn Fenster im Winter zu stark abgedichtet sind, wird nicht nur die Zugluft unterbunden, sondern auch die notwendige Luftzirkulation im Raum. Gerade in gut isolierten Häusern kann das zu Feuchtigkeitsproblemen führen, die im schlimmsten Fall Schimmelbildung begünstigen. Besonders in Räumen, in denen viel Feuchtigkeit entsteht, wie Badezimmern oder Küchen, kann dies zu einem ernsthaften Problem werden.

Wenn die Luftfeuchtigkeit nicht richtig entweichen kann, setzt sie sich an den kühlen Stellen im Raum – oft an den Fenstern – ab. Hier hilft auch der beste „Fenster-Trick“ nichts: Ohne eine gute Belüftung drohen langfristig teure und gesundheitsschädliche Schäden durch Schimmel. Mieter müssen bei falscher Lüftung unter Umständen auch Renovierungskosten tragen.

 

Wie kann ich stattdessen Energie sparen?

Anstatt sich auf diesen viralen Trick zu verlassen, gibt es bessere und langfristig sicherere Methoden, um im Winter Energie zu sparen und den Wohnkomfort zu steigern:

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